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Haftungsausschluß
(Exclusion of liability)
Der Käufer ist nach §§ 377, 378 HGB zu einer unverzüglichen Untersuchung und Rüge verpflichtet. Dies stellt bei modernen Anlieferungsformen wie dem Jit, dem Ship-to-Stock oder Ship-to-Point-of-Use enorme Probleme dar. Eine Übertragung der Verantwortung für die Qualität auf den Lieferanten infolge der Strategie, die Total Cost of Ownership u.a. durch Reduzierung und sogar Auflösung der Wareneingangskontrolle zu senken, ist rechtlich höchst umstritten, aber noch nicht höchstrichterlich entschieden. Insofern kollidieren viele Qualitätsvereinbarungen mit entsprechenden Abbedingungen der Kontrollpflicht des Käufers mit dem HGB.


Halberzeugnisse
(Semi-finished products)
auch: Zwischenerzeugnisse, unfertige Erzeugnisse. Sind be- oder verarbeitete Stoffe, deren Produktionsprozeß noch nicht beendet ist. Im Gegensatz dazu: Fertigerzeugnisse. Die Aufnahme und Bewertung von noch in der Bearbeitung befindlichen Halberzeugnissen in der Inventur stellt eine besondere Schwierigkeit dar.


Handelsvertreter
(Traveling salesman)
sind Personen, die als selbständige Gewerbetreibende im Auftrag anderer Geschäfte vermitteln oder in dessen Namen abschließen. Die Bedingung der Selbständigkeit beinhaltet, daß der Handelsvertreter im wesentlichen seine Tätigkeit und Arbeitszeit frei gestalten kann. Neben der eigenen Arbeitseinteilung gehören dazu: Eigene Buchführung, Geschäftsräume sowie eigenes Risiko, Unkosten und steuerliches Gebaren. Fehlen diese Merkmale, so liegt ein Arbeitsverhältnis vor; der Handelsvertreter gilt als Angestellter. In Einzelfällen kann der Handelsvertreter auch den Status einer arbeitnehmerähnlichen Person besitzen.


Handhaben
(Handling)
ist eine der Hauptfunktionen des Materialflusses und umfaßt nach VDI 2860 die Schaffung, die definierte Veränderung oder die Aufrechterhaltung der räumlichen Anordnung eines geometrisch bestimmten Körpers, bezogen auf ein beliebiges, festes Koordinatensystem. Handhabungseinrichtungen können hinsichtlich ihrer Hauptfunktion unterschieden werden in Einrichtungen zum Speichern (z.B. Palette, Magazin), Mengenverändern (z. B. Vereinzeler, Weichen), Bewegen (z.B. Industrieroboter, Vibrationswendelförderer), Halten (z.B. Greifer, Spanner), Prüfen (z. B. Meßeinrichtung). Als Handhabungsgeräte im engeren Sinn werden i. Allg. die Bewegungseinrichtungen mit variabler Hauptfunktion angesehen: Manipulatoren oder Teleoperatoren, die durch den Bediener geführt werden; mechanische Einlegegeräte (Pick-and-Place-Geräte), deren Bewegungsfolge über mechanische Festanschläge gesteuert wird und die dadurch sehr schnell und zuverlässig arbeiten; Industrieroboter mit mindestens drei frei programmierbaren Achsen.


Handlungskompetenz
ist die Fähigkeit eines sozialisierten Individuums, in verschiedenen Situationen mit erfolgreicher wahrnehmender Realitätserfahrung angemessen handeln zu können. Die Angemessenheit des Handelns bemißt sich dabei an bestehenden Normen und Regeln. Die Erlangung von Handlungskompetenz ist in der modernen Gesellschaft zu einem wesentlichen Ziel der Sozialisation von Menschen geworden, da ihnen ein hohes Maß an Selbstregulierung und aktiver Lebensbewältigung abverlangt wird. Auch in Unternehmen wird mit der Zunahme von geforderter Eigenverantwortung, breiteren Aufgabenfeldern, mit Team- und Gruppenarbeit die Erlangung und Förderung von Handlungskompetenzen der Mitarbeiter zu einer wichtigen Herausforderung.


