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Rahmentarifvertrag (RTV)
auch Lohnrahmen- oder Gehaltsrahmentarifvertrag genannt. Sie legen insbesondere die Lohn- bzw. die Gehaltsgruppen und deren Merkmale fest, nicht aber die Höhe von Lohn und Gehalt, die im Lohntarifvertrag oder im Gehaltstarifvertrag geregelt wird. Rahmentarifverträge können des weiteren Vorgaben über die Lohnfindungsmethoden und die konkrete Lohnberechnung (z.B. Ermittlung der Zeitfaktoren beim Akkord) machen. Ähnlich wie Manteltarifverträge haben auch sie eine längere Laufzeit von etwa drei Jahren.


Rahmenvereinbarung
(Frame contract)
Bei fortgesetzten Bestellungen bieten sich Rahmenvereinbarungen an. Mit ihnen werden unabhängig von den individuellen Geschäften und Bestellungen die Regeln, Konditionen hinsichtlich Preis, Mengen, Lieferbedingungen, Qualität, Einkaufsbedingungen, Zahlungsmodalitäten und -bedingungen festgelegt.


RAM
(Random Access Memory, flüchtiger Speicher)
Der Ram-Speicher ist der Arbeitsspeicher im Computer. Dort werden die Daten bearbeitet, die der Mikroprozessor aus den Festspeichern wie der Festplatte, einer Diskette oder einer CD-Rom geladen hat. Im Unterschied zu diesen Festspeichern gehen die Inhalte des Ram-Speichers verloren, wenn die Stromzufuhr unterbrochen wird.


Randbelegschaft
(Peripheral employees)
soziologischer Begriff, der jene Mitarbeiter eines Betriebes bezeichnet, die aufgrund ihrer geringen Qualifikationen, kurzer Betriebszugehörigkeit oder spezieller Beschäftigungsbedingungen (befristete Arbeitsverträge, Aushilfskräfte, Teilzeitbeschäftigte u.a.) besonders leicht zu ersetzen oder freizusetzen sind. Betriebe nutzen häufig die Randbelegschaft als flexibel anpassungsfähigen Personalbestand für konjunkturelle Schwankungen und mögliche Krisenzeiten, der bei Bedarf entsprechend reduziert wird. Als solches ist der Anteil der Randbelegschaft in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Mitarbeiter, die zur Randbelegschaft zählen, erhalten häufig im Gegensatz zur Stammbelegschaft geringere Entgelte und werden nicht in gleichem Maße gefördert oder weitergebildet.


Rangfolgeverfahren
Methode der summarischen Arbeitsbewertung, um die in ihren Anforderungen beurteilten Arbeitplätze den entsprechend differenzierten Lohn- oder Gehaltsstufen zuordnen zu können. Dabei werden beim Rangfolgeverfahren sämtliche im Betrieb vorkommenden Arbeitsplätze aufgelistet, in ihrem Schwierigkeitsgrad miteinander verglichen und auf dieser Basis in eine Rangfolge gebracht. Gemäß der innerbetrieblichen Rangfolge leiten sich die unterschiedlichen anforderungsbezogenen Lohn- und Gehaltshöhen ab. Vorteil des Rangfolgeverfahrens ist seine leichte Handhabung und Verständlichkeit. Erhebliche Nachteile bestehen darin, daß mögliche Abstände zwischen den Rangfolgen nicht berücksichtig werden; ebenso fehlt die direkte Bezugsgröße bei der Umsetzung in Lohn- und Gehaltswerte. Risiken liegen in möglichen Fehlbewertungungen vor allem bei größeren Betrieben. Die alternativ zum Rangfolgeverfahren verwendete Methode der summarischen Arbeitsbewertung ist das Lohngruppenverfahren.


Rangreihenverfahren
Verfahren der analytischen Arbeitsbewertung mit dem Ziel, die Anforderungsarten eines Arbeitsplatzes zur Ermittlung des Arbeitswertes zu gewichten. Beim Rangreihenverfahren werden die Arbeitsplätze innerhalb ihrer Merkmale nach den entsprechenden Anforderungshöhen miteinander verglichen und in Rangplätze eingeordnet. Der Vergleich findet entweder mit anderen Arbeitsplätzen innerhalb des Betriebes statt oder mit überbetrieblich entwickelten Rangreihen. Die erreichten Rangplätze pro Anforderungsmerkmal einer Stelle werden per Umrechnungsmodus in gewichtete Wertzahlen umgerechnet, aus denen sich der Arbeitswert ableitet. Ein anderes Bewertungsprinzip der analytischen Arbeitsbewertung ist die Stufenwertzahlmethode.


Rapid Prototyping (Konstruktion)
ist die schnelle Herstellung von Prototypen auf der Grundlage von dreidimensionalen CAD-Daten der Prototypenkonstruktion. Die Umsetzung der dreidimensionalen CAD-Daten in ein physisches Volumenmodell erfolgt meistens mit dem Verfahren der Stereolithographie. Hierbei werden die Geometriedaten über einen computergesteuerten Laser schichtweise auf flüssigen Kunstoffharz übertragen, der sukzessive ausgehärtet wird. Die Form, die mit diesem Verfahren gewonnen wird, kann ggfs. nach Durchführung von Korrekturen als Urmodell für weitere Fertigungsschritte verwendet werden.


