Feststehende Kopf- und Fußzeile

100 %-Prüfung
(100 % Inspection)
Bei der 100 %-Prüfung werden alle Einheiten eines Prüfloses geprüft. Häufige Anwendung der 100 %-Prüfung sind u.a. sicherheitsrelevante Fahrzeugteile im Automobilbau. Wirtschaftlich ist eine 100 %-Prüfung nur bei Einzel- oder Kleinserienfertigung. Bei der Serienfertigung großer Stückzahlen wird häufig die statistische Prozeßregelung ( SPC) eingesetzt. Trend ,zu fähigen Prozessen; weg von der 100% Prüfung.


PABX
(Private Branch Exchange)
Digitale Nebenstellenanlage zur Organisation des Telekommunikationsverkehrs innerhalb geschlossener Nutzerkreise (Unternehmen, öffentliche Dienststelle). Nebenstellenanlagen sind über Brücken mit öffentlichen Fernmeldenetzen verbunden.


PAC
(Production Activity Control)
Bezeichnung für die auftragsgeleitete Steuerung aller Fertigungsaktivitäten auf der Ebene der Fertigung und Montage, analog der Werkstattsteuerung.


Paradigma
(Paradigm)
gr.-lat.: Muster, Vorbild, Beispiel. Ein Paradigma ist eine allgemein anerkannte wissenschaftliche Theorie, die zum Vorbild und zur Grundlage der Forschungsstrategien, Erklärungsansätzen und Meßinstrumente der Wissenschaftler wird; es beschreibt also die "herrschende wissenschaftliche Meinung", die "Normalwissenschaft". Paradigmen erlauben die Charakterisierung und Ordnung der verschiedenen wissenschafttheoretischen Ansätze, z.B. in der Wirtschaftswissenschaft in Neoklassik, Keynesianismus, Neoliberalismus etc. Zu einem Paradigmenwechsel kommt es, wenn die bisher breit akzeptierten wissenschafttheoretischen Grundlagen in Frage gestellt und durch neue ersetzt werden. Bspw. kann der Wechsel von der "wissenschaftlichen Betriebsführung" (Taylorismus) zum Human Resource Management als Paradigmenwechsel bezeichnet werden.


Parametisierung
Customizing


Pareto-Analyse
(Pareto analysis)
ist eine Untersuchungsmethode, in der zu einer betrachteten Situation (z.B. Ausfälle, Kundenbeanstandungen) die beeinflussenden Faktoren (z.B. Ursachen) in einer Ordnung ihres relativen Einflusses (z.B. Häufigkeit, Folgekosten) so angeordnet werden, daß eine detaillierte Untersuchung auf die Hauptfaktoren konzentriert werden kann. Auf anderen Gebieten sind die ABC-Analyse und die XYZ-Analyse artverwandt.


Paritätische Akkordkommission
Paritätisch besetztes Gremium von Vertretern des Arbeitsgebers und der Arbeitnehmer (Zusammensetzung im Verhältnis 2:2 oder 3:3) zur Klärung von Akkord-, Lohn- und Eingruppierungsfragen und -konflikten. Die Bildung der Paritätischen Akkordkommission ist in allen Tarifverträgen der Metallindustrie vorgesehen, geregelt ist dort auch die Verfahrensweise, wenn es innerhalb der Paritätischen Akkordkommission zu keiner Einigung kommt (Einschaltung der Einigungsstelle, der tariflichen Schlichtungsstelle oder von Vertretern der Tarifparteien). Die Vertreter der Arbeitnehmer in der Paritätischen Akkordkommission sind vom Betriebsrat zu benennen, sie müssen jedoch nicht dem Betriebsrat angehören.


Particular Sourcing
Beschaffung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie von Teilen oder Einzelaggregaten (Komponenten, Bauteile, Parts), die eine isolierte Verwendung finden, indem sie im eigenen Produktionsprozeß ohne wesentliche Be- und Verarbeitung in andere Produkte eingebaut oder zu solchen zusammengefügt werden, dabei aber ihre Identität wahren.


Pascal
(benannt nach dem Mathematiker Blaise Pascal) ist eine höhere Programmiersprache, die zuerst 1971 von Nicolaus Wirth vorgestellt wurde. Entwickelt für den Einsatz in der Informatikausbildung (Strukturiertes Programmieren), wurde Pascal durch die Weiterentwicklung der Compiler und der Entwicklungsumgebung besonders für den Einsatz auf Personal Computern sehr beliebt und ist entsprechend weit verbreitet. Pascal ist auch die Basis für das Entwicklungssystem Delphi.


Passiva
(Liabilities)
(auch Passivposten genannt) ist die Bezeichnung für "eine Seite" der Bilanz, die eine Aussage über die zur Beschaffung der Vermögenswerte eingesetzten Finanzmittel ermöglicht. Passiva sind in einzelne Posten aufgegliedert: Eigenkapital, Verbindlichkeiten, Rückstellungen und dem Rechnungsabgrenzungsposten.


Patenkonzept
Konzept der Personalentwicklung, bei der ein neu eingestellter Mitarbeiter von einem hierarchisch etwa gleichstellten Kollegen betreut und beraten wird. Aufgabe des Paten, ist auch, den neuen Mitarbeiter in die Arbeitsgruppe bzw. Abteilung einzuführen, ihn fachlich und persönlich zu beraten, ihn mit den Betriebsabläufen und der Unternehmenskultur bekannt zu machen. Während der Pate für einen neuen Mitarbeiter eine wichtige Bezugsperson sein kann, die ihm den Start in der neuen Firma erheblich erleichtert, birgt das Patenkonzept auf der anderen Seite auch die Gefahr, daß der Pate aufgrund fehlender Qualifikation oder schlecht beschriebener Aufgabe überfordert ist oder es zu einer Abkopplung zwischen dem neuen Mitarbeiter und seinem Vorgesetzten kommt. Zwischen dem Patenkonzept und dem des Mentoring bestehen fließende Grenzen.


Patent
Ein Patent soll eine technische Erfindung gegen Nachahmung schützen. Den gesetzlichen Rahmen bildet das Patentgesetz. Die Erfindung muß beim Deutschen Patentamt schriftlich angemeldet werden und wird dort geprüft. Bestandteile der Anmeldung sind der Antrag auf Erteilung eines Patentes, eine Beschreibung der Erfindung, Zeichnungen und die Patentansprüche. Es ist eine Gebühr zu bezahlen. Nicht schutzfähig sind Spiele, wissenschaftliche Theorien, Regeln für geschäftliche Tätigkeiten und Entdeckungen. Dritte können innerhalb drei Monate ab der Veröffentlichung der Patenterteilung Einspruch erheben oder beim Patentgericht eine Nichtigkeitsklage einreichen. Die maximale Laufdauer eines Patentes beträgt zwanzig Jahre.


Patentanwalt
(Patent attorney)
ist die Bezeichnung für einen freien Beruf. Der Patentanwalt ist, wie der Rechtsanwalt, ein unabhängiges Organ der Rechtspflege. Patenanwalt kann man auf Basis eines abgeschlossenen technischen und/oder naturwissenschaftlichen Universitätsstudiums werden, mit einer mindenstens einjährigen Industrietätigkeit und einer dreijährigen juristischen Ausbildung. Die letzten zwölf Monate sind als Ausbildungszeit beim Deutschen Patentamt und beim Bundespatentgericht durchzuführen. Der Abschluß erfolgt mit dem Patentassessorexamen. Patenanwälte vertreten ihre Auftraggeber bei allen Institutionen auf nationaler und internationaler Ebene zur Bearbeitung, Erlangung Verteidigung und Anfechtung von Patenten, Gebrauchsmuster, Warenzeichen, Geschmacksmustern und Sortenschutzrechten.


Pauschalauftrag
(Blanket order)
Ein Einkaufsabkommen, das eine Reihe getrennter Lieferungen von spezifizierten Materialien und Produkten über eine bestimmte Zeitperiode, etwa ein Jahr, abdeckt. Pauschalaufträge bestimmen alle Elemente, die durch die individuellen Beschaffungsaufträge wie Preis, Qualität, Liefertermine, Garantien, Zahlungsziele und -bedingungen, etc.. Jedoch sind die Lieferungen flexibel und variieren mit der Beständesituation, den Vertriebserfordernissen und sonstigen Variablen.


PCMCIA
(Peripheral Component Memory Card International Association)
Bezeichnung für Speicher im Kartenformat zum Einsatz vor allem in miniaturisierten Geräten der Computer- und Telekommunikationsindustrien (Notebook, PDA, Mobiltelefone, etc.).


PDCA-Zyklus
Plan-Do-Check-Act-Zyklus. Deming-Zyklus.


PDM-Systeme
(Product-Data Management)
Das Produktdatenmanagement dient der Koordinierung von Informationen aus der Entwicklung und der Fertigung in beide Richtungen. Dazu gehören der Abgleich der Stücklisten, die Pflege der Materialdatenbanken in beiden Funktionsbereichen sowie die Verwaltung von CAD-Daten für die Weiterverarbeitung als CAM-Daten (
=> CAD / => CAM).


Pendelverpackung
(Commuting packaging)
Verpackungen, die für den Transport zwischen Lieferant (Anlieferungen) und Abnehmer (Rücküberweisungen) hin und her benutzt werden.


Pensionskasse
(Pension fund; pension scheme)
Rechtsfähige, selbständige Einrichtung, die ein Betrieb alleine oder mit mehreren zusammen als Gruppenpensionskasse gründet, um Leistungen der betrieblichen Altersversorgung für die Mitarbeiter gewähren zu können. Sie werden meist als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG), selten als Aktiengesellschaft gegründet und unterliegen der Versicherungsaufsicht; auf ihre Leistungen besteht bei Eintritt des Versorgungsfalles ein Rechtsanspruch. Die Beiträge sind festgelegt und werden meist ausschließlich vom Betrieb aufgebracht; sie stellen für ihn Betriebsausgaben dar. Möglich ist auch, daß sich die Arbeitnehmer an den Beiträgen zur Pensionskasse beteiligen.


Pensionsrückstellungen
(Pension fund reserves)
müssen im jeweiligen Jahresabschluß eines Betriebes für die zukünftig wahrscheinlich zu zahlenden Verpflichtungen gegenüber der aktiven Belegschaft im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung gebildet werden. Ihre Höhe wird nach finanz- und versicherungsmathematischen Verfahren berechnet. Sie unterliegen steuerrechtlichen Vorschriften gem. § 6a EStG.