Handlungsspielraum
gilt als ein wesentliches Gestaltungselement der Arbeitsorganisation nach humanen Kriterien. Dabei ist entscheidend, wie umfangreich und welcher Art der Handlungsspielraum in einem Arbeitssystem ist und inwieweit er auf die Bedürfnisse der Arbeitenden zugeschnitten ist. Das Konzept des Handlungsspielraums lehnt sich dabei stark an motivationstheoretische Erkenntnisse an, nach denen die Größe des Handlungsspielraumes die Befriedigung intrinsischer Bedürfnisse mitbestimmt und zur Steigerung von Motivation, Leistung und Zufriedenheit beitragen kann.
Der Handlungsspielraum der Arbeit läßt sich nach Ulich (1972) in zwei Dimensionen darstellen: In der horizontalen Dimension des Tätigkeitsspielraumes, der bestimmt wird durch den quantitativen Arbeitsumfang, durch Taktzeiten, durch die ablaufbedingte Abhängigkeit von anderen Arbeitsplätzen und durch Beginn und Ende des Arbeitsvollzugs. Die zweite, vertikale Dimension ist die des Entscheidungs- und Kontrollspielraumes, der geprägt wird durch den qualitativen Arbeitsinhalt, die Anzahl der ausgeübten Funktionen und deren Wechsel, die Anzahl von Neben- und Umfeldtätigkeiten. Einige Autoren ergänzen das Modell um eine dritte Dimension: Eines Freiheits- und Interaktionsspielraumes, der vor allem die soziale Komponente der Arbeitssituation beschreibt. Im weiteren ist speziell bei der Arbeitsgestaltung zu unterscheiden zwischen den objektiv gegebenen und den von den Mitarbeitern subjektiv empfundenen Handlungsspielräumen, die durchaus nicht deckungsgleich sein müssen.


Handlungsvollmacht
(Power of attorney)
bezeichnet jede Vollmacht, die ein Kaufmann in einem Handelsgewerbe erteilt mit Ausnahme der Prokura als besonders geregelte Form der Handlungsvollmacht. Geregelt in § 54 HGB, berechtigt die Handlungsvollmacht zu allen Geschäfts- und Rechtshandlungen eines Betriebes, mit Ausnahme der Veräußerung und Belastung von Grundstücken, der Aufnahme von Darlehen, zur Prozeßführung oder dem Eingehen von Wechselverbindlichkeiten. Hierzu sind besondere Vollmachten erforderlich. Anders als bei der Prokura sind Beschränkungen der Handlungsvollmacht beliebig möglich, gegenüber Dritten ist die Beschränkung bekannt zu machen (§ 54 III HGB), da sich sonst der Kaufmann nicht auf die Beschränkung berufen kann. Arten der Handlungsvollmacht sind: Generalvollmacht, Art- und Teilvollmacht für bestimmte Art von Geschäften, Einzel- oder Spezialvollmacht oder Gesamthandlungsvollmacht, wenn mehrere Personen zusammen handeln müssen. Im Gegensatz zur Prokura kann die Handlungsvollmacht auch von einem Minderkaufmann, Prokuristen oder Testamentsvollstrecker erteilt werden. Eine Eintragung in das Handelsregister findet nicht statt.


Harzburger Modell
ist eine Führungstechnik, die sich gegen eine autoritäre Führung wendet und das Prinzip der Delegation von Aufgaben und Verantwortung an die Mitarbeiter betont. Dies soll durch Stellenbeschreibungen, einer Vielzahl von Regelungen und genauen Führungsanweisungen, wie durch Mitarbeiterbeurteilungen abgesichert werden. Das Harzburger Modell wurde von R. Höhn 1956 an der von ihm geleiteten Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft in Bad Harzburg entwickelt. Das Konzept gilt jedoch in der Praxis als umstritten und wird aufgrund seiner starren, reglementierenden Prinzipien in vollem Umfang kaum angewendet.


Hauptnutzungszeit
=> Maschinenhauptzeit


Hauptprodukt
(Prozeßindustrie). Produkt, zu dessen Erzeugung der Prozeß durchgeführt wird. Die Nebenprodukte können beim gleichen Hauptprodukt durch entsprechende Prozeßsteuerung von Auftrag zu Auftrag unterschiedlich sein.