Rapid Prototyping (Programmentwicklung)
bedeutet die enge Zusammenarbeit von Programmentwickler und -benutzer bei der Entwicklung von Programmsystemen. Teile des Systems (Menüstruktur, Masken, Dialogabläufe, Graphiken) werden zunächst prototypisch entwickelt und kritisch vom zukünftigen Benutzer geprüft. Die Ergebnisse dieses Tests werden sofort dem Entwickler mitgeteilt und von diesem berücksichtigt. Vorteil ist neben einer schnelleren und praxisnahen Entwicklung die direkte Schulung des Benutzers, sodaß die Inbetriebnahme schneller erfolgen kann.


Rationalisierungsschutzabkommen
in Tarifverträgen abgeschlossene Vereinbarungen mit dem Ziel, Arbeitnehmer vor negativen Folgen von technischen und organisatorischen Neuerungen zu schützen. Vereinbart werden kann z.B., daß den betroffenen Arbeitnehmer im Falle von Rationalisierungen Umschulungen, Versetzungen oder bei unvermeidbarem Personalabbau Abfindungen zugesichert werden, die der Arbeitgeber zu leisten hat.


Rauchen am Arbeitsplatz
kann durch die Arbeitsordnung des Betriebes ganz oder in bestimmten Arbeitsbereichen verboten sein, ebenso durch Vorschriften der Unfallverhütung. Nach der Arbeitsstättenverordnung hat der Arbeitgeber Pausenräume zur Verfügung zu stellen, in denen auf Verlangen nicht geraucht werden darf. Darüber hinaus werden durch Arbeits- und Verwaltungsgerichte den Nichtrauchern immer stärkere Rechte eingeräumt. So hat der Arbeitgeber im Rahmen seiner Fürsorgepflicht dafür Sorge tragen, daß Nichtraucher auf Wunsch vor der Belästigung durch Tabakrauch zu schützen sind.


Realeinkommen
(Real income)
ist das auf einen Vergleichszeitpunkt bezogenen Einkommen eines Individuums oder einer Bevölkerungsgruppe. Im wesentlichen wird zur Ermittlung des Realeinkommens die Inflationsrate einbezogen. Nur auf der Basis der Realeinkommen ist es möglich, festzustellen, ob eine bestimmte Gruppe z.B. vor 15 Jahren weniger Einkommen zur Verfügung hatte als heute. Wichtig ist die Beurteilung der Entwicklung der Realeinkommen bei Gehaltstarifverhandlungen, vor allem in Perioden hoher Inflation.


Realplanung
(Realistic layout)
ist ein Schritt bei der Fabrikplanung. Bei der Realplanung werden die realen Randbedingungen berücksichtigt, z.B. Hallenhöhe, Stützen, Versorgungsanschlüsse, finanzielle Rahmenbedingungen. Auf diese Weise werden aus dem in der Phase der Idealplanung entstandenen Ideallayout, das nur für eine ideelle "grüne Wiese" geeignet ist, mehrere Realisierungsvarianten entwickelt. Das Ideallayout dient nun als Vergleichsmaßstab zur Beurteilung der Lösungsmöglichkeiten.


Real Time
=> Echt-Zeit-Verarbeitung


Rechnerarchitektur
(Computer architecture)
zeigt den Verbund von Rechnern innerhalb eines Systems, z.B. innerhalb eines Unternehmens. Rechnerarchitektur kann auch den Aufbau eines Rechners beschreiben, z.B. die Architektur einer Workstation. Generell steht Architektur immer für die übersichtliche Beschreibung einer Struktur, wobei oft einfache graphische Darstellung, ergänzt durch textuelle Erläuterungen, verwendet werden.


Rechnerintegrierte Produktion
(Computer-integrated manufacturing)
In der Vergangenheit stand die Modernisierung der Produktionstechnik weitgehend im Mittelpunkt der Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung. Damit entstanden automatisierte, in sich optimierte Systeme als eigenständige Fertigungsinseln, in denen Rechner und Roboter eingesetzt werden. Für die gesamtheitlich effiziente Automatisierung wird eine Koordinierung der Funktionen Bearbeitung, Materialfluß und Informationsfluß über einzelne Fertigungssysteme hinaus benötigt.
Unter einer rechnerintegrierten Produktion versteht man eine Fertigung mit einem übergreifenden Informationssystem aus vernetzten und leistungsfähigen Rechnersystemen. Somit umfaßt die rechnerintegrierte Produktion die Steuerung der Werkzeugmaschinen und der Roboter, das Betriebs- und Prozessdatenerfassungssystem, die Transportsteuerung, die Steuerung der Fertigungsaufträge und das hochautomatisierte Materialbereitstellungssystem.