Pensionszusage
auch: Pensionsverpflichtung, Ruhegeldverpflichtung oder Versorgungszusage. Form der betrieblichen Altersversorgung, bei der der Arbeitgeber alleiniger Träger und Finanzier ist. Im Gegensatz zur Abwicklung über Unterstützungs- oder Pensionskassen schaltet er keinen dritten Versorgungsträger zwischen. Die Zusagen, die der Arbeitgeber für den Versorgungsfall an den Arbeitnehmer oder ggf. an seine Hinterbliebenen macht, können auf der Basis von einzelvertraglichen Zusagen, von Betriebsvereinbarungen, von Tarifverträgen oder einer betrieblichen Übung begründet sein. Die Pensionszusagen können aus den laufenden Erträgen gezahlt werden oder aber, was in der Praxis eher verfolgt wird, als Vorausfinanzierung über Anwartschaftsdeckungsverfahren, Kapitaldeckungs- und/oder Rückdeckungsverfahren geleistet werden. Hier müssen die Pensionszusagen als echte Verbindlichkeiten in der Bilanz in Form von Rückstellung ausgewiesen werden.


Pensumlohn
zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wird für einen bestimmten Zeitraum ein Festlohn vereinbart, der über dem tariflichen Grundlohn liegt und einen bestimmten Leistungsanteil enthält. Der Arbeitnehmer verpflichtet sich, diese Leistung (Pensum) zu erbringen. Bleibt seine Leistung unter dem vereinbarten Pensum, wirkt sich dies erst mit zeitlicher Verzögerung auf eine geringere Bezahlung aus bzw. auf eine niedrigere Vereinbarung von Pensum und Lohn. Leistet der Mitarbeiter mehr als vereinbart, erhält er unmittelbar mehr Lohn oder - wie es sich bei den Pensumlöhnen in der Stahl- und Eisenindustrie herausgebildet hat - er kann sein "Guthaben" zum Ausgleich von unterschiedlichen Leistungen nutzen. Das Pensum kann sich auf unterschiedliche Größen beziehen, z.B. Menge, Qualität, Kosten, Betriebsmittelnutzung. Die Pensumvorgaben können sowohl in der Akkord- als auch in der Prämienentlohnung erfolgen. Angewendet wird der Pensumlohn bei Arbeitern, unteren und mittleren Führungskräften. Er stellt eine Form des Prämienlohnes dar mit Elementen des Akkordlohnes, ähnlich wie der Programmlohn. Seine Zuordnung ist daher nicht eindeutig. Der Pensumlohn wird in der Praxis nur wenig angewendet.


Persönliche Verteilzeit
tp, TP. Dient den persönlichen Bedürfnissen des Akkordarbeiters bei der Arbeit, z.B. für kurze Verschnaufpausen, den Gang zur Toilette oder zur Kantine, Gespräche mit Kollegen. Sie ist Bestandteil von Vorgabezeiten im Akkordlohn oder bei Anreizprämien und wurde in einigen Tarifverträgen auf mindestens 5% = 3 Minuten pro Stunde festgeschrieben.


Personalakte
(Personnel file)
Über den Arbeitnehmer als Akte oder innerhalb einer Datenbank (Personalinformationssystem) geführte Informationen, die ausschließlich einen Bezug zum Arbeitsverhältnis haben dürfen. Personalakten werden i. Allg. durch die Personalabteilung geführt, um ein Bild über die Qualifikation des Mitarbeiters und über Inhalt und Verlauf seines Arbeitsverhältnisses zu dokumentieren. Personalakten enthalten meist die Vertragsunterlagen, Dokumente über Aus- und Fortbildung, Beurteilungen und allgemeinen Schriftverkehr. Die mit der Führung beauftragten Mitarbeiter unterliegen der Geheimhaltungspflicht, die Akte darf nicht überlassen werden. Nach §83 BetrVG hat der Arbeitnehmer die Befugnis, sich über den Inhalt der vom Arbeitgeber über ihn geführten Personalakte zu informieren. Er hat das Recht, sich Notizen zu machen oder Fotokopien anzufertigen und er muß in die Lage versetzt werden, den Inhalt zu verstehen - Abkürzungen sind zu entschlüsseln. Er hat das Recht, zum Inhalt der Personalakte Erklärungen abzugeben, die in die Personalakte aufgenommen werden müssen und er kann unrichtige Angaben aus der Personalakte entfernen zu lassen. Die Befugnisse nach §83 BetrVG gelten auch für Betriebe, die keinen Betriebsrat besitzen. Neben dem Arbeitnehmer besitzen Leitende Angestellte Einsichtsrecht in jene Personalakten, die über die ihnen unterstellten Mitarbeiter geführt werden. Ein Betrieb ist rechtlich nicht verpflichtet, Personalakten zu führen; Geheim- und Schattenakten sind unzulässig.


Personalleasing
(Personnel leasing)
=> Arbeitnehmerüberlassung


Personalnebenkosten
Personalzusatzkosten. Der Begriff kennzeichnet die zusätzlichen zum Leistungsentgelt ( Direktlohn) anfallende Personalkosten für ein Unternehmen. Sie setzen sich zusammen aus gesetzlichen, tariflichen und betrieblichen Kosten ( Sozialleistungen) und erreichen in einigen Branchen wie Banken und Versicherungen annähernd die gleiche Höhe wie der Direktlohn. An gesetzlichen und tariflichen Personalnebenkosten muß ein Unternehmen aufkommen für: Arbeitgeberanteil für Sozialversicherungen, Beiträge zur Berufsgenossenschaft, bezahlte Abwesenheit wie Urlaub, Feiertage, Krankheitstage, Aufwände nach dem Schwerbehinderten- und Mutterschutzgesetz und Aufwände nach dem Betriebsverfassungsgesetz. Personalnebenkosten aufgrund freiwilliger betrieblicher Leistungen entstehen z.B. für Sonderzahlungen (Weihnachtsgeld, Gratifikationen), Vermögensbildung, Altersversorgung, Werksverpflegung, Familienbeihilfen u.a.


Personalportfolio
(
=> Human Resource Portfolio)


Personalrat
ist in ähnlicher Funktion wie der Betriebsrat die gewählte Personalvertretung der Bediensteten in Betrieben und Verwaltungen des Bundes, der Länder, Gemeinden und den sonstigen Körperschaften und Anstalten des öffentlichen Rechts. Ihre Aufgabe ist die Wahrnehmung des Mitwirkungs- und Mitbestimmungsrechts auf der Basis des Bundes-Personalvertretungsgesetzes vom 15.3.1974 (BGB1 I 693 mit späteren Änderungen) sowie die Wahlordnung vom 23.9.1974 (BGB1 I 2337) und den entsprechenden Länderbestimmungen.


Personalzusatzkosten
=> Personalnebenkosten


Personenbedingte Kündigung
ist eine vom Arbeitgeber ausgesprochene ordentliche Kündigung, die durch Gründe in der Person des Arbeitnehmer bedingt ist. Gemäß §1 II KSchG kann sie sozial gerechtfertigt sein, jedoch werden an ihre Anwendung besonders strenge Maßnahmen gelegt. Gründe für personenbedingte Kündigung können unter bestimmten Umständen und nach eingehendem Prüfungsverfahren die Krankheit des Arbeitnehmers sein und zwar wegen langandauernder Krankheit, häufiger Kurzerkrankung oder krankheitsbedingter Leistungsunmöglichkeit. Daneben gelten z.B. auch Führerscheinentzug, Freiheits- oder Haftstrafen u.a. des Arbeitnehmers als Kündigungsgründe, allerdings auch hier nur in den Fällen, wenn durch diese Umstände konkrete und schwerwiegende Störungen im Betrieb eingetreten sind. Eine bloße Gefährdung des Betriebes ist für die Rechtmäßigkeit einer personenbedingten Kündigung nicht ausreichend. Mit der personenbedingten Kündigung soll nicht der Arbeitnehmer sanktioniert, sondern es soll die Möglichkeit geschaffen werden, den Arbeitgeber vor unzumutbaren Situationen in der Zukunft zu bewahren. Entsprechend hat der Arbeitgeber, insofern es ihm möglich ist, mildere Mittel vorzuziehen (z.B. eine Versetzung auf einen anderen Arbeitsplatz, wo der personenbedingte Umstand nicht zur Störung führt), wenn dadurch eine Beendigungskündigung zu vermeiden ist. Eine zuvor ausgesprochene Abmahnung ist - Gegensatz zu verhaltensbedingten Kündigungen - bei einer personenbedingten Kündigung im allgemeinen nicht notwendig. Bei der Bewertung einer personenbedingten Kündigung spielt darüber hinaus der bisherige Verlauf des Arbeitsverhältnisses eine bedeutende Rolle: Ist es über einen längeren Zeitraum störungsfrei verlaufen, so werden bei der Kündigung strengere Kriterien angelegt als bei stark belasteten Arbeitsverhältnissen.


PERT
(Program evaluation and review technique)
ist ein DV-gestützes Projektmanagement-System, was in den USA entwickelt worden ist und durch seinen Einsatz bei der Raumfahrt durch die NASA, insbesondere bei den Apollo-Projekten bekannt geworden ist Netzplantechnik.


Pflichtenheft
(System requirements; system specification)
Ein Pflichtenheft dient bei der Planung von Projekten, insbesondere im EDV-Bereich, zur Dokumentation der Anforderungen, die von Anwenderseite an ein zu realisierendes System gestellt werden. Abhängig von der Planungsphase, in der das Pflichtenheft erstellt wird, dient es unterschiedlichen Zielsetzungen (z.B. Auswahl zwischen Standardsoftware und Individualsoftware, Vorgabe für die Realisierung) und ist dementsprechend unterschiedlich detailliert. Bei einer sorgfältigen Dokumentation der Arbeitsergebnisse in den unterschiedlichen Planungsphasen liegen alle Informationen für ein detailliertes Pflichtenheft direkt verwendbar vor. Ein Pflichtenheft kann zur Qualitätskontrolle des Projekts dienen. Es ist möglich, Teile eines Pflichtenhefts für das Benutzerhandbuch zu verwenden.
Im Rahmen von Ausschreibungen wird ein Pflichtenheft auch als Lastenheft bezeichnet, wenn es alle wichtigen technischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und terminlichen Bedingungen enthält.


