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Nachbarschaftsbüro
(Neighborhood office)
Gemeinschaftsbüro, das von zwei oder mehreren Firmen gemeinsam genutzt wird, um die anteiligen Kosten für Infrastruktur, Ausstattung und ggf. Personal (z.B. Sekretärin, Telefondienst) gering zu halten. Nachbarschaftsbüros sind in Skandinavien verbreitet.


Nachbesserung
(Corrective action)
Der Verkäufer hat die Verpflichtung zur Behebung von Mängeln, deren Kosten er gemäß § 476a BGB trägt. Die Garantievereinbarung ist die vertragliche Regelung der Gewährleistungsrechte und damit die "konkludente Vereinbarung eines vorrangigen Nachbesserungsrechtes".


Nachtarbeit
(Night work)
wird im Arbeitszeitgesetz definiert als jede Arbeit, die in der Zeit von 23 bis 6 Uhr mehr als zwei Stunden umfaßt. Nachtarbeitnehmer sind jene, die normalerweise Nachtarbeit im Rahmen ihrer Wechselschicht zu leisten haben oder mehr als 48 Tage im Jahr nachts arbeiten. Aufgrund der erwiesenermaßen hohen Beanspruchungen, die mit der Nachtarbeit verbunden sind, schreibt das Gesetz besondere Schutzregeln für Nachtarbeiter vor: Der Ausgleichszeitraum bei einer werktäglichen Arbeitszeit über 8 Stunden (höchstens bis zu zehn Stunden) ist kürzer als bei der Tagarbeit. Nachtarbeiter haben einen Anspruch auf regelmäßige arbeitsmedizinische Untersuchungen. Der Arbeitgeber muß sie auf einen geeigneten Tagarbeitsplatz umsetzen, wenn Nachtarbeitnehmer danach verlangen, wenn gesundheitliche Gefahren bestehen oder wenn Kinder oder schwerpflegebedürftige Angehörige von ihm versorgt werden müssen. Für Nachtarbeit regeln die Tarifverträge eine erhöhte Vergütung (Nachtzuschläge), die z.B. als unregelmäßige Nachtschicht bis zu 50% des Grundlohnes betragen kann. Nachtarbeit, insbesondere in Verbindung mit Schichtarbeit, können sich negativ auf Schlaf, Wohlbefinden, Wohlbefinden, Gesundheit und auf das soziale Leben des Arbeitnehmers auswirken.


Nahtstelle
(Interface)

Schnittstelle

(1) Stelle, an der eine Einheit mit einer anderen innerhalb desselben Systems mit seiner Umgebung in Verbindung tritt.
Man unterscheidet nach den beteiligten Systemen:

nach der physikalischen Ausprägung:
  • funktionelle Nahtstellen
  • geometrische Nahtstellen usw.
(2) Gedachter oder tatsächlicher Übergang an der Grenze zwischen zwei Funktionseinheiten mit den vereinbarten Regeln für die Übergabe von Daten oder Signalen.


NC
(Numerical Control; Numerische Steuerung)
Numerische Steuerungen an Werkzeugmaschinen verarbeiten die Informationen aus einem NC-Programm, dem sogenannten Teileprogramm, um die Relativbewegung zwischen Werkstück und Werkzeug zu steuern. Datenträger für das NC-Programm sind Lochstreifen, Diskette oder die Daten werden über eine DNC-Kopplung eingegeben. Die Steuerungen verfügen über einen Programmspeicher, der es ermöglicht, bereits eingelesene Programme über das Bedienfeld zu korrigieren oder zu optimieren. Zusätzlich können bei modernen komfortablen Steuerungen die Programme auch direkt an der Maschine erstellt werden (WOP). Das NC-Programm enthält geometrische und technologische Daten und Schaltfunktionen, die getrennt weiterverabeitet werden. Die Schaltfunktionen (z.B. Kühlschmiermittel ein/aus, Vorschub ein/aus) werden über eine Anpaßsteuerung in Steuerbefehle umgesetzt. Diese Anpaßsteuerung ist eine speicherprogrammierbare Steuerung (SPS). Aus den geometrischen Daten und den technologischen Daten berechnet ein Interpolator die Führungsgrößen für die Antriebe der einzelnen Achsen, wobei Korrekturwerte berücksichtigt werden.