Redundanz
(Redundancy)
bezeichnet die mehrfache Speicherung identischer Daten, z.B. in verschiedenen Dateien, auf verschiedenen Massenspeichern, für verschiedene Programmsysteme. Eine logische Redundanz der Daten erfordert einen erhöhten Eingabe- und Verwaltungsaufwand und ist durch einen geschickten Entwurf der Programmsysteme zu vermeiden. Die Vermeidung von logischer Redundanz der Daten ist z.B. ein Ziel bei der Einführung von integrierten Systemen (z.B. soll die zu einer Auftragsnummer vergebene Auftragsbezeichnung nur einmal eingegeben werden müssen). Physikalische Redundanz, d.h. das mehrfache Abspeichern identischer Datensätze ist gewünscht, um bei Ausfall einzelner Systeme weiterarbeiten zu können.
Der Begriff wird auch in Konzepten der Qualifizierung und des Einsatzes der Arbeitskraft benutzt, um die Notwendigkeit auszudrücken, daß Arbeitskräfte breiter qualifiziert sein müssen, um ein breiteres Tätigkeitsspektrum auszufüllen. Überdies sollen Arbeitskräfte das weitere Umfeld der ihren zugewiesenen Tätigkeiten kennen, um in Beratung dezentraler Organe ( Kontinuierlicher Verbesserungsprozeß) fundiert mitberaten zu können.


REFA
Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e.V. ist ein gemeinnütziger Bildungsträger für die Aus- und Weiterbildung von Fachleuten v.a. für die Arbeitsvorbereitung.


Regelkarte
(Qualitiy supervision form)
=> Qualitätsregelkarte


Regelkreis
(Control loop)
Die Informations- und Materialflüsse in einem Unternehmen können als Systeme ineinandergreifender Regelkreise interpretiert und geplant werden. Diese Vorgehensweise kommt aus der Kybernetik und ist vor allem in Konzepte der Produktionsplanung und -steuerung eingeflossen. Dabei wird der einzelne Regelkreis wie folgt gesehen:

R ist der Regler, S die reale Regelstrecke, etwa die einzelne Kostenstelle, S' ist die Abbildung der Realität im Informationssystem, z.B. in der Werkstattsteuerung, wobei A die Abbildungsfunktion vom Realsystem zum Informationssystem und A' die Abbildungsfunktion vom Informationssystem zum Realsystem ist. I ist der Input ins Realsystem, Z sind die Störungseinflüsse auf das Realsystem, O ist der Output aus dem Realsystem. W ist die Sollgröße oder Führungsgröße, die dem Regler vorgegeben ist (z.B. Endtermine), X ist die Rückkopplung aus dem Realsystem über die Abbildung im Informationssystem, Y ist die Stellgröße für das Realsystem über das Informationssystem. Die Zielbildungsprozesse, aufgrund derer die Führungsgröße W festgelegt wird, zeigt die Unternehmensspezifik und ist aus dieser Betrachtung weitgehend ausgeklammert.
Die einzelnen Regelkreise zur Beurteilung des Betriebsgeschehens können hierarchisch, vermascht, in Ketten angeordnet sein. Insgesamt sollen sie die Abläufe verdeutlichen und Schwachstellen aufzeigen.


Regionalorganisation
(Regional organization)
Modell der Aufbauorganisation eines Unternehmens, bei dem eine Geschäftsbereichsorganisation als Strukturierungsprinzip für die zweite Hierarchiebene gewählt wurde, die sich hier als Sonderform an den Absatzgebieten orientieren. Die Gliederung der dritten Hierarchieebene erfolgt nach Produktgruppen oder Produktionsstätten.
Die Regionalorganisation ermöglicht eine gebietsspezifische Anpassung an bestimmte Kundenwünsche oder die Entwicklung länderspezifischer Produktstrategien und findet vor allem in großen internationalen bzw. auf dem Weltmarkt tätigen Unternehmen Anwendung.


Regressionsanalyse
(Regression analysis)
ist ein Teilgebiet der mathematischen Statistik und beschäftigt sich mit der Untersuchung der Abhängigkeiten zwischen zwei oder mehr Zufallsvariablen. Aufgaben, die mit Hilfe der Regressionsanalyse gelöst werden sollen, zeichnen sich dadurch aus, daß es eine abhängige Größe gibt, die von einer oder mehreren unabhängigen Variablen bestimmt wird. Diese Abhängigkeit soll quantifiziert werden.
Bei einer zweidimensionalen Regressionsanalyse werden die Wertepaare aus einer Stichprobenmessung in Form von Punktwolken dargestellt. Eine Regressionsfunktion muß nun so ermittelt werden, daß die Abweichungen möglichst gering werden. Im Falle einer linearen Beziehung zwischen den Variablen kann z.B. eine Regressionsgerade y = a + bx mittels des Prinzip der kleinsten Quadrate ermittelt werden.
In der betrieblichen Praxis wird die Regressionsanalyse vor allem im Rahmen von Prognosen, etwa Bedarfsermittlung im Lagerwesen, Verkaufsprognosen eingesetzt.