Phase In
Innerhalb der Einführung eines neuen Produktes meint Phase In die Überführung des Entwicklungsproduktes in die Serienfertigung. Damit wird auch der offizielle Beginn der Verfügbarkeit des Neuproduktes festgelegt. Phase-In-Termine müssen deshalb in enger Abstimmung zwischen Produktmanagement, Marketing, Controlling, herstellender Fabrik und Vertriebsniederlassungen geplant werden. Aufgabe ist es, Produkt, Fertigung und Material auf die Serienfertigung auszurichten und in möglichst kurzer Zeit das Qualitätsziel zu erreichen. Ein weiterer Aspekt von herausragender Bedeutung ist die Feinplanung zwischen Phase In neuer Produkte und Phase Out alter Produkte.


Phasenmodell für die Entwicklung von Programmsystemen
(Model of steps for program development)
schildert den klassischen, idealisierten Entwicklungsprozeß in mehreren Phasen. Es gibt kein einheitliches Modell, sondern mehrere unterschiedliche. Im Prinzip umfaßt die Aufteilung mehrere nacheinander auszuführende Phasen, wie

Parallel zu allen Phasen wird die Dokumentation des Programmsystems erstellt.
Phasenmodelle, für die auch Rechnerunterstützung (CASE-Werkzeuge) angeboten wird, haben den Nachteil, daß zwischen Auftraggeber, Entwickler und Benutzer des Programmsystems erhebliche Informationsverluste auftreten können, die erst bei der Inbetriebnahme oder beim Betreiben des Systems bemerkt werden. Als Alternative wird das Rapid Prototyping gesehen.


Phase Out
bezeichnet den Produktauslauf einschließlich der Abkündigung, d.h. der Einstellung der Produktion, und der Endbevorratung bei den Vertriebsniederlassungen. Hauptaufgabe beim Phase Out ist es, die Entstehung von Beständen obsoleten Materials zu vermeiden und gleichzeitig die Kosten der Vorsorge für Reparatur und Austausch gering zu halten. Ein optimales Ineinandergreifen von Phase In und Phase Out ist in der folgenden Grafik wiedergegeben.


Phase Review
In Produktentwicklungsprojekten Überprüfung der Ergebnisse entsprechend den Vorgaben, zunächst durch die Projektleitung, aber dann durch dessen Kontrollebene (Produktmanagement, Linienmanagement). Vor allem werden der inhaltliche Stand des Projektes gegenüber den Spezifikationen sowie der Verbrauch an Zeit und Ressourcen geprüft. Je nach Grad der Abweichungen gegenüber dem Plan wird eine Eskalation des Entscheidungsverfahrens, d.h. der Einbezug des Höheren Managements, erforderlich.


Physischer Bestand
(Stock on hand)
Die Menge an Waren im Lager, die getrennt identifizierbar und an einem bestimmten Platz befindlich sind.


Pilotprojekt
(Pilot project)
Projekt zum Test von Produkten, Anwendungen oder Systemen vor deren Serienfertigung bzw. breiteren Einführung. Diese Projekte verfügen i. Allg. über besondere Ressourcenausstattung und haben oft eine neuartige Organisationsform. Pilotprojekte werden zur Erprobung weitgehend neuer Anlagen, eines neuen Werks, einer neuen Organisationsstruktur, eines neuen Produktbereichs etc. eingesetzt.


Pilot Run
(Versuchsfertigungslauf)
Das Ziel des Pilot Run ist die Prüfung sehr kritischer Elemente des Produktionsprozesses. Er ist eine Art Trockenlauf mit einem nur geringen Fertigungsvolumen.


Pilotwerk
(Pilot plant; pilot factory)
Werk, in dem neue Fertigungsmethoden, Fertigungstechniken und Fertigungsequipment auf ihre Tauglichkeit für die Serienfertigung getestet werden. I.d.R. hat eines der Fertigungswerke eines Unternehmens konstant die Rolle des Pilotwerks.


Planauftrag
(Plan order)
Bestellvorschlag, der durch die Materialdisposition maschinell oder durch den Disponenten manuell erstellt wird. Planaufträge werden zur Eigenfertigung in Fertigungsaufträge und zur Fremdbeschaffung in Bestellanforderungen umgesetzt.


Planfeststellung
Hoheitlicher Akt, der bei überörtlichen Baumaßnahmen insbesondere der Infrastruktur für Verkehrs- und Wasserwirtschaft im Rahmen von gesetzlich festgelegten, förmlichen Planfeststellungsverfahren die Aufgabe und zeitliche Wirkung eines Bebauungsplanes hat.
{Quelle: Schmigalla, Fabrikenplanung, Carl Hanser Verlag München, 1995}


Plankalkulation
(Single cost planning)
Wichtigste Kalkulationsart der Erzeugniskalkulation und Basis für die Ergebnisplanung bzw. das abweichungsorientierte Produktkosten-Controlling. Sie wird in der Regel einmal zu Beginn des Geschäftsjahres oder einer neuen Saison für alle Erzeugnisse durchgeführt. Die Plankalkulation ermittelt den Standardpreis für Halb- und Fertigfabrikate und wird bewertungsrelevant für Materialien mit einer Standardpreissteuerung.


Planschein
(Operation card)
ist eine Kopie der Kopfzeilen und jeweils einer Arbeitsvorgangsfolge aus dem Arbeitsplan. Er dient der Kapazitätsabstimmung und der Arbeitsfortschritts-kontrolle mit Hilfe einer Planungstafel in einem manuellen Leitstand.


Planung
(Planning)
Das vorausschauende systematische Durchdenken und Formulieren von Zielen, Verhaltensweisen und Handlungsalternativen, deren optimale Auswahl, sowie die Festlegung von Anweisungen zur rationellen Durchführung der ausgewählten Alternativen. zukunftsbezogenes und rationales Handeln, d.h. die systematische Analyse der Tatbestände und Entwicklungstendenzen (Diagnose und Prognose) sowie der Interdependenzen des gesamten wirtschaftlichen Geschehens im Hinblick auf die gesetzten Ziele und die Instrumente zu ihrer Verwirklichung, wobei mit den begrenzten Mitteln ein Maximum an Zielerreichung angestrebt wird. Dabei setzt systematisches Planen einen gewissen Umfang an Planungseinrichtungen und -methoden voraus. Jedoch ist für den Erfolg der Planung weniger der Umfang als die Vollständigkeit (Berücksichtigung aller wesentlichen Tatbestände) maßgebend, sei sie als Umriß- (Rahmen-) Planung oder als detaillierte Planung konzipiert.


Planungsprozeß
(Planning process)
Der Planungsprozeß kann dargestellt werden als eine Wiederholung (Iteration) der Planungsschritte Konzipieren, Analysieren und Entscheiden. Das Konzipieren einer Lösung beinhaltet immer ein schöpferisches Element. Die geforderte Kreativität ist bei Neuplanungen groß, bei einer Detaillierung von vorgegebenen Lösungen geringer, und basiert auf der Erfahrung des Planers. Das Analysieren ist das Überprüfen der gefundenen Lösung in Bezug auf die Planungsziele. Aufbauend auf der Analyse wird die Entscheidung darüber getroffen, ob eine oder mehrere Lösungsvarianten weiter detailliert, modifiziert oder verworfen werden oder ob die Planung abgeschlossen wird.


Planungsrezept
Rezept, das die Produktion von Stoffen (Materialien) in einem Herstellungsgang detailliert beschreibt.


Planungstechnik
(Planning techniques)
Planungstechniken sind strukturierte und formalisierte Vorgehensweisen, die den Menschen bei der Lösungsfindung und Analyse im Planungsprozeß unterstützen. Die jeweils sinnvoll einzusetzenden Planungstechniken hängen ab von der Zielsetzung (z. B. kreative Lösungsfindung: Brainstorming, morpho-logischer Kasten, Metaplan-Technik; systematische Projektstrukturierung und -überwachung: Netzplantechnik, CASE; Analyse unterschiedlicher Varianten: Simulation, Nutzwert-Analyse) und von den Planungsphasen, in denen sie eingesetzt werden. Für viele Planungstechniken ist eine Rechnerunterstützung erhältlich.


PLC
(Programmable Logic Controller)
=> Speicherprogrammierbare Steuerung


PL/1
(Programming Language 1)
ist eine höhere Programmiersprache, die Eigenschaften von technisch-wissenschaftlichen Sprachen (FORTRAN) mit denen kaufmännischer (COBOL) vereint. Entwickelt für den Einsatz auf Großrechnern, verliert PL/1 zunehmend an Bedeutung.


POI-Terminal
(Point of Information)
Computergestützte Station, die auf Messen oder in anderen Einrichtungen interaktiv Informationen bereitstellt.


Poka-Yoke
(japanisch) ist eine Systematik zur Vermeidung fehlerhafter Handlungen in der Produktion, die sich primär auf entsprechende Gestaltung von Betriebsmitteln konzentriert und darüber hinaus eine ständige Schulung bzw. Einweisung der Mitarbeiter fordert. Poka-Yoke-Systeme bestehen stets aus drei Bausteinen, dem Detektions-, dem Auslöse- und dem Regulierbaustein. Ihr Ziel ist es, Fehler zu vermeiden oder entstandene Fehler sofort aufzudecken, um Folgefehler zu verhindern.


Policy Deployment
(dt. Durchgängigkeit der Unternehmenspolitik)
Policy Deployment ist im Zusammenhang mit Kaizen als Bestandteil einer umfassenden Management-Strategie zur Verankerung des Qualitäts- und Produktivitätsbewußtseins zu sehen und beschäftigt sich mit der Top-Down-Umsetzung von langfristigen Unternehmenszielen zu konkreten Einzelaufgaben für jeden einzelnen Mitarbeiter. Ziel ist die Akzeptanz der Unternehmenspolitik auf jeder Stufe der betrieblichen Hierarchie.


Politik
(Politics)
Politik und politisches Handeln sind entgegen dem klassischen Politikbegriff nicht auf den Willens- und Entscheidungsprozeß staatlicher Institutionen verkürzt, sondern findet überall dort statt, wo das Handeln von (staatlichen oder gesellschaftlichen) Akteuren auf Einfluß und Macht zielt. Politik ist damit die gesellschaftliche Aktivität, die die Entstehung, Regulierung und Veränderung von gesellschaftlichen Beziehungen und Praktiken selbst zum Thema hat.