Komponenten einer NC-Steuerung sind:

Eine numerische Steuerung kann externe Schnittstellen zu über- und untergeordneten Systemen sowie zu anderen NC haben, die technisch je nach den Anforderungen unterschiedlich realisiert sind. Die Verbindungen zu den Maschinenantrieben werden über analoge 10V-Schnittstellen verkabelt. Hier gibt es auch schon digitale Lösungen, die den Verkabelungsaufwand vermindern; die Aktor- und Sensorebene für die Prozeßdaten, Handräder, Fehlermeldungen usw. ist über Feldbussysteme angeschlossen. Die Verbindung zu einer übergeordneten Leitebene (Zellenrechner) wird sehr oft noch über serielle Schnittstellen realisiert, kann aber auch mit Lokalen Netzen (LAN) erfolgen. Moderne numerische Steuerungen haben folgenden Funktionsumfang:

  • Programmierung, wobei verschiedene Programmierunterstützungen angeboten werden,
  • graphische Bearbeitungssimulation,
  • Überwachung und Diagnose,
  • Messung und Korrektur,
  • Benutzerschnittstelle,
  • externe Kommunikation,
  • Maschineninbetriebnahme und Konfiguration.

Dazu können Module für die Betriebs- und Maschinendatenerfassung, für die komfortable Programmverwaltung, für die Werkzeugverwaltung sowie technologische Zusatzfunktionen integriert werden.


Nebennutzungszeit
=> Maschinennebenzeit


Nebentätigkeit
(Second job, sideline)
bezeichnet eine Berufstätigkeit, die von einer Erwerbspersonen neben ihrem Hauptberuf ausgeübt wird. Handelt es sich bei der Haupttätigkeit nur um eine Teilzeitstelle, können eine oder sogar mehrere Nebentätigkeiten durchaus einen höheren Umfang annehmen. Nach dem Grundrecht der Berufsfreiheit (Art. 12 GG) ist auch die Freiheit geschützt, mehrere Arbeitsverhältnisse gleichzeitig zu haben. Dabei ist jedoch zu beachten, daß die Nebentätigkeiten nicht zur Beeinträchtigung der Haupttätigkeit führen und daß die Gesamtarbeitszeit nicht die gesetzlich vorgeschriebene Arbeitszeit (Arbeitszeitgesetz) überschreiten darf. Zudem ist während des Urlaubs jede dem Urlaubszweck widersprechende Tätigkeit nicht zulässig (§8 BUrlG). Einschränkend gilt auch, daß insbesondere Nebentätigkeiten im gleichen Geschäftsfeld des Arbeitgebers nur mit seiner Einwilligung betrieben werden dürfen (§60 I HGB Wettbewerbsverbot). Meist legen Arbeitgeber arbeitsvertraglich fest, daß jede Nebentätigkeit bei ihm anzumelden ist, wenn er auch deren Ausübung nicht grundsätzlich verbieten kann. Nebentätigkeiten unterliegen grundsätzlich der Lohn-, Einkommenssteuer- und Sozialversicherungspflicht.


Nettobedarf
(Net requirement)
ist der Bedarf an Teilen oder Baugruppen unter Berücksichtigung der Mehrfachverwendungen dieser Teile oder Baugruppen in mehreren Ebenen oder mehreren Enderzeugnissen. Vorlaufzeiten, Lagerbestände, offene Bestellungen und Zuschlag für Ausschuß werden hierbei berücksichtigt (Materialwirtschaft).


Nettobedarfsrechnung
(Net requirement calculation)
Überprüfung durch das System, ob der Prognosebedarf durch den verfügbaren Lagerbestand, die fest eingeplanten Zugänge des Einkaufes oder der Fertigung abgedeckt ist; bei Unterdeckung des Prognosebedarfs generiert das System einen Bestellvorschlag.


Netzplantechnik
(Network plan)
ist ein Verfahren zur Planung und Steuerung der für die Bearbeitung von Projekten erforderlichen Zeit. Die mathematische Grundlage für die Netzplantechnik liefert das Operations Research, genauer die Graphentheorie, die alle mit dem Projekt erforderlichen Aktivitäten in ihren zeitlichen Ablauflogik und der jeweils erforderlichen Dauer in einem Netzplan abbildet. Auf Basis dieser Eingangsdaten werden frühest mögliche und spätest zuläßige Termine für alle Aktivitäten errechnet. Darüber hinaus werden Pufferzeiten sowie der kritische Pfad des Projektes ermittelt. Die Netzplantechnik bildet den Kern von Projektmanagement-Software. Durch den Einsatz leistungsfähiger Software können die Auswirkungen veränderter Kapazitäten schnell überprüft und somit bessere Entscheidungen getroffen werden.