Reichweite
(Reach
) wird als Begriff in der Materialwirtschaft verwendet und ermöglicht eine Aussage über die verfügbaren Bestände an Fertig- oder Halbfertigteilen zur Versorgung der Produktion bzw. der Abnehmer. Die Reichweite wird in Zeiteinheiten gemessen, z.B. in Tagen oder in Wochen. Eine durchschnittliche Lagerreichweite von fünf Arbeitstagen bedeutet, daß der Materialbedarf für die nächsten fünf Tage gedeckt ist. Bei Versorgungsengpässen ist die durchschnittliche Reichweite nicht aussagekräftig genug, hier ist eine teilebezogene Aussage notwendig. Die Lagerreichweite wird mit folgender Formel errechnet:




Reihenfertigung
(Continuous production)
=> Fließfertigung


Reihenfolgeplanung
(Sequence planning)

ist die Aufgabe der Werkstattsteuerung. Der Zeitpunkt für den Beginn und das Ende der Arbeitsvorgänge wird festgelegt, und damit auch, welche Aufträge vorgezogen werden sollen und welche Arbeitsvorgänge verlagert werden müssen. Die Reihenfolgeplanung geschieht für kurze Perioden, etwa einen Tag, und benötigt das Wissen über den aktuellen Zustand in der Fertigung. Je größer der Arbeitsvorrat in der Produktion, desto größeren Entscheidungsspielraum hat die Reihenfolgeplanung. Ziel bei der Gestaltung der Aufbau- und Ablauforganisation in der Produktion müßte es sein, die Reihenfolgeplanung überflüssig zu machen.


Reinigungsrezept
Der Begriff stammt aus der Verfahrenstechnik und beschreibt, welche Aktivitäten nach Beendigung einer Kampagne durchgeführt werden müssen, um eine Anlage zu reinigen, sowie welcher Bedarf an Zeit, Ressourcen und Material daraus resultiert.


Reinraum - Klassen
(Cleanroom classes)
Die Einteilung der Reinraumklassen orientieren sich an den Reinheitsklassen der Luft. Ausgangspunkt ist die Partikelgrößenverteilung von Fremdstoffen wie z.B. Staub. Unterschieden werden nach dieser Partikelgrößenverteilung sieben Luftreinheitsklassen. Bei steigender Erfordernis der Reinhaltung einer Produktionsumgebung ist ein erheblich größerer Aufwand an Reinhaltungsmaßnahmen notwendig. Näheres ist in der VDI-Richtlinie VDI2083 Reinraumtechnik erläutert.


Rejectable Quality Level (RQL)
gibt an, ab welcher Fehlerrate die komplette Lieferung als nicht akzeptabel (Acceptable Quality Level) an den Lieferanten zurückzuschicken ist.


Reklamationsverfahren
ergänzt das Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates zur Ermittlung der Vorgabezeiten beim Akkordlohn und ist tarifvertraglich geregelt. Erweist sich die Vorgabezeit in der Praxis als zu niedrig bzw. ist der Arbeitnehmer oder der Betriebsrat mit Höhe oder Ermittlungsverfahren der Vorgabzeit nicht einverstanden, kann er die Vorgabezeit bei den zuständigen Stellen reklamieren. Insofern keine sonstige Einigung getroffen wird, erfolgt eine neue Zeitaufnahme (Kontrollaufnahme). Im Konfliktfall entscheidet die paritätische Lohn-und Akkordkommisssion; kommt es hier zu keiner Einigung, sind Arbeitgeber und Betriebsrat aufgerufen zu entscheiden, als nächste Instanz kann die Einigungsstelle nach § 87 II BetrVG eingeschaltet werden. Letztendlich steht den Beteiligten der Rechtsweg nach § 76 V BetrVG bzw. § 101 AGG offen.


Relationale Datenbank
(Relational database)
Diese Datenbanken basieren auf der Darstellung der Daten in Relationen. Relationen sind Tabellen, in denen die Objekte der Realität (Entity) und ihre Beziehungen (Relationship) zueinander festgehalten werden. Jedes Objekt wird dabei durch seine Attribute (Datenfelder) beschrieben. Diese Relationen, oft auch Dateien genannt, werden gespeichert und stehen für unterschiedliche Verknüpfungen und Abfragen zur Verfügung. PC-Datenbanken wie Access oder dBase sowie moderne Host-Systeme basieren auf dem relationalen Modell.


Relativkostenkatalog
(List of process costs)
dienen der Kostenoptimierung in der Produktentwicklung und in der Arbeitsvorbereitung. In ihnen sind betriebsspezifisch die relativen Kosten für unterschiedliche Lösungen dargestellt, z.B. für die Ausführung und Oberflächenqualität, abhängig von der zu übertragenden Kraft, oder für das Bearbeitungsverfahren, abhängig von der Auftragsstückzahl. Für eine bestimmte Ausgangssituation kann in den Tabellen oder Graphen das kostenoptimale Verfahren ermittelt werden, ohne daß Rechenaufwand erforderlich ist. Relativkostenkataloge können nur dann erstellt werden, wenn die Lösungssuche sich oft im gleichen Lösungsraum abspielt, d.h. Routinefragen geklärt werden müssen.