Polyvalenz
Mehrfachqualifikation.


POS-Terminal
(Point-of-Sale-Terminal)
POI-Station am Verkaufsort beziehungsweise im Handel.


POS
(Point of Sale)
POS ist ein Begriff aus dem Vertriebsbereich, der den Status-Punkt der Übergabe des Produktes an den Kunden charakterisiert. Im Warenhandel ist dieser Punkt die Kasse. Aus logistischen Gründen ist dieser Begriff wichtig, weil durch den Verkauf DV-technisch ein Beschaffungssignal für den Warennachschub ausgelöst wird. In produzierenden Unternehmen sind gemäß dieser Logik auch Status-Punkte definiert, die für die Materialversorgung wichtig sind. Bei Serienherstellung werden POS-Status-Meldungen am Ende der Montagebänder installiert. Über diese Status-Punkte gelangte Produkte werden rechnertechnisch über die Stücklisten in ihren Einzelteilen "zerlegt" und vom Gesamtbestand (oder Lagerbestand) maschinell abgebucht.


Post-Invoicing
Rechnungsstellung nach der Anlieferung der Ware.


Postkorbmethode
(In basket-method)
Methode zur Eignungsprüfung von Führungskräften, bei der vor allem Überblick, Auffassungsgabe, Delegationsvermögen, Organisations- und Entscheidungsfähigkeit und Belastung des Teilnehmers geprüft werden. Bei der Postkorbmethode werden einem Teilnehmer bis zu 40 Schriftstücke verschiedenen Inhalts, die als Posteingang für die Aufgabe repräsentativ sind, vorgelegt. In einer vorgeschriebenen Zeit muß der Teilnehmer die Schriftstücke analysieren und Maßnahmen festlegen. In einem Nachfolgeinterview hat er sein Vorgehen zu begründen. Die Postkorbmethode wird häufig in Assessment Centern angewendet.


Postprozessor
(Postprocessor)
Ein Postprozessor wandelt einen CLDATA-Code bzw. ein maschinenneutrales NC-Programm unter Beachtung der Maschinendaten und der Werkzeug- bzw. Werkstoffdaten in ein maschinenspezifisches NC-Programm um. Beispielsweise werden Splines in diskrete Geradensegmente aufgeteilt oder die steuerungsspezifischen Zyklen berücksichtigt. Für jede Werkzeugmaschinen-Steuerung des Unternehmens ist damit ein eigener Postprozessor erforderlich, um eine maschinelle Programmierung der NC-Programme durchführen zu können. Postprozessoren werden entweder vom Steuerungshersteller oder vom Anbieter des Programmiersystems geliefert. Eigene Entwicklungen sind möglich, erfordern jedoch einen ständigen Aktualisierungsaufwand.


Power-and-Free Fördersystem
Die Bahnen eines Power-and-Free Systems bestehen aus zwei übereinander angeordneten Schienen. In der oberen Schiene läuft kontinuierlich eine (Power-) Kette und zieht über Mitnehmer die in der unteren Schiene geführten (Free-) Wagen, in denen sich die Fördergüter befinden. Da sich die Wagen aus der laufenden Kette ent- und wieder einkoppeln lassen, können Pufferstrecken realisiert werden. Von Vorteil sind außerdem die Möglichkeiten für Verzweigungen und Zusammenführungen, das Überwinden von Höhenunterschieden. Probleme bereitet die Erfordernis geschlossener Kettensysteme.


PPS (Produktionsplanungs und -steuerungs-Systeme)
(Enterprise Resource Planning (ERP) )
Die Systeme der Produktionsplanung und Steuerung (PPS) befassen sich mit der Organisation aller Vorgänge (Geschäftsprozesse), die beim Güter- und Informationsfluß durch die Produktion vom Angebot bis zur Auslieferung zum Kunden zu planen bzw. zu steuern sind. Hierbei werden insbesondere Personal, Material und Betriebsmittel (Ressourcen) berücksichtigt, um mit Schnelligkeit und Dynamik auf die immer größer werdenden Marktanforderungen reagieren zu können. Die Primäraufgabe (Simultane Planung aller Elementarfaktoren) eines PPS-Systems besteht darin, daß Ressourcen in ausreichender Menge, rechtzeitig und am richtigen Ort zur Verfügung stehen.
Die 4 Hauptziele der PPS sind:

PPS-Systeme bieten Schnittstellen zur Integration mit anderen EDV-Systemen des Unternehmens an.

Gliederung von PPS-Merkmalen


Abbildung: Gliederung von PPS-Merkmalen

Der heutige Trend geht eindeutig in Richtung von Standard-Systemen, die jedoch auf die spezifischen Belange der jeweiligen Belange der Unternehmen adaptierbar sein müssen. Trotz der Fortschritte hinsichtlich der Systemintegration im Sinne des Anfang der 80 er Jahre propagierten CIM-Konzeptes, ist das Computer Integrated Manufacturing (CIM) selten in der Praxis ganzheitlich realisiert.


Prämienlohn
(Bonus incentive wage scheme)
Form des Leistungslohnes, bei dem die Lohnhöhe in Relation zu einer bestimmten erbrachten Leistung definiert wird. Die Leistung wird in Form von meß- oder zählbaren Größen vereinbart, wie z.B. Menge ( Mengenleistungsprämie), Betriebsmittelnutzungszeit ( Nutzungsgradprämie), Zeit- oder Kostenersparnis ( Ersparnisprämie), Qualität ( Qualitätsprämie). Gegenüber dem Akkordlohn ist es beim Prämienlohn möglich, für andere bzw. für mehrere für das Unternehmen bedeutende Faktoren als nur die Mengenleistung finanzielle Leistungsanreize zu bieten. Zudem kann die Mengenleistung bei vielen computergestützten Maschinen oder Anlagen vom Bediener nur noch unwesentlich beeinflußt werden. Aus diesen Gründen gewinnt der Prämienlohn zunehmend als Alternative zum Akkordlohn an Bedeutung.
Der Prämienlohn kann vielfältig gestaltet werden. Es sind festzulegen:

  1. Die Prämienbezugsgröße (Menge, Zeit, Ersparnis, Qualität etc.)
  2. Der Prämienlohnlinie: Hier können eine Prämienuntergrenze und eine Prämienobergrenze definiert werden; letztere stellt damit eine Leistungsobergrenze dar. Entscheidend ist die Definition der Lohn-Leistungs-Relation. Hier sind verschiedene Varianten möglich:
    1. Eine feste Standdardprämie (Standardlohn)
    2. Eine variable Standardprämie, bei der für die vereinbarte Standardleistung ein Standardlohngezahlt wird. Bei Unterschreitung der Standardleistung, wird der Lohn gemäß Vereinbarung verringert.
    3. Variable Prämie mit Ober- und Untergrenze
    4. Proportionale Prämie: Ähnlich wie beim Akkord wird für die Bezugsleistung von 100% der Tariflohn gezahlt. Leistungssteigerungen führen zu einer proportionalen Lohnerhöhung.
    5. Unterproportionale Prämie: Jede Leistungssteigerung führt zwar zu einer Lohnerhöhung, die jedoch geringer ist als die Mehrleistung
    6. Degressive Prämie: Die Leistungssteigerung führt zunächst zu hohen, dann aber zu ständig geringer werdenden Lohnsteigerungen
    7. Progressive Prämie: Die Leistungssteigerung führt zunächst zu geringen, dann aber zu ständig höher werdenden Lohnsteigerungen
    8. Gestaffelte Prämie: Leistungssteigerungen führen in Stufen oder in Sprüngen zu Lohnsteigerungen.

Die Einführung des Prämienlohnes muß mit dem Betriebsrat vereinbart werden. Da in den meisten Tarifverträgen nur Rahmenvorschriften zum Prämienlohn geregelt sind, ist i. Allg. eine Betriebsvereinbarung abzuschließen. Der Betriebsrat besitzt bei der Vereinbarung der Zeit- und Leistungsvorgaben ebenfalls ein Mitbestimmungsrecht (§87 I Nr. 11 BetrVG).


Präsentation
(Presentation)
Veranstaltung, in der einem Teilnehmerkreis Ideen, Arbeitsergebnisse oder Gegenstände vorgestellt werden. Präsentationen dienen zur Information (Informationspräsentation), zur Kontrolle (Zwischenpräsentation), zur Meinungsbildung und/oder zur Entscheidungsfindung (Überzeugungspräsentation). Sie werden vor allem gezielt im Rahmen von Projektarbeiten, des Verkaufs und der Öffentlichkeitsarbeit durchgeführt, die Anwendung von Präsentationstechniken findet jedoch auch im betrieblichen Alltag zunehmend Anwendung. Für eine gelungene Präsentation ist es wichtig, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer zu erreichen und sie überzeugen zu können. Dazu sind neben rhetorischen und persönlichen Fähigkeiten des Vortragenden auch ein gutes Fachwissen, eine intensive Vorbereitung und klare Gliederung notwendig.


Präventiver Umweltschutz
(Preventive environment protection)
ist vorbeugender Umweltschutz, der einer ungewünschten Entwicklung zuvorkommt. Die Abwehr drohender Gefahren und das Vorsorgeprinzip zur Schonung der vorhandenen Ressourcen sind die Hauptziele des präventiven Umweltschutzes.
Fertigungsprozesse sind dabei so zu gestalten, daß bei der Produktion Emissionen, Abwasser, Lärm und Abfälle soweit wie möglich vermieden werden.


Praktikanten
(Trainee)
sind Personen, die eine Gesamtaus- oder Fortbildung absolvieren und zu diesem Zweck für einen begrenzten Zeitraum im Betrieb eine bestimmte Tätigkeit übernehmen oder sich einer Ausbildung unterziehen. Praktikantenverträge können als reguläres Arbeitsverhältnis, als Berufsausbildungsverhältnis oder in Form einer Abmachung geschlossen werden. In allen Fällen sind zumindest die Minimalanforderungen des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) zu beachten. Dies gilt nach einer - wenn auch umstrittenen - Rechtssprechung des Bundesarbeitsgerichtes jedoch nicht für Praktikanten, die ihr Praktikum im Rahmen einer Hochschulaussbildung zu absolvieren haben. Entsprechend entfallen hier die Ansprüche auf Vergütung, Urlaub u.a.


Pre-Invoicing
Rechnungsstellung vor der Anlieferung der Ware.


