Feststehende Kopf- und Fußzeile

Backlog

  1. Rückstand an Ware, die geliefert, produziert, abgeschickt, erhalten werden muß, bei der der vereinbarte Termin aber verstrichen ist.
  2. Kundenaufträge, die erhalten und gebucht, aber noch nicht ausgeliefert worden sind.

BAG
Abkürzung für Bundesarbeitsgericht. Arbeitsgerichtsbarkeit


Bahnsteuerung
(Contouring control system)
Jede moderne NC-Steuerung ist mit einem Bahninterpolator ausgerüstet, der die Bewegungen der einzelnen Achsen so steuert, daß ein fester funktionaler Zusammenhang gegeben ist, und beliebige Konturen erzeugt werden können.


Baisseklausel
Festgelegter Mindestprozentsatz, der auf die Bestandteile der Preisgleitformel anzurechnen ist, die zur Anpassung des Abnahmepreises mit Lieferanten vereinbart wird.


Balken-Diagramm
(Bar chart)
ist ein Hilfsmittel zur Darstellung der Länge und der zeitlichen Anordnung von Vorgängen im Rahmen einer Auftragsbearbeitung oder in einem Projekt.



Die einzelnen Aktivitäten werden aufgelistet und ihr geplanter bzw. tatsächlicher Beginn sowie ihre Dauer auf einer Zeitachse eingetragen. Balkendiagramme sind geeignet zur Visualisierung von Abläufen ohne komplizierte Verknüpfungen. Sie sind aus rechnergestützt erstellten Netzplänen ableitbar. Vorteile von Balkendiagrammen sind die einfache Erstellung und die Übersichtlichkeit auch für Ungeübte.


bar code
Ein Code, der Merkmale darstellt, indem Streifen (bars) unterschiedlicher Dicke und Zwischenräumen mit unterschiedlichen Abständen gruppiert werden. Dieser Code wird auf Produkte, Labels oder Artikel aufgedruckt und enthält in verschlüsselter Form Angaben über Preis, Herkunft und Bezeichnung. Der Code wird von einem Lesegerät erfaßt, und die Informationen werden an die verarbeitende Stelle (Kasse, Materialdatenbank, Lagerverwaltungssystem) weitergegeben.


Barter-Geschäfte
=> Kompensationsgeschäfte


Barwert
in Geldeinheiten ausgedrückter Gegenwartswert einer auf den Berechnungszeitpunkt abgezinsten künftigen Zahlung oder Zahlungsreihe. Entscheidenden Einfluß auf die Höhe des Barwertes hat die Wahl des Diskontierungszinsfußes; je höher er angesetzt wird, desto niedriger ist der Barwert. Der Barwert ist wesentliches Element bei der dynamischen Wirtschaftlichkeitsrechnung von Investitionen. Er wird nach folgender Formel berechnet:




Baselining
Ist eine Methode zur unternehmensbezogenen Strategieentwicklung. Sie schafft durch eine Bottom-Up-Analyse Klarheit über die tragenden Fähigkeiten sowie Kompetenzen und bildet damit die Basis für eine anhaltende Veränderung in unternehmerischen Organisationen. Die Methode stützt sich auf die Theorie der Kernkompetenzen. Es sind jene Kompetenzen, die das unternehmerische "Rückgrat" im Wettbewerb bilden und sorgfältig weiterentwickelt werden sollten.


BASIC
(Beginners All Purpose Symbolic Information Code)
ist eine einfache höhere Programmiersprache, die zu Beginn der PC-Markteinführung zum Lieferumfang der Rechner gehörte. BASIC-Programme konnten zunächst nur interpretativ ausgeführt werden, d.h. sie wurden nicht compiliert, sondern zeilenweise übersetzt und ausgeführt. Heute gibt es auch Compiler-Versionen von BASIC.


Basis-/Breitbandverfahren
Beim Basisbandverfahren handelt es sich um ein Datenübertragungsverfahren, bei dem digitale Signale ohne Modulation übertragen werden. Die Mehrfachnutzung des Übertragungsmediums erfolgt im Zeitmultiplexverfahren. Eine gleichzeitige Übermittlung mehrerer Datenblöcke oder anderer Informationen ist im Basisband nicht möglich. Breitbandverfahren nutzen die hohe Übertragungsbandbreite des Übertragungsmediums (z.B. Koaxialkabel) um getrennte Übertragungskanäle durch die Aufteilung des Frequenzbereiches in einzelne Frequenzbänder zu bilden (Frequenzmultiplex). Dadurch können mehrere unabhängige Informationsströme gleichzeitig über dasselbe Kabel übertragen werden.