Release
dt. Version, vor allem für Programmsysteme gebräuchlich.


Release-to-start Build
umfaßt die Zeit von der Übermittlung eines Auftrages an die Fertigung bis zum Beginn des physischen Montageprozesses. Diese Zykluszeit wird benötigt, um unterstützende Tätigkeiten wie die Materialbereitstellung, Materialbewegung und Ausrüstungswechsel vorzunehmen (siehe Abkoppelungspunkte).


Reparaturlager
(Rework stock)
Lager zur Sammlung der Ware, die überarbeitet werden muß.


Reparierbarkeits-Studie
(Reparability study)
Bei der Konzeptfindung erstellt der Funktionsbereich After Sales im Rahmen der Machbarkeitsstudie ein Konzept mit einer Bewertung der Reparierbarkeit neuer Produkte. Diskutiert werden die geschätzte Reparierhäufigkeit, die Kosten und die Lösungen zur Aufrechterhaltung der Nutzung durch den Kunden im Falle von Reparaturen (leihweise oder kompletter Ersatz).


Replenishment
Replenishment ist die automatische Wiederauffüllung des Lagers mit definierten Verpackungseinheiten. Der Begriff "Replenishment" ist als Dienstleistung insbesondere in der Elektronik-Industrie gebräuchlich. Der Grundgedanke von Replenishment ähnelt sehr stark dem japanischen Kanban System. Der Lieferant (bzw. Bauteile-Distributor in der Elektronik-Branche) sorgt für bedarfs- und termingerechte Belieferung de Kunden. Dies setzt häufig ein Sicherheitslager beim Lieferanten voraus; somit funktioniert die logistische Prozeßkette nicht immer nach der reinen Just-in-Time Lehre.


Reservierter Bestand
(Reserved stock)
Der Teil des Bestandes, der für die Lieferung an Kunden gedacht und/oder einem bestimmten Produktionsprozeß/einem bestimmten Fertigungslos vorbehalten ist.


Resident engineer
Vertreter des Lieferanten beim Endhersteller zur engen Abstimmung der wechselseitigen Aufgaben bei der Produktentwicklung. Der resident engineer ist das Gegenstück zum guest engineer und damit die zweite Form der personalen Präsenz von Akteuren im Simultaneous Engineering.


Ressource
Produktionsmittel und Personen im Produktionsprozeß, die Kapazitäten besitzen. Ressourcen werden in Arten (z.B. Anlage, Personal, Lager) unterteilt. Dazu sind zu rechnen: Kapital - menschliche Arbeitskraft (manpower) - Talente (skills) - Grund und Boden - Anlagen - Einrichtungen - Maschinen - Gesetze - Rechtsverordnungen - Ansehen (prestige) - Energie - reine Luft u.a. Information, Patente. Jeder Ressourcenart können Kapazitäten zugeordnet werden. Bei EDV-gestützten Planungs- und Steuerungssystemen können mit Ressourcen folgende Funktionen ausgeführt werden:


Ressourcenverfügbarkeit
(Resource availability)
Maßzahl für die Verfügbarkeit an Ressourcen, die von den jeweiligen funktionalen Gruppen bzw. für die jeweiligen Prozesse benötigt werden.


Reststoff
(Leftover, remainder)
In einem Prozeß entstehender Stoff, der wiederaufbereitet oder entsorgt werden muß.


Retail
(dt.Einzelhandels-Absatz)
ist ein Begriff aus dem Vertriebsbereich, der sich frei mit "Verkauf an Endverbraucher" übersetzen läßt. Der Verkauf vom Produzenten an den Handel bezeichnet man mit Wholesale. Beide Begriffe aus dem amerikanischen Sprachgebrauch sind ohne Übersetzung auch in Deutschland gebräuchlich.


Retrieval-Systeme
System zur Informationssuche oder -wiedergewinnung aus Datenbanken. Gesucht wird über Schlüsselbegriffe, auch Deskriptoren oder Attribute genannt. Diese können sowohl aus strukturierten (zum Beispiel Adressen) wie aus unstrukturierten Daten/Informationen (beispielsweise freie Texte) entnommen werden. Es können auch sogenannte freie Deskriptoren (Schlagwörter) zusätzlich als Suchbegriffe vergeben werden. Suchbegriffe können untereinander verküpft werden (etwa mit "und", "oder").
Retrieval-Systeme gewinnen deutlich an Bedeutung, so sind sie wesentlich, um aus dem world wide web die gesuchten Informationen zu erhalten.


Return on Investment
(ROI) ist eine Kennzahl, die zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Investitionen herangezogen wird. Sie wird errechnet durch Division des Gewinns durch das eingesetzte Kapital. (mit 100 multipliziert, um eine Aussage in % zu erhalten). Der ROI wird häufig aus zwei Kennzahlen gebildet, aus dem Produkt der Umsatzrendite (Gewinn durch Umsatz) und dem Kapitalumschlag (Umsatz durch Kapital). Dadurch wird auch eine verbesserte Aussagekraft des ROI sichergestellt.