Primärbedarf
(Primary requirement)
ist der Bedarf des Marktes an Enderzeugnissen und Ersatzteilen. Der Primärbedarf ist unter zwei Voraussetzungen bestimmt: Es liegen Kundenaufträge für die gesamte Planungsperiode vor, oder der Primärbedarf muß (z.B. vom Vertrieb) prognostiziert werden. Hierbei geht man folgendermaßen vor: 1. Festlegung eines Absatz- und daraus abgeleiteten Produktionsplanes, der eine Abstimmung mit Marktgegebenheiten und Produktionsmöglichkeiten erfordert. Dabei soll die mittelfristige auf eine langfristige Produktionsplanung so abgestimmt sein, daß Probleme einerseits vermieden werden und andererseits neue Markterkenntnisse umgesetzt werden können. 2. Voraussage mittels eines statistischen Verfahrens. Für diese Prognose werden betriebsinterne und -externe Einflußgrößen (Marktfaktoren-Statistiken und -Analysen) berücksichtigt. Beide Verfahren ergänzen sich in der Praxis.


Primärfunktion (Primary function)
Direkter Bereich


Primärorganisation
(Primary organization)
nach Staehle (1994, S. 708ff) die aufbauorganisatorische Grundstruktur einer Unternehmung (Aufbauorganisation), deren Grundmodelle sich nach der Art der Aufgabenverteilung auf der zweiten hierarchischen Ebene (unterhalb des Vorstandes) unterscheiden lassen: Das Verrichtungsmodell ( Funktionalorganisation), bei dem die Funktionsbereiche nach dem Verrichtungsprinzip gebündelt werden, und die Objektmodelle ( Geschäftsbereich-, Spartenorganisation), deren Zentralisationsprinzip sich an Objekten wie Produkte, Kunden oder Projekte orientiert. Die Primärorganisation kann von einer Sekundärorganisation überlagert oder ergänzt werden, mit der z.B. zeitlich befristete oder neue Aufgaben koordiniert werden. Existieren Primär- und Sekundärorganisation nebeneinander, kann von einer dualen Organisation gesprochen werden.


Primärressource
(Primary resources)
Die Primärressource ist der Anlagenteil oder die Prozeßeinheit, in oder auf der ein Vorgang ausgeführt wird. Sie wird für die Dauer des Vorgangs belegt, wodurch alle Phasen des Vorgangs automatisch dieselbe Primärressource wie der Vorgang erhalten.


Prioritäten
(Priorities)
Prioritäten dienen dazu, eine bezüglich der betrieblichen Ziele (z.B. kurze Durchlaufzeiten, Termineinhaltung, Maschinenauslastung) optimierte Auftrags-reihenfolge aus den vor einer Arbeitsstation gepufferten Fertigungsaufträgen zu bestimmen. Dazu wird jedem Auftrag in der Warteschlange nach einer Prioritätsregel eine Prioritätsziffer zugeordnet und der Auftrag mit der jeweils geringsten Prioritätsziffer soll als nächster zur Bearbeitung ausgewählt werden.


Prioritätsregel
(Priority rule)
Zur Festlegung von Prioritäten bei der Auftragsbearbeitung gibt es eine Fülle von Prioritätsregeln. Generell ist zu sagen, daß eine Regel umso wirksamer ist, je großer die Warteschlange von Aufträgen ist. Warteschlangen sollten jedoch aus Gründen der Kapitalbindung und der längeren Durchlaufzeiten vermieden werden. Zudem können Prioritätsregeln die durchschnittliche Durchlaufzeit von Aufträgen kaum verringern, sie verändern nur die Streubreite der Durchlaufzeiten. Gängige Prioritätsregeln sind die Kürzeste-Operations-Zeit-Regel (KOZ-Regel) und die Schlupfzeitregel (SZ-Regel).


Probezeit
(Probation; probationary period)
Arbeitsvertraglich vereinbarte, begrenzte Zeitspanne zu Beginn eines Arbeitsverhältnisses, das Arbeitgeber und Arbeitnehmer ermöglichen soll, Leistung und Eignung des Arbeitnehmers für die neu besetzte Stelle zu prüfen. Die Probezeit ist nur für Berufsausbildungsverträge vorgeschrieben und in ihrer Dauer gesetztlich geregelt. Einem Auszubildenden kann während der Probezeit von einem bis höchstens drei Monaten fristlos gekündigt werden, sein Berufsausbildungsverhältnis genießt danach allerdings einen erhöhten Bestandsschutz und darf nur noch aus wichtigem Grund aufgelöst werden (§15 II Ziffer 1 BBiG). Ansonsten sind bereits Arbeitsverhältnisse während der Probezeit vollwertige Arbeitsverhältnisse, es gelten die gesetzlichen Mindestkündigungsfristen und die Anhörungspflicht des Betriebsrates nach §102 BetrVG im Kündigungsfall, wobei jedoch keine Gründe angeführt werden müssen. Ein Kündigungsverbot nach §9 des Mutterschutzgesetzes tritt während der Probezeit bereits in Kraft. Die Dauer der Probezeit bei Arbeitnehmern liegt nach geltender Rechtssprechung maximal bei 6 Monaten, üblich sind bei Arbeitern und bei Tarifangestellten meist drei Monate.


Produktaudit
eine Stichprobe fertiger Produkte werden auf ihre Übereinstimmung mit den vorgegebenen Spezifikationen hin untersucht. Durchgeführt werden Produktaudits von Kunden, um die Produktqualität hinsichtlich möglicher Fehlerschwerpunkte, systematischer Fehler oder des Qualitätstrends zu untersuchen, meist im Rahmen eines Qualitätsaudits. Dabei werden Bewertungschecklisten eingesetzt, die eine Klassifizierung der möglichen Fehler beinhaltet. Aus der Summe der erkannten Fehler zur Anzahl der geprüften Teile, gewichtet nach der zugrunde liegenden Klassifizierung (Punktesystem) kann die Qualitätskennziffer (QKZ) ermittelt werden.


Produktentwicklungsprozeß
(New Product Creation Process)
Der Produktentwicklungsprozeß läßt sich in die beiden Hauptphasen der Produktentwicklung (product engineering) und Prozeßentwicklung (process engineering) unterteilen. Die Phase der Produktentwicklung umfaßt die 0Konzeptfindung, in der die Produktmodelle ausgearbeitet und die kaufmännischen Ziele abgestimmt werden. Die für die jeweiligen Komponenten zuständigen Entwicklungsteams werden gebildet und beginnen mit der konstruktiven Arbeit. In funktions- und abteilungsübergreifenden Projektteams finden in dieser Phase regelmäßige Abstimmungsrunden statt, in denen die Vertreter aus den verschiedenen Abteilungen, teilweise auch schon des Zulieferers, ihre unterschiedlichen Anforderungen an die Produktentwürfe einbringen. Teilweise sind Vertreter der Fertigungsplanung schon in dieser Stufe des Entwicklungsprozesses einbezogen, um auf der Grundlage der Produktentwürfe bereits mit der Vorausplanung der Produktionsabläufe, -verfahren und -prozesse zu beginnen.
Über Konflikt- und Konsensbildung führt der iterativ verlaufende Prozeß in dieser Phase allmählich zur Herausbildung einer Kompromißlösung, die von allen Beteiligten im großen und ganzen getragen wird. Das Kompromißmodell ist Grundlage für den Bau der ersten Prototypen im Versuchsbau. Unter Einbeziehung von Entwicklern und Testern werden hier die Musterteile zusammengebaut und hinsichtlich der Übereinstimmung mit den festgelegten Spezifikationen getestet.
Zu diesen Tests werden immer häufiger auch Vertreter aus der Produk-tionsplanung, Arbeitsvorbereitung und auch aus den Werkstätten selbst hinzugezogen, die den Prototypen bereits unter Werkzeug- und Fertigungsgesichtspunkten untersuchen. Während der Prototypenphase durchläuft der Entwicklungsprozeß insgesamt zahlreiche Änderungsschleifen, die eine sehr enge abteilungsübergreifende Zusammenarbeit erforderlich machen.
Sind die Tests soweit abgeschlossen, daß das Produktkonzept den gesetzten Spezifikationen entspricht und entsprechend den Zielkosten fertigbar ist, wird die Konstruktion eingefroren. Damit beginnt die zweite Hauptphase des Prozesses, die von den Aktivitäten der Prozeßentwicklung dominiert wird. Die Produktionsingenieure, deren Arbeit schon in der vorhergehenden Phase beginnt, sind in dieser Phase hauptsächlich damit beschäftigt, auf der Basis der Produktentwürfe den Fertigungsprozeß zu planen und die Werkzeuge und Betriebsanlagen zu konstruieren.
Gleichzeitig werden die Aufträge für die Werkzeug- und Teilebeschaffung an die Zulieferer vergeben, wodurch ein hoher Koordinationsaufwand entsteht: Lieferzeiten und Teilemengen müssen festgelegt und die Paß- und Formgenauigkeit der Werkzeuge sichergestellt werden. Dies zieht eine intensive Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Zulieferern nach sich.
Der Produktentwicklungsprozeß endet mit der Serienvorbereitung. In dieser letzten Phase wird unter der Verantwortung der Produktion der Serienanlauf vorbereitet. Dies umschließt die Erprobung des Zusammenbaus unter Serienbedingungen in Form von Null-Serien und Produktions vorserien sowie die Einarbeitung und Qualifizierung der Fertigungsbelegschaft. Sobald die Prozeßprobleme gelöst sind, beginnt die Serienproduktion des neuen Produktes, wobei die Produktionsmenge allmählich auf große Volumina hochgefahren wird.
Die Hauptaufgabe des Produktentwicklungsmanagements liegt in der Integration der funktional und nach ihren Interessen differenzierten Funktionsbereichen sowie in der Zusammenführung der internen Partner mit den externen Partnern, also Lieferanten, Entwicklungsbüros, Softwarehäuser, etc.