Hauptunternehmer
(General contractor; prime contractor)
Unternehmer, der von einem Auftraggeber mit der Ausführung eines Auftrages bertraut ist und sich verpflichtet, Teile des Auftrages durch andere Unternehmen (Nach- oder Nebenunternehmer) erledigen zu lassen. Da dies im Namen des Auftraggebers geschieht, bestehen Rechtsbeziehungen auch zwischen Auftraggeber und Nebenunternehmer.
Anders:
=> Generalunternehmer.


Hauptzeit
(Machine running time)
wird oft in Addition mit der Nebenzeit als Grundzeit für die zeitliche Kalkulation von Aufträgen angenommen. Nach REFA ist dieser Begriff nicht gebräuchlich.


Hausgewerbetreibender
=> Heimarbeiter


Haustarifvertrag
=> Firmentarifvertrag


Hausseklausel
In den Abstimmungen mit Lieferanten Klausel zur Bestimmung der maximalen Steigerung des Preises einzelner Bestandteile innerhalb der
=> Gleitpreisformel.


Hawthorne-Effekt
(Hawthorne effect)
nicht die eigentliche Veränderung, sondern allein die Neuheit einer Situation oder das Interesse daran führen zumindest kurzfristig zu positiveren Ergebnissen bzw. höherer Produktivität der Mitarbeiter. Diesen Effekt entdeckte die Forschergruppe um Elton Mayo bei ihren "Human-Relations" Experimenten bei Western Electric in Hawthorne/Illinois im Zeitraum 1924-1932.


HBV-Anlage
Anlagen, in denen wassergefährdende Stoffe Hergestellt, Behandelt oder Verwendet werden. Basierend auf dem Wasserhaushaltsgesetz hat der Gesetzgeber die Verordnung über Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen (VAwS) erlassen. Diese Verordnung regelt die technische Ausführung von HBV-Anlagen.


HdA
Humanisierung der Arbeit


Headhunting
(dt. "Kopfjagd")
Es handelt sich um die gezielte Suche nach Führungskräften auf dem Weg der persönlichen Ansprache (direct search), diskret und ohne Einschaltung von Stellenanzeigen. Headhunter sind spezialisierte Personalberater, die entsprechend vom suchenden Unternehmen beauftragt werden. Die meisten Führungspositionen im Topmanagement, sofern sie nicht aus dem eigenen Nachwuchspotential gewonnen werden, werden auf dem Wege des Headhunting besetzt.


Hedging
Der Begriff bezeichnet den Vorgang, daß ein Unternehmen sich mit Devisen eindeckt, um das Material in den verschiedenen Währungen bezahlen zu können. Das Hedging bildet die Basis für Währungsspekulationen, insofern beim Kauf oder Verkauf von Devisen Kursschwankungen ausgenutzt werden können.


Hegemonie
(Hegemony)
Der Begriff bezeichnet das Kräfteverhältnis zwischen Unternehmen in einer Branche und/oder in einer Region. Hegemoniale Unternehmen kontrollieren den Zugang anderer Unternehmen zu Ressourcen wie Wissen, Kapital, Arbeitskräften oder Komponenten. Ein aktuelles Beispiel für eine hegemonisch strukturierte Branche ist die PC-Industrie, in der die Inhalte und Zeitpunkte der Produktentwicklung vom Takt der Entwicklung der jeweils neuen Generation von Mikroprozessoren bzw. Chipsätzen des Quasi-Monopolisten Intel sowie der führenden Kraft auf dem Gebiet der Betriebssysteme Microsoft abhängt. Eine nützliche Methode zur Erfassung von Hegemonialstrukturen ist die Marktmacht-Analyse mit der Identifizierung des eigenen Marktmacht-Portfolios.