Reverse Engineering
(dt. "Rückwärts-Entwicklung")
ist eine Methode, mit deren Hilfe ein Produkt (z.B. der Konkurrenz) zunächst in seine Einzelteile demontiert wird und anschließend systematisch die zur Produktion der Einzelteile verwendeten Verfahren und Fertigungsschritte rekonstruiert werden. Häufig werden in diesem Zusammenhang Vergleiche mit den eigenen Produkten und Produktionsverfahren verknüpft.


Review
Verfahrensschritt im Rahmen des Projektmanagements zum Testen und Prüfen von Systementwicklungen und insbesondere von Softwareentwicklungen. Bei einem Review treffen sich Projektteam und Auftraggeber, um das Produkt auf Basis der Arbeitsergebnisse und Dokumentationen nach Fehlern und Mängel zu überprüfen bzw. um bereits abgeschlossene Arbeitsabschnitte formal abzunehmen.


Rezept
Allgemeine Vorschrift zur Anwendung eines Verfahrens.
Es gibt produktionsbezogene Rezepte, die ein Produktionsverfahren beschreiben, und nicht produktionsbezogene Rezepte, die der Überprüfung der Funktionstüchtigkeit einer Ressource oder deren Überführung in einen definierten Zustand dienen. Produktionsbezogene Rezepte sind

Nicht produktionsbezogene Rezepte sind
  • Umrüstrezept
  • Anfahrrezept
  • Reinigungsrezept

Rezeptgruppe
Zusammenfassung von Planungsrezepten, die alternative Verfahren beschreiben.


Ringi
Bezeichnung für das in japanischen Unternehmen häufig angewandte Prinzip des Konsens bei Entscheidungen. In das ringi-Verfahren werden mehrere Hierarchiestufen einbezogen, unter denen eine Einmütigkeit hinsichtlich der Entscheidungen erreicht werden muß. Dieses Entscheidungsfindungsverfahren ist sehr schwerfällig, hat aber den Vorteil, daß die Entscheidungen - zumindest formell - von allen Prozeßbeteiligten getragen werden und im weiteren Prozeß demnach auch kaum in Frage gestellt werden können.


Risc
(Reduced Instruction Set Computing)
Risc bedeutet, daß im Unterschied zur Cisc-Technologie Mikroprozessoren mit einer verringerten Menge von Befehlen auskommen, da ständig wiederkommende Befehle im Zwischenspeicher, Cache, ohne Wartezustand zwischengelagert und schnell in die Prozessoreinheit geladen werden können.


Risikoanalyse
(Risk analysis)
Risiken sind bewertete Schadenspotentiale, die Folgen unerwünschter Ereignisse oder unvorhergesehener Änderungen von Rahmenbedingungen. Risiko-Analysen versuchen im Rahmen eines Planungsprozesses, für unterschiedliche Lösungsvarianten die Risiko-Größe und die Risiko-Eintrittswahrscheinlichkeit zu beurteilen. Das Vorgehen dazu gleicht der Nutzwert-Analyse oder der FMEA; für jede Variante werden die möglichen Risiken ermittelt und mit einer Kennzahl für die Wahrscheinlichkeit des Eintretens (W) und einer Kennzahl für die Tragweite im Fall des Eintretens (T) bewertet. Je Risiko wird der Wert W*T ermittelt und dieser über alle Risiken dieser Lösungsvariante aufaddiert. Diese Summe ist das Gesamtrisiko der jeweiligen Lösung und kann zur Entscheidungsfindung hinzugezogen werden.


Risikokapital
Venture Capital


Risk Management
Risikomanagement bezeichnet den Umgang mit vorhersehbar instabilen und unterdurchschnittlich abgesicherten Bedingungen. Der klassische Fall ist die Materialwirtschaft beim Phase In. Risikomanagement hat hier die Aufgabe, unter ungünstigen Bedingungen, etwa bei unvollständigen Stücklisten oder nicht abgeschlossener Komponentenauswahl oder bei ungewisser Materialverfügbarkeit, den Materialzufluß für den Beginn der Serienfertigung zu organisieren, ohne übermäßige Bestände zu generieren. Inhalt des Risikomanagements ist demnach die Risikoabwägung, etwa der unzureichenden Verfügbarkeit, gegenüber dem Risiko der Materialobsolvenz. Risk Management ist i.d.R. die Aufgabe der Materialwirtschaft oder des Beschaffungsteams.


Roboter
(Industrial robot)
=> Industrieroboter


ROI
=> Return on Investment


Rolling forecast
(dt. Rollierende Prognose)
Die rollierende Prognose ist ein Mittel der Bedarfsplanung für den Endhersteller und die Lieferanten. Für einen festgelegten Zeitraum, i.d.R. drei Monate, wird aufgrund von Vertriebsprognosen der geschätzte Bedarf an Material errechnet und als Plangröße für die Materialplanungsaktivitäten des Endherstellers und die Fertigungsplanung der Lieferanten angesetzt. Je nach Abstimmung zwischen beiden Seiten kann der Zeitraum mit verbindlichen Menge- und Zeitplanungen enger gefaßt werden, etwa die ersten vier Wochen fix, die nächsten vier Wochen mit einer Schwankung von 20 Prozent, und die folgenden vier Wochen mit einer Abweichung von 40 Prozent. Eine solche Abstimmung ist zumeist Teil der Rahmenvereinbarung zwischen Endhersteller und Lieferant.