Produkthaftung
(Product liability)
Nach dem seit dem 01. Januar 1990 in der Bundesrepublik geltenden Produkthaftungsgesetz muß der Hersteller für sein Produkt haften, wenn es sich als fehlerhaft erweist. Im Gegensatz zum vorherigen Haftungsrecht werden Hersteller und ggf. auch Zwischenhändler oder Zulieferer zur Verantwortung gezogen, wenn das Produkt trotz größtmöglicher Sicherheitsmaßnahmen und Kontrollen fehlerhaft auf den Markt gekommen ist (Gefährdungshaftung). Dies beinhaltet nicht nur eine akute Gefährdung, sondern auch mögliche Dauerschäden. Der Verbraucher, der dadurch Schaden erlitten hat, kann Schadenersatz fordern, insofern er beweisen kann, daß das Produkt seinen Schaden verursacht hat. Eine Haftung des Herstellers wird bei eigenem Verschulden des Verbrauchers ausgeschlossen oder gemildert (insbesondere die Nichtbeachtung von Gebrauchsanweisungen oder Warnhinweisen). Ebenfalls ausgeschlossen wird die Produkthaftung, sollte zum Zeitpunkt des Markterscheinens der Fehler nach dem Stand der Wissenschaft und Technik nicht erkennbar bzw. das Produkt tatsächlich fehlerfrei gewesen sein. Das Produkthaftungsgesetz gilt für Produkte, die nach dem 01.01.1990 in den Verkehr gebracht wurden; für vorherige gilt weiterhin die BGB-Haftung (Verschuldenshaftung).


Produktion
(Production)
Umwandlung von Sachgütern und Dienstleistungen (Produktionsfaktoren oder Inputs) in andere Güter (Output). Die aus dem Produktionsprozeß hervorgehenden Sachgüter und Dienstleistungen können unmittelbar (als Güter erster Ordnung) oder mittelbar (als Güter höherer Ordnung) der Befriedigung von Bedürfnissen dienen (Gut). Arten der Produktion:

    Einfache Produktion: Herstellung eines Gutes in einem Betrieb in einem technisch unabhängigen Produktionsverfahren ohne Verbindung mit anderen Produktionen (Einproduktfirma).
  1. Verbundene Produktion: Erzeugung von mehreren Gütern in einem Betrieb (Mehrproduktfirma). Alternative (konkurrierende) Produktion: Ausbringung mehrerer Güter in technisch unabhängigen Produktionsverfahren, wobei die gleichen Produktionsfaktoren eingesetzt werden. Bei voller Ausschöpfung der Faktoren ist die Ausweitung der Produktion eines Gutes nur durch Einschränkung der Erzeugung der anderen Güter möglich. Kumulative Produktion (Koppelproduktion) technisch verbundene Produktionsverfahren für zwei oder mehrere Güter, so daß bei Erzeugung eines Gutes ein oder mehrere andere Güter mitanfallen, für die z.T. keine Verwendung besteht oder die sogar unerwünscht sein können. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen fester Koppelung, wobei die Produkte in einem technisch begründeten unveränderlichen Mengenverhältnis stehen, und loser Koppelung mit der Möglichkeit der Beeinflussung des Mengenverhältnisses der Produkte.

Trend: Der Anteil der Produktion geht in der EU, in den USA und in Japan im Verhältnis zur Dienstleistung kontinuierlich zurück.


Produktionsmanagement
(Production management)
Das Produktionsmanagement befaßt sich mit der Führung produzierender Unternehmen. Das Produktionsmanagement umfaßt nach heutigem Verständnis außer der Fertigungsleitung, die Qualitätssicherung, die Logistik, das Industrial Engineering, die Instandhaltung, das Produktionscontrolling und z.T. auch das Beschaffungswesen. Dieser Ansatz entspringt dem integrativen Konzept der Lean Production. Daraus ergeben sich neue Herausforderungen an die Qualifikation der mit dem Produktionsmanagement beauftragten Führungskräfte.


Produktionsplanung und -steuerung
(Production planning and control)
Diese Bereiche bzw. Systeme haben die Aufgabe, die Durchführung der Produktion zu planen und zu steuern. Eingabedaten sind die in der Konstruktion und Arbeitsvorbereitung erstellten auftragsneutralen Zeichnungen, Stücklisten und Arbetispläne. Dazu kommt das über den Vertrieb kundenspezifisch oder kundenanonym festgelegte Produktionsprogramm nach Art, Menge und Termin. Die Produktionsplanung muß dabei die Abläufe in der Produktion für einen bestimmten Zeithorizont festlegen, wobei dies im Normalfall in den Stufen Grobplanung, mittelfristige Planung und Feinplanung geschieht. Die Produktionssteuerung hat die Aufgabe, auf die im Betrieb auftretenden Abweichungen von der Planung (Maschinenausfall, Lieferverzögerungen, personelle Engpässe, Qualitätsschwankungen) so zu reagieren, daß möglichst gleichmäßig, termintreu und kostenminimal produziert werden kann. Für diese Aufgaben ist es erforderlich, den Informationsfluß im Unternehmen so zu gestalten, daß die Rückmeldungen aus den Fertigungs- und Montagebereichen möglichst aktuell und in der jeweils erforderlichen Verdichtung zur Verfügung stehen.
Produktionsplanung und -steuerung umfaßt die Terminierung und die Materialwirtschaft, die traditionell verschiedenen Abteilungen zugeordnet sind. Diese Trennung wird zunehmend problematisiert und zugunsten einer eher produktbezogenen Gliederungsform aufgehoben.
Für die Aufgaben der Produktionsplanung und -steuerung stehen eine Vielzahl von rechnerunterstützten Systemen (PPS-Systeme) zur Verfügung. Dazu kommen Systeme, deren Aufgabe die eigentliche Produktions- oder Fertigungssteuerung ist und die mit entsprechenden Schnittstellen zu übergeordneten PPS-Systemen ausgestattet sind. Diese rechnerunterstützten Systeme, die sich aus den klassischen manuellen Leitständen heraus entwickelt haben, werden Fertigungsleitstände (FLS) genannt.
PPS-Systeme werden heute modular aufgebaut. Auf der Basis einer Datenbank für die Verwaltung und Pflege des möglichst redundanzarmen Datenbestandes können betriebsspezifisch die erforderlichen Teilsysteme eingeführt werden und später ergänzt werden, z.B. um Komponenten für die Maschinenverwaltung oder Lagerverwaltung. Die Auswahl eines geeigneten Systems sowie die Festlegung einer Einführungsstrategie ist durch die Fülle der vorhandenen Möglichkeiten und wegen des hohen finanziellen Einsatzes für ein Unternehmen mit Risiken verbunden. Die Einführungszeit für ein solches System muß mit mindestens einem Jahr angenommen werden.


Produktionsstückliste
Stückliste, die nach Gesichtspunkten der Fertigung erstellt wurde und als Arbeitsunterlage in der Fertigung benutzt wird. Diese Stücklistenform unterscheidet sich z.B. von einer allgemein gültigen Stückliste dadurch, daß normalerweise nur fertigungstechnische Daten berücksichtigt werden (spezielle Daten für Montage usw.).


Produktivität
(Productivity)
ist das Verhältnis der Leistungsmenge zu den Kosten bzw. zu der Faktor-einsatzmenge. Sie wird beispielsweise angegeben in Stückzahl/geleistete Arbeitsstunde. Als vergleichende Kennzahl ist sie nur sinnvoll bei sehr ähnlichen Fertigungsprozessen.


Produktkonfiguration
(Product configuration)
Die Beschreibung der physischen und funktionalen Merkmale eines Produktes.


Produktlebenszyklus (PLZ)
(Product Life Cycle)
Die Zeitperiode zwischen der Einführung und Abkündigung eines Produktes auf dem Markt. Der PLZ umfaßt folgende Einzelphasen: die Einführung, die Wachstumsphase, die Reifephase, die Niedergangsphase, die Endphase.


Produktmanagement-Organisation
(Product management organization)
Form einer Sekundärorganisation eines Unternehmens, bei dem die Primärorganisation durch den Einsatz von Produkt-Managern als Querschnittskoordinatoren ergänzt wird. Der Produkt-Manager besetzt meist eine Stabsstelle oder eine Linienfunktion unterhalb des Marketingleiters. Er hat eine begrenzte Anweisungs- und Entscheidungsbefugnis für alle produktbezogenen Aufgaben in den verschiedenen betrieblichen Funktionsbereichen wie z.B Produktion, Entwicklung, Marketing etc. Die Produktmanagement-Organisation ist vorrangig im Konsumgüterbereich, vor allem in der Markenartikelindustrie mit breitem Produktsortiment zu finden und soll innerhalb der eigentlichen, meist verrichtungs- oder funktionsorientierten Organisation eine besondere Angebotsleistung der wichtigsten Markenartikel gewährleisten. Möglich ist auch eine Kombination zwischen Produkt- und Kundenmanagement-Organisation.


Produktmanager
(Product Manager)
=> Produktmanagement-Organisation


Produkt-Quantum-Analyse (PQ-Analyse)
(Product quantity analysis)
ist eine Methode zur graphischen Auswertung von Betriebsdaten und zur Schwachstellenanalyse. Die einzelnen Produkte bzw. Produktgruppen werden hinsichtlich eines zur Beurteilung des Produktspektrums wesentlichen Kriteriums (Gewinn, Umsatz, Durchlaufzeit, Fertigungsstunden) in einem Balkendiagramm dargestellt. So erlaubt die PQ-Methodik eine kritische Analyse des Produktionsprogramms.






Profibus
(Process field bus)

ist ein herstellerunabhängiger, genormter universeller Feldbus.


Prognose
(Forecasting)
Eine Aussage über mögliche zukünftige Entwicklungen bzw. Trends in die Zukunft auf Basis von Kalkulationen.


Prognoseverfahren
(Forecasting method)
Methode zur Erstellung einer Prognose. Unterschieden werden a) qualitative Techniken (wie die Delphi-Technik), b) Zeitreihen und Extrapolationen und c) Kausalmodelle, die neben den Basisdaten bestimmte Umstände wie die Marktlage, die geopolitische Entwicklung oder die Wettbewerbsposition in Betracht ziehen.


Programmierung
(Programming)
ist das Erstellen eines Programms, wobei unterschiedliche Methoden oder Verfahren unterschieden werden: strukturierte Programmierung, objektorientierte Programmierung, funktionale Programmierung usw. Bei der NC-Programmierung werden die einzelnen Steueranweisungen und deren Reihenfolge festgelegt, die für die Bearbeitung eines Werkstücks auf einer Werkzeugmaschine erforderlich sind. Verfahren der NC-Programmierung sind die manuelle Programmierung, die maschinelle Programmierung und die werkstattorientierte Programmierung (WOP).