Netzwerk-Computer
(Network Computer)
Der NC ist ausschließlich im online-Dienst nutzbar, insofern er weder über Monitor noch über Festplatten verfügt. Als Preis werden für dieses "Internet-Terminal" ca. DM 800 bis 1.000 angesetzt. Gegen die Erwartung, daß Netzwerk-Computer (NC) tendenziell den Personal Computer als größtes Segment der Computerindustrie ablösen wird, machen Skeptiker geltend, daß die hohen Telefonnetzgebühren und das Bedürfnis nach dem stand alone-Betrieb die Marktchancen des NC begrenzen werden.


Neuro-linguistisches Programmieren (NLP)
(Neuro-linguistical programming)
Ende der 70er Jahre in den USA entwickeltes Kommunikationsmodell zur Förderung der zwischenmenschlichen Kommunikation und der menschlichen Veränderungen. Als Modell ursprünglich im therapeutischen Bereich genutzt, findet es zunehmend Anwendung zur Anlagenentfaltung und als Methode von Trainern und Beratern in Führungskräfte- und Kommunikationstrainings. Es ist auch verbreitet als Kommunikationsmethode bei Verkäufern (Vertriebsmitarbeitern) im Umgang mit Kunden. NLP unterstellt u.a., daß innere Einstellungen, Befindlichkeiten und Lernwege des Kommunikationspartners an dessem äußeren Verhalten erkennbar sind und man sich entsprechend darauf einstellen kann, um so Kommunikation und Lernprozesse zu effektivieren.


Nichtqualitätskosten
(Costs of non-quality)
Nichtqualitätskosten werden als Aufwendungen bezeichnet, um produzierte Fehler zu entdecken und dadurch weitergehende Schäden auszuschließen. Die Nichtqualitätskosten werden vermehrt bei nicht fähigen bzw. nicht beherrschten Prozessen.


NIH
(Not invented here)
Das sogenannte NIH-Syndrom bezeichnet die Widerstände insb. von Managern der Produktentwicklung gegen den Zukauf von Technologien, Dienstleistungen und/oder Produkten, da dies von ihnen als Mißachtung und Untergrabung ihrer Kompetenzen angesehen wird.


NLP
=> Neuro-linguistisches Programmieren (NLP)


Normalleistung
(Normal output, target performance)
ist nach REFA jene Arbeitsleistung, die ein geeigneter Arbeitnehmer bei geeigneter Arbeitsmethode und nach normaler Einarbeitung und Übung auf Dauer im Durchschnitt erreichen kann ohne daß es zu Gesundheitsschädigungen kommt. Dabei sind die in der Vorgabezeit enthaltenen Erhol- und Verteilzeiten einzuhalten. In den meisten Tarifverträgen ist die Normalleistung beschrieben und dient als verbindliche Grundlage für die Beurteilung des Leistungsgrades im Akkordlohn.


Normung
(Standardization)
planmäßige Vereinheitlichung von materiellen und immateriellen Gegenstände, die zum Nutzen der Allgemeinheit gemeinschaftlich durchgeführt wird. Träger ist in Deutschland das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN), das 1975 auf Basis des mit der Bundesrepublik geschlossenen Normenvertrages zur zuständigen nationalen Normenorganisation sowie als Vertreter für die internationale Normung bestätigt wurde. Auf europäischer Ebene arbeiten die Institutionen CEN/CENELEC und ETSI. Ziele der Normung sind die Förderung von Rationalisierung, Qualitätssicherung, Information und Sicherheit in Wirtschaft, Technik, Wissenschaft und Verwaltung. Aufgabe der Normung ist nicht nur die Entwicklung neuer Normen, sondern auch die Anpassung der bestehenden Normen an den jeweiligen Stand der Entwicklung. Die Arbeit der DIN darf nicht zu einem wirtschaftlichen Vorteil einzelner führen.


Null-Fehler/Null-Puffer-Prinzip
(Zero Defect/Zero-Buffer)
Kernbestandteil des TQM-Ansatzes im Lean Management. Durch Fehlervermeidung sollen auf allen Stufen des Fertigungsprozesses Kosten vermieden werden. Zwingend erforderlich zur Durchsetzung des Null-Fehler/Null-Puffer-Prinzips sind eine Arbeitsorganisation, die die aktive Mitwirkung mit erweiterter Verantwortung, Selbstregulation der Mitarbeiter und Aufgabenintegration ermöglicht.


Null-Fehler-Strategie
(Zero-Defect-Strategy)
Das Hauptmerkmal sollte auf die Funktionalität eines Produktes bezogen werden. Das Ziel, das man mit der Null-Fehler-Strategie erreichen möchte ist, daß kein fehlerhaftes Teil die Produktion verläßt. Das "Null - Fehler - Strategie" bildet die Zielsetzung der Gruppen in Richtung Qualität. Ein effizienter Forschungs - und Entwicklungsprozeß für Produktanläufe wird durch starke Projektteams verwirklicht. Durch Zulieferintegration, JIT und Null-Puffer-Prinzip sollen die Durchlauf- und Lagerkosten reduziert werden.