ROM
(Read Only Memory)
ROM sind Festspeicher, deren Inhalte nur eingeschränkt überschrieben werden können. Diese Speicher dienen der Aufnahme von Festprogrammen und sind als Chips auf der Hauptplatine des Rechners aufgesetzt.


RPZ
Risikoprioritätszahl


RQL
=> Rückzuweisende Qualitätsgrenzlage (LQ)


RTV
=> Rahmentarifvertrag (RTV)


Rückkauf
(Buy-back)
Abkommen zum Kauf von Produkten einer ausländischen Fertigungsstätte im Austausch für die Chance, in diese Fertigungsstätte zu investieren und für die notwendige Technologie und das erforderliche Werksmanagement zu sorgen.


Rückkopplung
(Feedback)
Rückführung des Informationsausgangs eines informationsverarbeitenden Elements (das auch ein System sein kann) auf dessen Informationseingang. Man unterscheidet zwei Formen: die Gegenkopplung und die Mitkopplung je nachdem ob die Ausgangsgröße subtraktiv oder additiv auf den Eingang wirkt. Während die Gegenkopplung eine stabilisierende Wirkung auf die Ausgangsgröße des Elementes oder Systems hat (Konstanthaltung, Homöostase), kann sich bei Mitkopplung die Ausgangsgröße immer mehr aufschwingen, möglicherweise sogar eine Systemzerstörung herbeiführen, wenn nicht in die Rückführung ein Dämpfungsglied eingebaut ist, das lediglich einen Bruchteil des Betrags der Ausgangsgröße auf den Eingang bringt. In den Fällen, in denen durch Rückführung eine Stabilisierung bewirkt wird, spricht man von Regelung. Der Begriff der Rückkopplung kennzeichnet ein allgemeines kybernetisches Prinzip, das auch auf sehr komplexe Größen angewandt werden kann (z.B. das Kommunikationsverhalten in einem Gespräch oder die Wirkungsweise einer politischen Maßnahme).


Rücklagen
(Reserves)
Gewinne, die das Unternehmen einbehält, z.B. um künftige Investitionen zu tätigen, zur Kapitalsicherung oder zur Dividendenkontinuität. Die Rücklagen sind bei Kapitalgesellschaften Teile des Eigenkapitals und werden weder als Gewinnvortrag noch als Jahresüberschuß oder als gezeichnetes Kapital ausgewiesen. Sie werden entweder auf gesonderten Rücklagenkonten bilanziert (offene Rücklagen) oder treten als sogenannte stille Reserven in der Jahresbilanz ( Bilanz) gar nicht in Erscheinung. Ihr Verwendungszweck ist variabel. Genossenschaften unterliegen besonderen gesetzlichen Vorschriften zur Bildung von Rücklagen.


Rückmeldeschein
(Ready card; feedback form)
Rückmeldescheine sind inhaltlich identisch mit Lohnscheinen und dienen zur Rückmeldung der Fertigstellung eines Arbeitsvorgangs. Lohnscheine können zu diesem Zweck oft nicht eingesetzt werden, da sich die Mitarbeiter in der Praxis den Freiraum der Entscheidung über die Abgabe von Lohnscheinen innerhalb der festgelegten Zeiträume (meist zwischen einer Woche und mehreren Monaten) nicht nehmen lassen. So ist es nicht möglich, über die Lohnscheine ein aktuelles Abbild der Fertigung zu erhalten. Rückmeldescheine werden beim Einsatz von Leitständen in der Fertigung sowie von Betriebsdatenerfassungs-Systemen überflüssig.


Rückstellungen
(Provision)
sind Verbindlichkeiten, Verluste oder Aufwendungen, deren Höhe und/oder Zeitpunkt der Fälligkeit nicht bekannt sind. Sie sind in der Bilanz als Passiva zu bilden, um die später zu leistenden Ausgaben der Periode ihrer Verursachung zuordnen zu können. Während nach der statistischen Bilanztheorie als Rückstellung nur Verbindlichkeiten gegenüber Dritten gebildet werden können, werden bei der dynamischen Bilanztheorie auch sogenannte Aufwandsrückstellungen gebildet, denen keine Verpflichtung gegenüber Dritten zugrunde liegt. Nach dem Handelsrecht müssen Rückstellungen gebildet werden für alle rechtlich entstandenen oder wirtschaftlich verursachten Verbindlichkeiten (z.B. Garantieverpflichtungen, Prozeßrückstellungen, latente Steuern, für nach dem 31.12.1986 zugesagte Pensionsverbindlichkeiten) und für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften.
Werden die Rückstellungen in Anspruch genommen oder fällt der Grund ihrer Bildung weg, so sind sie aufzulösen (§249 III HGB).