Batch-Verarbeitung
(Batch processing)
(Stapelverarbeitung) ist eine Arbeitsform in der EDV, wobei die zur Verarbeitung benötigten Daten über einen Zeitraum gesammelt und dann gemeinsam verarbeitet werden. Die dazu erforderlichen Anweisungen werden nicht im Dialog gegeben, sondern in einer Datei gespeichert und nacheinander ausgeführt. Während des Ablaufs eines Batches sind also keine Entscheidungen mehr zu treffen oder Eingaben erforderlich. Die Ergebnisse stehen damit erst mit einer Zeitverzögerung zur Verfügung, Entscheidungen werden u.U. auf der Basis schon veralteter Annahmen getroffen. Batch-Verarbeitung ist dort erforderlich, wo große Datenmengen abgeglichen werden müssen, also viel Rechenzeit benötigt wird, z. B. bei der Aktualisierung der Produktionsplanung. Der Trend geht mit zunehmender Leistungsfähigkeit der Rechner von der Batch-Verarbeitung zu sogenannter Echt-Zeit-Verarbeitung, bzw. zu Verfahren, die nur die Neuberechnung für die Daten erforderlich machen, die von Änderungen betroffen sind (Net Change-Prinzip).


Bauartprüfung
(Sample test)
=> Typprüfung


Baud
ist die Schrittgeschwindigkeit bei der Datenübertragung, wobei pro Schritt jeweils eine Einheit übertragen wird. Ist diese Einheit ein Bit, so entspricht die Schrittgeschwindigkeit der normalerweise angegebenen Übertragungsrate in bit/s.


Bauelement
(Device)
Ein Bauelement ist die kleinste funktionell und konstruktiv bestimmbare Einheit eines Gerätes. Unterschieden werden diskrete (wie z.B. Dioden, Transistor, Widerstand, Steckverbinder), bei denen die kleinste funktionelle Einheit mit der konstruktiven Einheit zusammenfällt, von den integrierten Bauelementen, bei denen mehrere funktionelle Gruppen eine kleinste konstruktive Einheit bilden. Energetisch gesehen, wirkt ein Baulement als Energiewandler, wobei hier zwischen aktiven Baulementen (z.B. Transistor) und passiven Bauelementen (z.B. Widerstand, Kondensator, Spule) unterschieden werden muß. In Geräten werden Komponenten auf Platinen gebracht, um die Funktionalität der Schaltkreise zu gewährleisten. Unterschieden werden bedrahtete Bauelemente, SMT-Teile, Integrated Circuits (IC).


Baukastenvorrichtung
(Clamping device made from building sets)
Baukastenvorrichtungen bestehen aus standardisierten Bauelementen, aus denen sich unterschiedliche Vorrichtungen zum Aufspannen von Werkstücken, z.B. in Flexiblen Fertigungssystemen, zusammenstellen lassen. Die Bauelemente werden nach Abschluß des entsprechenden Auftrags demontiert und können neu verwendet werden. Die Konstruktion der Vorrichtung wird durch CAD-Hilfsprogramme unterstützt, die zumeist von den Herstellern zur Verfügung gestellt werden.


Baumustergeprüfte Beschichtung (Umwelt-Audit)
Bestimmte Anlagen für den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen benötigen beschichtete Aufstellflächen oder Auffangwannen. Soweit solche Beschichtungssysteme serienmäßig hergestellt werden, können sie der Bauart nach zugelassen werden. Die Bauartzulassung kann inhaltlich beschränkt, befristet und unter Auflagen erteilt werden. Sie wird von der für den Sitz des Unternehmens zuständigen Behörde zu Erteilung von Betriebsgenehmigungen erteilt.


Baustellenfertigung
(Project shop; construction-site manufacturing)
Baustellenfertigung und Baustellenmontage sind Organisationsprinzipien, die angewendet werden, wenn die Werkstücke wegen ihres Gewichts oder ihrer Größe nicht oder kaum transportiert werden können, die erforderlichen Betriebsmittel und Mitarbeiter (bei Tätigkeiten an verschiedenen Baustellen) aber räumlich flexibel einsetzbar sind. Beispiele für die Baustellenfertigung und -montage finden sich im Großmaschinenbau, Waggonbau und Schiffbau.


BBiG
Berufsbildungsgesetz


BCD
(Binary Code Decimal)
steht für die Verschlüsselung der Dezimalzahlen in Dualzahlen, wobei jede Ziffer als 4-Bit-Code dargestellt wird.


BDA
Bundesverband der Deutschen Arbeitgeberverbände.
=> Arbeitgeberverbände.