Nullserie
=> Hot Run


Numerische Steuerung
(Numerical control)
=> NC


NUMMI
(New United Motor Manufacturing)
Gemeinschaftsunternehmen von General Motors und Toyota mit amerikanischen Arbeitern unter japanischem Management. Das Werk in Fremont, Kalifornien, erzielte in relativ kurzer Zeit fast gleich hohe Qualitäts- und Produktivitätskennzahlen wie vergleichbare Werke in Japan selbst.


Nutzungsgrad-Prämie
=> Nutzungs-Prämie


Nutzungs-Prämie
auch: Nutzungsgrad-Prämie. Form des Prämienlohns mit dem Ziel, eine möglichst hohe Auslastung der Betriebsmittel zu erreichen durch Verringerung der von den Mitarbeitern beeinflußbaren Stör-, Warte- und Rüstzeiten. Nutzungsprämien werden attraktiver, je höher der anteilmäßige Kapitalaufwand für Maschinen und Anlagen ist. Sie werden also mit zunehmender Automatisierung an Bedeutung gewinnen als Entlohnungsbestandteil für Bedienungs-, Wartungs- und Reparaturpersonal.
Bezugsgrößen können neben der Nutzungszeit auch die Warte-, Leerlauf-, Wartungs- oder Reparaturzeiten sein. Die Berechnung des Nutzungsgrades erfolgt häufig als:

Nutzungsgrad = Nutzungszeit/Betriebsarbeitszeit

Insofern der Nutzungsgrad ohne Einflußmöglichkeit des Mitarbeiters bei Fertigungsvorgängen absinken kann, wird häufig der Leistungsergebnisfaktor der technischen Arbeit (fLEM) verwendet:

fLEM = Vorgegebene Betriebsmittelzeit/ Betriebsarbeitszeit - vom Arbeiter unbeeinflußbare Brach- und Nutzungszeiten außerhalb der Vorgabe

Probleme können sich dadurch ergeben, daß der maximaler Nutzungsgrad so hoch angesetzt wird, daß nur sehr niedrige Prämienverdienste möglich sind. Dies verleitet Mitarbeiter, ihre persönlichen Verteilzeiten, Ruheausen und Erholzeiten in Anspruch nehmen. Schwierig kann besonders bei komplexen Anlagen die Ermittlung des beeinflußbaren maximalen Nutzungsgrades sein.
Nutzungsprämien werden häufig kombiniert mit Qualitäts- und/oder Ersparnisprämien.


Nutzungsrecht
(User licence)
Nutzungsrecht ist die vom Eigentümer einer Sache oder vom Inhaber eines Rechts eingeräumte Befugnis, die Sache oder das Recht zu nutzen oder zu verwerten. Eine besondere Art des N. ist die sogenannte Lizenz. Hier geht es um die Nutzung, insbesondere die Verwertung eines Urheberrechts, Patents, Gebrauchsmusters usw. Grundsätzlich steht das N. allein dem Urheber bzw. dem Inhaber der Sache oder des Rechts zu: Er kann das N. aber durch einen Lizenzvertrag auch auf einen anderen übertragen, der dann das N. ausüben darf.


Nutzwertanalyse
(Value analysis)
ist ein Bewertungsverfahren zur Auswahl unter verschiedenen Lösungsmöglichkeiten. Dabei werden die nichtquantifizierbaren Kriterien, z.B. Flexibilität, Kundenfreundlichkeit, möglichst von verschiedenen Beteiligten mit Punkten bewertet. Diese Punkte werden je Kriterium mit einem Gewichtungsfaktor multipliziert, der die Bedeutung des Kriteriums für die Entscheidungsfindung widerspiegelt. Die Gesamtsumme aller Anforderungswerte ergibt den Nutzwert der jeweiligen Lösung. Zur endgültigen Auswahl einer Lösung werden zusätzlich die quantifizierbaren Kriterien (z.B. die Wirtschaftlichkeit, Lieferzeit) berücksichtigt.


Nutzwertfunktion
(Worth function)
Mathematische Funktion, die als eine Transformationsfunktion explizit die Relation zwischen den Zielerträgen und dem (subjektiven) Nutzwert eines Projektes angibt. Handelt es sich hierbei um den Ertrag einer einzelnen Zielvariablen, dann spricht man von einer Zielwertfunktion oder eindimensionalen Nutzwertfunktion.