Rückweisungen
(Rejects)
Angelieferte Produkte, die nicht den Qualitätsanforderungen entsprechen, können rückgewiesen werden. Je nach Abweichung vom Standard und je nach Produkteigenschaft kann mit zurückgewiesenem Material wie folgt umgegangen werden:

Für den Lieferanten entsteht in den ersten drei Fällen die Nachbesserungspflicht, der er nachkommt, sofern dies vom Abnehmer gewünscht wird. Zurückgewiesenes und nicht verwendbares Material kann nur in großen Ausnahmen (Produktionsdruck) und bei Ausschluß von gravierenden Beeinträchtigungen von Qualität und Sicherheit durch ein gesondertes Genehmigungsverfahren in den Verbrauch gebracht werden.


Rückzuweisende Qualitätsgrenzlage (LQ)
(Rejectable level of quality)
wird in den genormten Stichprobensystemen verwendet. LQ (früher auch als RQL bezeichnet) ist bei Betrachtung eines einzelnen Loses diejenige Qualitätslage, bei der das Los bei einer Annahmestichprobenprüfung eine geringe Annahmewahrscheinlichkeit hat. Das aufgrund der vorgegebenen LQ festgelegte Prüfkriterium geht davon aus, daß der Kunde bzw. der Auftraggeber Prüflose mit einem größeren Wert der Qualitätslage nicht annehmen möchte.


Rüstkosten
(Set up time)
sind die Kosten, die zum Umrüsten von Produktionsanlagen zur Bearbeitung eines anderen Teiles entstehen. Hierbei handelt es sich um Personal- und um Maschinenkosten. Die Rüstkosten nehmen mit der Häufigkeit des Umrüstens zu. Abnehmende Rüsthäufigkeit führt in der Serienfertigung zu hohen Losgrößen und Lagerbeständen, die wiederum Lagerkosten verursachen. Daraus entsteht die Notwendigkeit zur Optimierung der Losgröße (Andler). Angesichts der Notwendigkeit zur Flexibilisierung der Produktion in Richtung "Losgröße eins" ist das schnelle Umrüsten mit entsprechenden Vorrichtungen und organisatorischen Maßnahmen ausgesprochen wichtig (SMED-Konzept).


Rüstzeit
(Set-up time)
Die Rüstzeit tr ist nach REFA die Vorgabezeit für das Rüsten innerhalb eines Auftrags. Die Rüstzeit ist für die Ablauforganisation innerhalb der Fertigung und Montage von großer Bedeutung, da sie die Losgröße bestimmt. Je länger für einen Auftrag umgerüstet werden muß, desto größer sollte das Los sein, damit die teilespezifische Rüstzeit klein wird. Je größer das Los, desto länger die Durchlaufzeit und damit die Kapitalbindung durch die in Bearbeitung befindlichen Aufträge. Ansätze zur Vermeidung der Rüstzeit sind die flexiblen Fertigungssysteme und das Konzept des Single Minute Exchange of Die (SMED).


Rufbereitschaft
=> Arbeitsbereitschaft


Ruhepausen
(Break)
im Arbeitszeitgesetz geregelter Pausenanspruch für Arbeitnehmer mit einer mehr als sechsstündigen Arbeitszeit. Ruhepausen müssen im voraus festgelegt werden (vom Arbeitgeber im Einvernehmen mit dem Betriebsrat) und haben bei mehr als 6stündiger Arbeitszeit mindestens 30 Minuten, bei mehr als 9stündiger Arbeitszeit pro Tag mindestens 45 Minuten zu betragen. Die Pausen können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden. Für die Zeit der Pause hat der Arbeitnehmer keinen Anspruch auf Entgeltzahlung; Ausnahmen für Nacht- und regelmäßige Dreischichtarbeit regeln einige Tarifverträge. Die Einrichtung von Pausen- und Bereitschaftsräumen schreibt die Arbeitsstättenverordnung vor.


Ruhezeit
(Time of rest) bezeichnet die arbeitsfreie Zeit zwischen zwei Schichten, die nach dem Arbeitszeitgesetz mindestens 11 Stunden betragen muß und nicht unterbrochen werden oder mit anderen Tätigkeiten, Arbeitsbereitschaft oder Rufbereitschaft belegt werden darf (§ 5 I ArbZG). Nach jeder Unterbrechung beginnt eine neue Ruhezeit von 11 Stunden. Ausnahmeregelungen gelten für Beschäftigte in Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen, Gaststätten, Hotels, Rundfunk, in der Landwirtschaft und Tierhaltung sowie für Kraftfahrer und Beifahrer. Auch § 7 III des Arbeitszeitgesetzes läßt Ausnahmen zu, wenn die Art der Arbeit dies erfordert. Hier kann die Ruhezeit unter Beachtung bestimmter Regelungen geringfügig (1-2 Stunden) verkürzt werden.


RVO
Reichsversicherungsordnung