Programmlohn
ist eine Sonderform des Pensumlohnes, speziell angewendet bei Einzelfertigungen, aber auch bei Kleinserien und Montagearbeiten. Wie beim Pensumlohn garantiert der Arbeitgeber für einen bestimmten Zeitraum einen Festlohn, für den sich der Arbeitnehmer zu einer bestimmten Leistung verpflichtet. Das zu erreichende Pensum bezieht sich beim Programmlohn auf Zeiten (Programme), die den Arbeitsgruppen für Teilfertigungen vorgegeben werden. Eine Mehrleistung gegenüber dem Programm ist nicht erwünscht und wird auch nicht vergütet, da es keinen Vorteil für den gesamten Arbeitsablauf erbringt.


Programmtiefe
(Degree of vertical integration)
Anteil der Wertschöpfung, der vom Unternehmen selbst durchgeführt wird. Verhältnis von Eigen- und Fremdanteilen in der Entwicklung ( Entwicklungstiefe) und in der Fertigung ( Fertigungstiefe). Im Zuge der Konzentration auf die Kernkompetenzen sinkt die Programmtiefe systematisch und werden viele bislang in house durchgeführte Aktivitäten zugekauft.


Projekt
(Project)
Vorhaben zur Realisierung bzw. Änderung eines Objektsystems, das eine vorgeschriebene Aufgabenstellung erfüllen soll. Die Realisierung muß in einem überschaubaren Zeitraum mit vorgegebenen Hilfsmitteln abgeschlossen werden können. Projekte sind dadurch gekennzeichnet, daß eine klar abgegrenzte Aufgabe, bestehend aus mehreren Teilaufgaben, in eine bestimmte Zeit, bei definiertem Start- und Endtermin durch ein Projektteam abgearbeitet wird. Wesentliche Merkmale von Projekten sind ihr herausragender Stellenwert für den Auftraggeber und die Arbeit in interdisziplinären Teams. Die Mitglieder von Projektteams können verschiedenen Organisationen angehören. Somit erfordert die Arbeit in Projekten aufgrund ihrer Merkmale ein entsprechendes Profil der beteiligten Mitabeiter. Da Teammitglieder häufig nur zu einem Teil ihrer Kapazität im Projekt mitarbeiten, müssen Projektleiter in der Lage sein, auch ohne direkte disziplinarische Weisungsbefugnis zu führen. Das Projektmanagement hat in den neunzigern Jahren (im Zuge von Lean Production) stark an Bedeutung gewonnen, da es häufig eine bessere Effizienz und Flexibilität ermöglicht als die klassische Linienorganisation.


Projektorganisation
(Project organisation)
Form der Sekundärorganisation eines Unternehmens, die für die Bewältigung kurzlebiger, exakt definierter Aufgaben (Projekte) installiert wird, um die Zusammenführung des unterschiedlichen Spezialwissens und die Beachtung der spezifischen Projektziele zu gewährleisten. Projektteams können je nach Entscheidungskompetenz und Fokussiertheit der Tätigkeit der Projektmitglieder (Voll- oder Teilzeit) ganz unterschiedliches Gewicht bei der Steuerung von Projekten haben. Die Haupttypen sind in der folgenden Übersicht wiedergegeben. Der wesentliche Unterschied liegt in der Verteilung der Steuerungs- und Koordinationskompetenzen zwischen Linie und Projekt.


Projektstrukturpläne
(Work breakdown structure)
dienen der systematisch-logischen Aufgliederung von Projekten in Teilprojekte und Arbeitspakete, so daß alle zu liefernden Objekte bzw. Ergebnisse identifiziert werden; diese wiederum werden benötigt, damit Zeit-, Kosten- und Ressourcenpläne durchgeführt werden.


Projekt Team
(Project team)
Arbeitsgruppe, die für einen bestimmten Zeitraum zur Bearbeitung einer speziellen, zeitlich begrenzten Aufgabe eingesetzt wird, von der man annimmt, daß sie sich aufgrund ihrer Komplexität oder innovativen Anforderungen nicht im Rahmen der normalen Hierarchie und Aufbauorganisation lösen läßt. Projektteams sind i. Allg. heterogen zusammengesetzt, d.h. aus Mitarbeitern verschiedener Hierarchieebenen und aus jenen Fachbereichen, die zur Lösung des Problems notwendig sind. Teilnehmer von Projekt-Teams können z.B. auch Vertreter von Lieferanten sein. Projekt-Teams werden meist von höchster Hierarchieebene eingesetzt und haben ihr in bestimmten Abständen zu berichten. Mitglieder der Projektteams können während der Zeit der Projektarbeit vollständig von ihren Aufgaben freigestellt sein und erst nach Abschluß des Projektes an ihre vormalige Stelle zurückkehren bzw. eine neue besetzen. Im betrieblichen Alltag wird jedoch aus Personalkapazitätsgründen häufig ein Mittelweg gewählt, so daß Mitarbeiter nur teilweise für ihre Projektaufgabe freigestellt werden. Zeitliche Konflikte und Interessensdivergenzen zwischen Fach- und Projektaufgabe führen hier oft zu Problemen.


Prokura
(Power of procuration; power of attorney)
Handelsvollmacht mit gesetzlich festgelegtem, grundsätzlich unbeschränkbarem Umfang; ihre Wirkung gegenüber Dritten kann somit in keiner Weise eingeschränkt werden. Ein Prokurist ist zu allen gerichtlichen wie außergerichtlichen Rechtsgeschäften ermächtigt, die im Zusammenhang mit dem Betrieb des Handelsgewerbes stehen. Ausgenommen sind solche Geschäfte, die die Auflösung des Betriebs nach sich ziehen würden oder die dem Geschäftsinhaber obliegen (z.B. Unterzeichnung der Bilanz, Erteilen von Prokura). Auch zur Veräußerung oder Belastung von Grundstücken muß die Prokura im Rahmen einer Immobiliarklausel erst ausdrücklich erteilt werden.
Die Prokura als eine nach deutschem Handelsrecht besondere Form der Vollmacht muß im Handelsregister eingetragen und kann nur durch einen Vollkaufmann erteilt werden. Der Prokurist leistet Unterschrift mit Zusatz pp. oder ppa. Auch das Erlöschen einer Prokura (durch z.B. Widerruf, Beendigung des Dienstverhältnisses, Tod des Prokuristen oder im Konkursfall, nicht jedoch durch Tod des vollmachterteilenden Kaufmanns) wird erst nach Eintrag im Handelsregister und Bekanntmachung gültig.
Formen der Prokura können neben der Einzelprokura die Gesamtprokura sein, bei der mehrere Prokuristen nur gemeinschaftlich handeln, oder die Filialprokura, deren Wirkung entsprechend auf den Geschäftsbetrieb der Filiale beschränkt sind.


property rights
(dt. Recht, über Eigentum zu verfügen)
Der Wert von Eigentumsrechten (im juristischen Sinne) ist die Differenz aus dem Nutzen der Verfügungen und ihren (Transaktions-)Kosten. Wenn die Kosten, mit einer Sache zu verfahren, den Nutzen aus der ungestörten Verwendung, Veräußerung etc. übersteigen. so ist ökonomisch Eigentum nicht mehr gegeben. Die Theorie der property rights untersucht das Verhalten wirtschaftlicher Akteure unter verschiedenen Eigentumsordnungen, wobei auf die faktischen Eigentumsordnungen abgestellt wird. Mit Hilfe einer solchen Analyse ist es möglich, die tatsächliche Funktionsweise von alternativen Eigentumsordnungen, rechtlichen Instituten usw. zu erforschen und ggf. Vorschläge zur Veränderung zu machen. Während durch das Rechtssystem, das die Eigentumsordnung definiert, gestaltet und garantiert, die Höhe der Transaktionssorten weitgehend bestimmt wird (ein Bestandteil ist die Höhe der erwarteten Sanktionen bei Verletzung der Eigentumsordnung), läßt sich die optimale Rechtsordnung, definiert als jene, in der etwa Transaktionskosten minimiert werden, jeweils nur partiell unter Konstantsetzung der restlichen Rechtsordnung (unter der Annahme, sie sei politisch gewollt oder in einem anderen Sinne optimal entwickeln. Verdünnung (attenuation) von Eigentumsrechten liegt vor, wenn der Nutzen aus bestimmten Eigentumsrechten (im juristischen Sinne) stärker gesenkt wird als die Transaktionskosten, die bei der Inanspruchnahme des Rechts entstehen. Ökonomisch zu beanstanden ist dies nur mit Gründen der Allokationseffizienz, also nur dann, wenn insgesamt die Transaktionskosten stärker steigen als die aggregierten Nutzen aus der Inanspruchnahme des neu definierten Rechts, wenn also nicht lediglich neu verteilt worden ist, oder wenn nachgewiesen werden kann, daß eine alternative Neudefinition mit demselben Verteilungseffekt weniger Transaktionskosten in Anspruch nimmt als die kritisierte.


Protektionismus
(Protectionism) bezeichnet eine taatliche Politik mit dem Ziel, heimische Wirtschaftsbereiche vor ausländischer Konkurrenz zu schützen. Zumeist wird eine protektionistische Politik mit dem Schutz neu aufzubauender Industriezweige (Erziehungszoll), mit der Erhaltung nicht oder nicht mehr konkurrenzfähiger Wirtschaftszweige aus allgemeinen wirtschaftspolitischen Überlegungen (Landwirtschaft) und mit strategischen Überlegungen (Schutz wichtiger Rüstungsindustrien und Rohstoffe) begründet. Die wichtigsten Instrumente sind:

  1. Subventionierung der heimischen Unternehmen;
  2. Belastung der Importe mit Abgaben (Zoll, Schutzzoll, Erziehungszoll);
  3. quantitative Beschränkungen (Kontingente, Embargo);
  4. Übernahme des Außenhandels in staatliche Regie (Außenhandelsmonopol).

Protektionismus wird heute als überholtes und auch eindeutig schädliches Instrument angesehen., das der freien Marktwirtschaft widerspricht.


Provision
(Commission)
Form einer Vergütung für geleistete Dienste, die in Prozenten einer Wertgröße (z.B. Umsatz) berechnet wird. Mit Provisionen werden vor allem Handelsvertreter vergütet für jedes abgeschlossene Geschäft, das aufgrund ihrer Tätigkeit zustande kommt. Auch bei Verkäufern und Vertriebsmitarbeitern werden mitunter Provisionen als variabler, umsatzabhängiger Entgeltbestandteil zum Grundgehalt gezahlt. Der Betriebsrat besitzt zwar auf die Ausgestaltung eines Provisionssystems, das für die Arbeitnehmer des Betriebes gelten soll, ein Mitbestimmungsrecht (§87 I BetrVG), nicht aber auf den konkreten Euro-Wert je Provision. In der Kostenrechnung zählen Provisionen als Aufwendungen für den Verkaufserfolg und können als Vetriebskosten, ggfs. als Sonderkosten des Vertriebes den Erzeugnissen direkt angelastet werden.