Heimarbeiter
(Homeworkers)
sind nach dem Heimarbeitsgesetz (§2 HAG) jene Personen, die in selbstgewählter Arbeitsstätte, also in der eigenen Wohnung oder der eigenen Betriebsstätte, allein oder mit Familienangehörigen im Auftrag eines Gewerbetreibenden oder eines Zwischenmeisters erwerbstätig arbeiten. Dabei verwerten sie die eigenen Arbeitsergebnisse jedoch nicht selbst, sondern überlassen dies dem jeweiligen Auftraggeber. Wird die Heimarbeit mit nicht mehr als zwei fremden Hilfskräften oder Heimarbeitern erledigt, so besitzt die Person den Status eines Hausgewerbetreibenden. Heimarbeiter wie Hausgewerbetreibende gelten als arbeitnehmerähnliche Personen und unterliegen dem Heimarbeitsgesetz, das den fehlenden Schutz eines festen Arbeitsverhältnisses ausgleichen soll. Entsprechend haben Heimarbeiter und Hausgewerbetreibende Ansprüche auf ein Mindestentgelt, das tariflich oder durch den Heimarbeitsausschuß festgelegt wird. Sie erhalten Urlaubsentgelt und Urlaubsgeld, Feiertagsgeld, Zuschläge zur Vorsorge bei Krankheit und Zuschläge zur Abgeltung der Kosten für Miete, Heizung, Reinigung, Beleuchtung, Arbeitsmittel und Arbeitskleidung, zudem ggf. vermögenswirksame Leistungen. Vergibt ein Unternehmen Heimarbeit, so hat es folgende Pflichten zu befolgen: Mitteilungspflicht gegenüber dem Gewerbeamt, Führen von Heimarbeitslisten, Unterrichtungspflicht gegenüber den Beschäftigten zur Aufgabe, Arbeits- und Gesundheitsgefahren, Auslegen von Vertragsbedingungen und Entgeltverzeichnissen für jedes Arbeitsstück, Auskunftspflicht gegenüber Heimarbeitsausschuß und Gewerbeamt, Arbeitszeit-, Gefahren- und Kündigungsschutz und der volle Mutterschutz für Heimarbeiterinnen. Heimarbeit wird bisher vor allem von Frauen erledigt; durch die Telearbeit könnte sie in Zukunft noch stärkere Verbreitung finden.


Heimarbeitsgesetz (HAG)
vom 14.3.1951 mit späteren Änderungen enthält als wichtigsten Bestandteil Regelungen zum Entgelt von Heimarbeitern und Hausgewerbetreibende, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Abhängigkeit zu besonders schutzbedürftigen Personenkreisen zählen. So sollen die tatsächliche Erfüllung der Vertragsbedingungen und die tatsächliche Auszahlung der Entgelte sichergestellt werden. Dem Heimarbeitsausschuß wird das Recht der Festlegung von Vertragsbedingungen und Entgelten zugestanden, insofern Gewerkschaften und Vereinigungen fehlen. Darüber bestimmt das Heimarbeitsgesetz den Arbeitszeitschutz, den Gefahrenschutz, Zuständigkeiten und Aufgaben der Aufsichtsbehörden und zudem einen besonderen, stark eingeschränkten Kündigungsschutz für Heimarbeiter.


Herstellkosten
Kosten, die im Zusammenhang mit der Produktion angefallen sind (Istkostenrechnung) oder anfallen werden. In die Herstellkosten müssen eingerechnet werden:

  1. Materialkosten
    1. Fertigungsmaterial und Gemeinkostenmaterial (Hilfs- und Betriebsstoffe)
    2. Materialgemeinkosten (Einkauf, Rechnungsprüfung usw.)

  2. Fertigungskosten: Lohn- und Gehaltskosten der Produktionsabteilungen einschließlich der gesetzlichen Sozialleistungen. Bei den freiwilligen Sozialleistungen treten Abgrenzungsprobleme auf. Nicht einzubeziehen sind z.B. Lehrlingsheime, kulturelle Aufwendungen etc. Einzubeziehen sind Kosten für Arbeitsschutz, Unfallverhütung, Betriebskrankenkassenbeiträge, Fahrkostenerstattung, Energiekosten, kalkulatorische Abschreibungen, Zinsen für das genutzte Kapital, Wagnisse der Produktion, Vermögens- und Verkehrssteuern, soweit sie die Produktion angehen, Forschungs- und Entwicklungskosten etc.