BDE (Betriebsdatenerfassung)
Ein BDE-System ist ein spezielles DV-System, das ausschließlich für die sofortige Erfassung und Sammlung von Fertigungsinformationen vor Ort eingesetzt wird. Die erfaßten Fertigungsdaten können sofort oder in periodischen Zyklen an das übergeordnete, steuernde DV-System übertragen werden, in dem die entsprechende Verarbeitung und Auswertung erfolgt. Ein BDE-System wird für folgende Aufgaben verwendet:
Erfassung der Personalanwesenheitszeit, der Rüst- und Fertigungszeiten, Fortschreibung des Auftragsstandes über gefertigte Mengen oder geleistete Fertigungszeiten je Arbeitsgang, Feststellen des Materialverbrauchs und Materialausschußmeldung, Erfassen der Maschinenbetriebszeiten und der Qualitätsinformationen. Zur Erfassung dieser Informationen werden spezielle Hilfsmittel wie Barcode-Lesegeräte, Ausweisleser, Scanner, Tastaturen und direkte Erfassung über elektronische Schnittstellen, Waagen, Sensoren oder Zählern verwendet.


BDI
Bundesverband der Deutschen Industrie
=> Arbeitgeberverbände.


Beanspruchung
=> Arbeitsbeanspruchung


Beanstandete Lieferung
(Claimed delivery)
Im Falle der Abweichung einer Lieferung von den vereinbarten Lieferbedingungen hinsichtlich Qualität, Menge, Verpackung oder Zeitpunkt der Anlieferung wird die Lieferung offiziell beanstandet. Dem Lieferant muß eine Frist zur Behebung der Beanstandung in Form von Nachbesserung oder Neuanlieferung gegeben werden. Dem Kunden bleibt die Möglichkeit, einen Malus (Verlust eines Skontos, Preisermäßigung, etc.) zu erheben. Bei wiederholter berechtigter Beanstandung wird ein Kunde die Beziehung zum Lieferanten abbrechen.


Bearbeitungsprofil
(Processing requirements overview)
Ein Bearbeitungsprofil enthält für die einzelnen Bearbeitungsverfahren eines Produktionsbereichs den Kapazitätsbedarf in Vorgabestunden je Jahr. Es dient als Basis für die technologische Investitionsplanung im Rahmen der Fabrikplanung, wo ein Abgleich zwischen dem Bearbeitungsprofil und dem Maschinenprofil vorgenommen wird.


Bearbeitungssimulation
(Process simulation)
gehört zum Funktionsumfang moderner NC-Steuerungen. An einem Bildschirm kann das erstellte Programm realitätsnah im Ablauf beobachtet werden. Dadurch wird eine Kontrolle und eine Optimierung erleichtert. Die Bearbeitungssimulation kann parallel zu einer Bearbeitung auf dem Maschinenbett erfolgen; die Rüstzeit der Maschine bzw. der zeitliche Aufwand für das Einfahren eines neuen Programms wird reduziert. Eine Analyse der technologischen Daten (z.B. zum Erkennen der Ratterneigung) ist im Normalfall nicht möglich. In einigen Systemen können die Funktionen der Bearbeitungssimulation für ein Monitoring des tatsächlich ablaufenden Bearbeitungsprozesses benutzt werden, wenn z.B. aufgrund von hoher Kühlschmiermittelzufuhr ein direktes Beobachten nicht möglich ist.


Bearbeitungszentrum
(Machining center)
Bearbeitungszentren sind numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen mit hohem Automatisierungsgrad, hauptsächlich für die Bohr- und Fräsbearbeitung, und verfügen über mindestens drei bahngesteuerte Achsen. Sie sind mit einem Werkzeugmagazin und einem Werkzeugwechsler ausgestattet, so daß eine weitgehend vollständige Bearbeitung mit geringen Rüstzeiten möglich ist. Bearbeitungszentren können mit einem Speicher für Werkstücke versehen werden, die bereits auf Vorrichtungen gespannt sind. So ist eine längere Laufzeit ohne menschliche Eingriffe möglich. In diesem Fall müssen entsprechende Überwachungseinrichtungen, z.B. für Werkzeugbruch, integriert sein.


Bedarfsanforderung
(Requirement form)
Dokument, mit dem der Beschaffungsvorgang ausgelöst wird. Der Anforderer übermittelt seine Bedarfsanforderung an das Controlling zum Budgetabgleich und an den Einkauf als operativ zuständiger Abteilung. Eine Bedarfsanforderung enthält i.d.R. die technische Beschreibung, mögliche Lieferquellen, den Preis, die gewünschten Liefer- bzw. Fertigstellungstermine, die technische Freigabe sowie die Budgetfreigabe. Gesteuert wird der gesamte Prozeß vom Einkauf.


Bedarfskoordination (Prozeßindustrie)
Abstimmung der Planungen verschiedener Produktions-, Recycling- und Entsorgungsbetriebe.