Prozeßaudit
(Process audit)
=> Verfahrensaudit


Prozeßdatenanforderung
(request for processdata)
Prozeßvorgabe, die festlegt, daß die Prozeßsteuerung eine Prozeßmeldung mit Istdaten zu einem Prozeß versenden soll. Die Prozeßdatenanforderung gibt an,


Prozeßfähigkeit
(Process capability)
ist ein Maß dafür, daß der betrachtete Prozeß auch langfristig die gestellten Qualitätsanforderungen erfüllen kann. Das ist dann der Fall, wenn es keine systematischen Einflüsse auf die untersuchten Merkmale gibt und die zufallsbedingten Streuungen in einer vorgebenen Bandbreite bleiben. Diese wird ausgedrückt durch den cpk-Wert. Bei einem anzustrebenden cpk-Wert von > 1,67 treten Ausschuß und Nacharbeit praktisch nicht mehr auf. Die Berechnung des cpk-Werts erfolgt analog dem Vorgehen zur Ermittlung der Maschinenfähigkeit.


Prozeß-Fähigkeits-Untersuchung (PFU)
(Process capability test)
Bei der PFU wird ein ganzer Produktions-Prozeß untersucht und nicht nur eine Maschine. Bei der PFU soll herausgefunden werden, ob die einzelnen Arbeitsschritte die geforderte Qualität eines Produktes fertigen können. Weiter geht es darum, das Zusammenwirken mehrerer Maschinen auf die geforderten Merkmale hin zu untersuchen.


Prozeßfertigung
(Process capability)
Prozeßfertigung ist die Verarbeitung von Gasen, Granulaten oder Flüssigkeiten. Die Verfahren der Prozeßfertigung teilen sich auf in kontinuierliche oder diskontinuierliche Fertigung.


Prozeßkostenrechnung
(Activity Based Costing)
Unter einem Prozeß im hier behandelten Sinne soll nachfolgend das schnittstellenübergreifende (kostenstellen-, abteilungs-, funktionsübergreifende) Zusammenwirken von Menschen und Maschinen verstanden werden. Jeder Prozeß im Unternehmen führt dabei zu einer Leistung bzw. einem Produkt zur Bedienung eines internen oder eines externen Kunden. Dabei handelt es sich dann entweder um die Erbringung einer Dienstleistung oder um die Bearbeitung von Material (Rohmaterial, Teil oder Komponente). Insofern sind alle Kosten im Unternehmen, mit Ausnahme der Materialkosten, Prozeßkosten.
Eine auf diesem Grundverständnis aufbauende Prozeßkostenrechnung unterscheidet sich von einer herkömmlichen Kostenrechnung durch zwei Punkte:


Prozeßsteuerung
Die Prozeßsteuerung umfaßt alle Aktivitäten des Messens, Steuerns und Regelns verfahrenstechnischer Prozesse, gleichgültig, ob sie manuell oder automatisiert ausgeführt werden.


Prozeßzeit
Die Prozeßzeit umfaßt die durch technisch bedingte Abläufe ergebende Soll-Zeit, die sich zusammensetzt aus der Maschinenhauptzeit und der Maschinennebenzeit. Sie ist abhängig vom Betriebsmittel (technischen Daten), der gewählten Arbeitsgeschwindigkeit der Werkzeuge, von den Maßen und von der Qualität des Arbeitsgegenstandes. Prozeßzeiten werden unter anderem für die Zeitwirtschaft bei der Feststellung von Vorgabezeiten im Akkord- und Prämienlohn genutzt. Sie können per Stoppuhr gemessen oder auch errechnet werden; bei CNC-gesteuerten Maschinen werden die Prozeßzeiten automatisch am Programmierplatz oder an der Maschinensteuerung erechnet.


Prüfen
(Checking)
Prüfen heißt feststellen, ob ein Prüfgegenstand eine oder mehrere vereinbarte, vorgeschriebene oder erwartete Bedingungen erfüllt, insbesondere ob vorgegebene Fehlergrenzen oder Toleranzen eingehalten werden.


Prüfergebnisanforderung
(Request for inspection report)
Prozeßvorgabe, die festgelegt, daß zu einem oder mehreren Vorgängen während des Prozesses Prüfergebnisse erfaßt werden sollen. Die Prüfergebnisanforderung gibt an, zu welchem Vorgang/welchen Vorgängen Prüfergebnisse erfaßt werden sollen. Die Funktion zur Erfassung von Prüfergebnissen kann für diese Vorgänge direkt aus der Herstelleranweisung aufgerufen werden.


Prüfkosten
(Quality assurence cost)
Prüfkosten sind Kosten, die vorwiegend durch Qualitätsprüfungen verursacht werden.


Prüfmerkmal
Ein Prüfmerkmal ist ein Merkmal, anhand dessen eine Prüfung durchgeführt wird. Prüfmerkmale werden entsprechend klassifiziert nach


Prüfmittelüberwachung
Die Prüfmittelüberwachung wird in der Serienproduktion als klassisches Element der Qualitätsprüfung benutzt, um die Qualität, Zuverlässigkeit und Einsatzfähigkeit der jeweiligen Prüfmittel zu überwachen. Es sollen frühzeitig Abnutzung oder Schwachstellen erkannt werden, um rechtzeitig in einem Prozeß eingreifen zu können und somit keine Qualitätseinbußen zu erhalten.
Diese prüfmittelspezifischen Funktionen sind:

  • frühzeitiges Planen für einen Produktanlauf
  • Planung des Bestandes und Einsatzes des Betriebsmittels ("Prüfmittel")
  • Planung, Verwaltung, Ausführung und Auswertung der Prüfmittel
  • Verwaltung, Auswertung und Archivierung von Prüfmitteldaten

Puffer
(Buffer)
Puffer dienen der Entkoppelung von Ablauffolgen, z.B. in einer Fließfertigung. Puffer werden erforderlich, wenn die einzelnen Arbeitsvorgänge zeitlich unzureichend aufeinander abgestimmt sind oder wenn es zu Störungen an den Arbeitsstationen kommt. Puffer sollten in verketteten Anlagen zur Störungskompensation vorgesehen werden, damit bei Ausfall einer Arbeitsstation an anderen Arbeitsstationen noch eine Zeitlang weiter gearbeitet werden kann. Pufferbestände erhöhen die Durchlaufzeit der Fertigungsaufträge und verringern die Transparenz der Fertigung.
In automatisierten Systemen ist die Pufferfunktion zumeist in die Fördertechnik integriert, in konventionellen Systemen dient der arbeitsplatznahe Bereich als Puffer.


Pufferzeit
(Buffer time)
Als Puffer werden bei einem Netzplan die Zeitintervalle bezeichnet, in denen die Vorgänge unter bestimmten Voraussetzungen verschoben werden können. Hierbei unterscheidet man mehrere Arten von Pufferzeiten; die beiden wichtigsten sind die gesamte und die freie Pufferzeit. Die gesamte Pufferzeit eines Vorgangs ist die Differenz des spätesten und frühesten Anfangszeitpunktes bzw. die Differenz des spätesten und frühesten Endzeitpunktes; ist er gleich Null, dann liegt der Vorgang auf dem kritischen Pfad. Als freie Pufferzeit wird der Zeitraum angesehen, innerhalb desen der Vorgang verschoben werden kann, ohne daß er kritisch wird, d.h. ohne daß der Endtermin des gesamten Vorgangsnetzes verschoben werden muß.


Pull-Prinzip
(Pull-principle)
kann mit Hol-Prinzip übersetzt werden. Der Begriff wird in der Logistik bzw. Materialversorgung verwendet. Eine nach diesem Prinzip organisierte Versorgung der Produktion bedeutet, daß derjenige, der Bedarf an Material hat, entweder das Material selbst, z. B. aus dem Lager holt, oder ein entsprechendes Signal an den Lieferanten sendet. Das KANBAN-System ist nach dem Pull-Prinzip konzipiert. Der Vorteil des Pull-Prinzips im Vergleich zum Push-Prinzip besteht in der Vermeidung überhöhter Bestände sowie in der eigenverantwortlichen Organisation der Produktion. Das Pull-Prinzip läßt sich gut im Rahmen der Einführung von Gruppenarbeit in der Produktion und auch mit der Produktionssegmentierung vereinbaren (siehe auch Replenishment).


Punktbewertungsverfahren
(Scoring)
=> Stufenwertzahlverfahren


Punktsteuerung
(Point-to-point control)
wird an Werkzeugmaschinen für einfache Positioniervorgänge eingesetzt, z. B. für die Bohrbearbeitung oder beim Punktschweißen. Das Werkzeug darf während des Positioniervorgangs nicht im Eingriff sein, weil es keinen definierten Zusammenhang zwischen den einzelnen Achsen beim Verfahren zum Zielpunkt gibt. Punktsteuerungen als eigenständige Steuerungen sind nicht mehr im Einsatz, in speicherprogrammierbaren Steuerungen sind sie als Module zu finden.


Push-Prinzip
(Push-Principle)
kann mit "Schiebe-Prinzip" übersetzt werden. Der Begriff bezieht sich auf die Versorgung der Produktion mit Material. Eine nach dem Push-Prinzip organisierte Produktion geht von einem Produktionsplan für Endprodukte aus, auf dessen Basis Fertigungsaufträge für einzelne Komponenten bzw. Lieferabrufe für Kaufteile zum jeweiligen Termin errechnet werden. Die Philosophie dieses Systems basiert auf der Annahme, daß der Produktionsplan im wesentlichen eingehalten werden kann, und ist somit deterministisch ausgerichtet. Bei kurzfristigen Änderungen oder schwer kalkulierbarem Kundenverhalten stoßen Systeme der Produktionsplanung und -steuerung, die ausschließlich nach dem Push-Prinzip aufgebaut sind, auf Grenzen; sie bestehen in falschen bzw. überholten Vorgaben an die Produktion. Zielführend ist eine Kombination des Push- mit dem Pull-Prinzip.