  3. Sondereinzelkosten, soweit sie von der Fertigung eines bestimmten Produktes verursacht wurden (Modelle, Spezialwerkzeuge, Lizenzen). In der Kostenrechnung muß unterschieden werden zwischen Herstellkosten der Periode (der Erzeugung oder der Produktion) und den Herstellkosten des Umsatzes: Die Herstellkosten der Periode umfassen alle in der Periode entstandenen Herstellkosten. Werden bei der Kostenträgerzeitrechnung (kurzfristige Erfolgsrechnung) die Umsatzerlöse den Kosten der Periode gegenübergestellt, so müssen die Bestandsänderungen der unfertigen und fertigen Produkte berücksichtigt werden (Gesamtkostenverfahren). Werden dagegen den Umsatzerlösen nur die Umsatzkosten (Herstellkosten des Umsatzes plus Verwaltungs- und Vertriebskosten) gegenübergestellt, so brauchen diese Bestandsänderungen nicht berücksichtigt zu werden (Umsatzkostenverfahren, Artikelergebnisrechnung, geschlossene Kostenträgererfolgsrechnung.) Die Herstellkosten des Umsatzes sind die Herstellkosten der verkauften Erzeugnisse; sie können kalkulatorisch durch Multiplikation der Herstellkosten pro Stück mit der verkauften Stückzahl der jeweiligen Produktart ermittelt werden. Eine Inventur der Bestände ist daher am Ende der Kurzperiode für die kurzfristige Erfolgsrechnung nicht notwendig. Der Begriff der Herstellkosten ist schließlich in der Bilanzbewertung nicht üblich. Hier spricht man von Herstellungskosten, die im Handels- und Steuerrecht definiert sind.

Hexadezimalzahl
(Hexadecimal number)
Hexadezimalzahlen werden in der Digitaltechnik gebraucht, da sie sich leicht in Dualzahlen umwandeln lassen, im Gegensatz zu diesen aber kompakter darstellbar sind. Das System der Hexadezimalzahlen arbeitet auf der Basis 16, d.h. es gibt die Ziffern 0, 1,2, ..9, A, B, C, D, E, F. Der Wert einer Stelle innerhalb einer Ziffernfolge ergibt sich aus dem Produkt der Ziffer mit der Wertigkeit, d.h. der Potenz von 16, von rechts aufsteigend gerechnet.


Hilfsmaterial
(Ancillary material) Material, das in der Fertigung verwandt wird, das aber im Prdukt als solches nicht wiederzufinden ist wie z.B. Schmieröl, Schweißzusatzwerkstoffe oder Wartungsmaterial.


Höhere-Gewalt-Klausel
(Force Majeure)
In Verträgen wird für Umstände, die gemeinhin nicht einer Vertragspartei anzulasten sind, die Pflicht zum Schadenersatz bei Wegfall, Reduzierung oder Verzögerung von Lieferungen/Leistungen aufgehoben. Solche Umstände sind: Unfall bei Transport, Streik, Unwetter, Verkehrsprobleme, Unglücke im Fertigungswerk oder Lager. In jedem Fall besteht die Pflicht zur Nebenleistung, also zur Information über erkennbare Leistungsverzögerungen.


HOAI
Die "Verordnung über die Honorare für Leistungen der Architekten und der Ingenieure" gilt in ihrer jeweils aktuellen Fassung für die Berechnung der Entgelte für die Leistungen der Architekten und Ingenieure, soweit sie durch Leistungsbilder oder andere Bestimmungen dieser Verordnung erfaßt werden.
{Quelle: Schmigalla, Fabrikenplanung, Carl Hanser Verlag München, 1995}


Holding
Organisationsstruktur eines Konzerns zur Führung mehrerer eigenständiger Unternehmen. Die Holding übernimmt einerseits Leitungs- und Kontroll-, anderseits Beratungs- und Koordinierungsaufgaben. Während die Konzerngesellschaften die operative Planungs- und Entscheidungskompetenz besitzen, wird ihre Strategie im Rahmen einheitlicher Grundsätze und Zielvorstellungen gemeinsam mit der Holding festgelegt. Hierbei sind die einzelnen Geschäfts- und Entwicklungsschwerpunkte der Konzernbereiche sowie eine optimale Allokation der verfügbaren Mittel zu erarbeiten. Die Holding schließt mit den einzelnen Gesellschaften Unternehmensverträge ab; letztere sind in der Regel rechtlich selbständig für das operative Geschäft und das eigene Ergebnis verantwortlich.


Holsystem
(Pull principle)
=> Pull-Prinzip.


Home Page / Homepage
visuell ansprechender Inhalt, der mit Hilfe einer Browser-Software vom World Wide Web-Rechner geladen wird, wenn der Nutzer die entsprechende Adresse anwählt. Die Home Page ist auch als World Wide Web-Seite bekannt. Home Pages können sowohl einzelne Privatpersonen als auch Firmen und Institutionen erstellen und nutzen.


Horizontale Arbeitsteilung
(Horizontal division of labour)
Die Arbeitsteilung zwischen Beschäftigten, die Teilaufgaben verrichten, aber auf gleicher Hierarchiestufe stehen.


Host
Zentralrechner. Er kann eine unterschiedlich große Kapazität und Rechnergeschwindigkeit (MIPS) aufweisen und auch mit unterschiedlichen Betriebssystemen operieren. Zunehmend werden Host-Rechner in einer Client-Server Architektur eingesetzt.


Hot Run
(Vorserie)
Mit dem Hot Run werden alle Aspekte des Produktionsprozesses getestet. Dieser Lauf soll beweisen, daß das Produkt unter realen Bedingungen produziert werden kann. Die Ergebnisse des Hot Run müssen analysiert werden, bevor grünes Licht für den Beginn der Serienproduktion gegeben wird.


House of Quality
ist eine Technik zur Verständigung zwischen den an der Konzeptfindung beteiligten Akteuren über die Auslegung des zu entwickelnden Produktes. Schrittweise werden die (angenommenen) Kundenanforderungen in die technischen und funktionalen Merkmale des Produktes übertragen. Diese Kundenanforderungen werden gewichtet. Die Anforderungen werden mit Wettbewerbsprodukten verglichen ( benchmarking). Der nächste Schritt ist die Festlegung von Verkaufsschwerpunkten. Nun werden die Beziehungen zwischen Kundenanforderungen und technischen Anforderungen in einer Matrix nach ihrer Stärke dargestellt. Die technischen Anforderungen ihrerseits werden in dem "Dach" in Beziehung zueinander gesetzt, um Widersprüchlichkeiten, Entsprechungen und Zielkonflikte zu testen. Im Anschluß ist die Ermittlung des Handlungsbedarfs möglich, und zwar bezogen auf jeder der technischen Anforderungen.


Human Factors Analysis
Eine Reihe von Techniken, um sicherzustellen, daß Kundenbedürfnisse ausreichend bei der Produktentwicklung vertreten sind. Dazu gehören Techniken wie: User Needs Finding, Task Analysis, Usability Goals, User Interface Design, Physical Model Usability Testing, Operation Model Usability Testing, Quality Function Deployment.


Human Resource Accounting
(dt. Humanvermögensrechnung)
sind Ansätze der Rechnungslegung bzw. des Finanzcontrollings, mit denen versucht wird, den Wert des Menschen für den Betrieb zu quantifizieren. Dies unter der Annahme, daß die Mitarbeiter eines Betriebes zu den entschiedenen Produktionsfaktoren zählen und ein wichtiges Kapital an sich darstellen, was sich mit der klassischen betrieblichen Rechnungslegungswerte nicht bewerten läßt.
Entwickelt wurden die ersten Human Resource Accounting Systeme zuerst in den Sechziger Jahren in den USA. Ursprünglich sollte damit verdeutlicht werden, daß bestimmte Veränderungen im Management zu einer - auch kostenmäßig nachvollziehbaren - schlechteren Nutzung der Human Resource führen (Likert 1967). In der Bundesrepublik wurden die Ansätze in den Siebziger Jahren verstärkt aufgegriffen und weiterentwickelt; dies u.a. im Zusammenhang mit den Forschungen zur Humanisierung des Arbeitslebens (HdA), aber auch mit den gestiegenen Personal- und Personalnebenkosten, mit zunehmenden Fluktuations-, Arbeitsschutz- und Arbeitsunfallkosten, mit den sich erhöhenden Qualifikationsanforderungen und den veränderten gesetzlichen Regelungen (Betriebsverfassungsgesetz 1972; Mitbestimmungsgesetz 1976). Auf volkswirtschaftlicher Ebene wurden die Ansätze mit der Sozialbilanz als einer erweiterten gesellschaftsbezogenen Rechnungslegung fortgeführt.
Obwohl mehrere Methoden des Human Resource Accounting entwickelt wurden, z.B. die Kostenwertmethode als am häufigsten angewendete System mit der größten Verbindung zum traditionellen Rechnungswesen; die Effizienzgewichtete Personalkostenmethode, die Firmenwertmethode (beide nach Hermanson), die Opportunitätskostenmethode (nach Hekimian/Jones), gelten die Bewertungsprobleme weiterhin als ungelöst, die Lösungen als nicht überzeugend. Alle Verfahren messen den Wert des Humanvermögens nur indirekt; hinzu kommt, daß die Mitarbeiter nicht wie die sonst in der Bilanz aktivierten Vermögensgegenstände Eigentum des Unternehmens sind; Investitionen daher mit größerem Risiko behaftet sind. Wenn auch die Ansätze des Human Resource Accountings in den Achtziger Jahren kaum noch weiter verfolgt wurden, so hat die Diskussion dennoch das Bewußtsein über die Ressource Mitarbeiter sensibilisiert.


Human Resource Portfolio
(dt. Personalportfolio)
Instrument der strategischen, primär qualitativen Personalplanung, um Stärken und Schwächen der Personalstruktur frühzeitig zu erkennen und das Potential der Mitarbeiter zukunftsorientiert zu beurteilen. Dazu wird ein zweidimensionales Raster genutzt, auf dem zum einen die derzeitige Leistung, zum zweiten das Entwicklungspotential bewertet wird nach den Kriterien "hoch" oder "niedrig".



(aus: Beyer, S. 183)

Die Einfachheit des Bewertungsschemas führt jedoch eher zu idealtypischen, stark vereinfachenden Urteilen, die heterogene Merkmale und differenziertere Leistungs- und Qualifikationsprofile der Mitarbeiter nicht zum Ausdruck bringt.


Humanvermögensrechnung
=> Human Resource Accounting


Hundert-Prozent-Prüfung
(100% inspection)
bezeichnet die Prüfung jedes Einzelteils eines Loses hinsichtlich eines oder mehrerer Merkmale. Sie wird auch als Stück-für-Stück-Prüfung oder einfach Stückprüfung bezeichnet. Sie geht in eine Sortierprüfung über, wenn fehlerhafte Einheiten aussortiert werden.


Hygiene-Faktoren
nach Herzberg im Rahmen seiner Zwei-Faktoren-Theorie benannte Faktoren, die Unzufriedenheit eines Mitarbeiters gegenüber seiner Arbeitssituation verhindern, aber keine Zufriedenheit herstellen. Dazu zählen die Unternehmenspolitik- und Organisation, der Führungsstil des Vorgesetzten, Beziehungen zu Kollegen, die Arbeitsbedingungen, die Entlohnung, der Status und die Arbeitsplatzsicherheit. Die Hygienefaktoren resultieren aus der Arbeitsumgebung, sind also extrinsisch ( extrinsische Bedürfnisse). Nach Herzberg müssen sie durchaus in positiver Weise erfüllt sein, da sie ansonsten Unzufriedenheit hervorrufen. Sind sie jedoch positiv verhanden, werden sie als Selbstverständlichkeit betrachtet und führen zu keiner gesteigerten Leistung und Zufriedenheit. Faktoren, die explizit Zufriedenheit herstellen können, bezeichnet Herzberg als Motivatoren.


Hypertext
ermöglicht den schnellen Zugriff auf verschiedenartige Informationen (Texte, Graphiken, Zahlen, Animationen) durch die Verwendung von Querverweisen. Hypertext wird eingesetzt in modernen CBT-Systemen ( Computer Based Training), im World Wide Web und auch in Hilfe-Systemen z.B. für Windows oder Windows-Anwendungsprogramme. Durch Anklicken eines markierten Wortes oder eines Schalters werden die entsprechenden Informationen aufgerufen und dem Benutzer zur Verfügung gestellt.