Bedienerarme Fertigung
([Nearly] unmanned production)
Die Automatisierung der Maschinenbeschick- und Entladetätigkeiten sowie des Werkzeugwechsels während der Bearbeitung ermöglicht eine bedienerarme Fertigung, in der hauptsächlich Einricht-, Überwachungs-, Wartungs- und Instandhaltungsaufgaben sowie zeitentkoppelte Rüsttätigkeiten durchzuführen sind. Das führt zu veränderten Qualifikationsanforderungen an die Mitarbeiter sowie zu Veränderungen der Arbeitsbelastung. Diesen Veränderungen wird mit neuen Organisationsformen, z.B. Gruppenarbeit, Rechnung getragen.


Bedrahtete Bauelemente
(Wired components)
werden bei der Bestückung auf die Platine von der Bauteilseite durchgesteckt und auf der Unterseite verlötet. Manuell werden ca. 100 Stück pro Stunde und im halb-automatischen Verfahren 600 Elemente pro Stunde verbaut. Insbesondere größere Bauelemente (insgesamt etwa 10% aller elektronischen Bauteile) werden mit diesem Verfahren befestigt. SMT wird für miniaturisierte Bauteile (90% nach diesem Verfahren) angewandt. Schrittweise wird auch das Ball Grid Array-Verfahren in die Elektronikproduktion Einzug halten.


Beendigungskündigung
Kündigung, die auf die Beendigung des Arbeitsverhältnisses abzielt. Im Gegensatz dazu die Änderungskündigung, bei der die Kündigung mit einem Angebot verbunden ist, daß Arbeitsverhältnis unter geänderten Bedingungen fortzusetzen.


Befragungstechnik
(Interview technique)
Befragungen sind erforderlich zur Daten- und Meinungserhebung. Als Technik stehen zur Verfügung das Interview und der Fragebogen. Zur Überprüfung der Aussagen, die bewußt oder unbewußt gefärbt sein können, ist es üblich, zusätzlich Beobachtungen einzusetzen. Bei allen Befragungen ist es für die Gültigkeit der Aussagen wichtig, entweder alle von dem Problem Betroffenen zu befragen oder auf eine repräsentative Auswahl der Personen zu achten.


Beistellung
(Kitting)
Im Falle der Fremdfertigung stellt die Beistellung von Materialien eine Möglichkeit dar, die Ungewißheit in der Materialverfügbarkeit von seiten des Kunden zu steuern. Der Kunde sorgt für die Verfügbarkeit von Material von der Beschaffung bis zur Anlieferung beim Lieferanten. In entwickelten Kunden-Lieferanten-Beziehungen wird dies allerdings durch die Selbstversorgung durch den Lieferanten erübrigt, da die Materialbeistellung hohe Beschaffungskosten verursacht.


Belastung
=> Arbeitsbelastungen


Belastungsorientierte Fertigungssteuerung
(Order release control system with load emitation)
Es handelt sich hierbei um ein Verfahren der Vergabe von Aufträgen nach einem Optimierungsverfahren, das den "Pegel" des zur Fertigung freigegebenen Auftragsbestandes unter Berücksichtigung der Leistung regelt (Trichtermodell). Ein wesentliches Element dieses von Wiehendahl entwickelten Verfahrens ist die funktionale Abhängigkeit der Durchlaufzeit vom Auftragsbestand (proportional) und von der Leistung (umgekehrt proportional) des jeweiligen Werkstattbereiches. Daraus ergibt sich die Schlußfolgerung: Für jeden Arbeitsplatz muß der Auftragsbestand so gesteuert werden, daß einerseits ein Leistungseinbruch gerade vermieden und andererseits das praktische Minimum der Durchlaufzeit erreicht wird. Die Belastungsorientierte Fertigungsteuerung ist bereits in mehreren Industrieunternehmen implementiert worden. Sie stößt auf Grenzen der Praktikabilität aufgrund der Vielzahl der notwendigen maschinellen Rückmeldungen einerseits, andererseits aufgrund der systemischen Kontrolle der Mitarbeiter der Produktion.


Belegschaftsaktie
(Employee share; employee stock)
Form der direkten Kapitalbeteiligung ( Mitarbeiterbeteiligungsmodelle), bei der das Unternehmen seinen Mitarbeitern eigene Aktien zu einem meist erheblich niedrigeren Kurswert als dem der Börse zum Kauf anbietet. Die Aktien kann das Unternehmen entweder selbst an der Börse erwerben (die Kursabschläge können als gewinnmindernde Betriebsausgaben verbucht werden), oder es kann sie als Belegschaftsaktien über genehmigtes Grundkapital ausgeben. Für den Arbeitnehmer werden Belegschaftsaktien steuerlich begünstigt, da sie als vermögenswirksame Leistungen gelten können und zudem der verbilligte Bezug bis zu gewissen Grenzen nicht versteuert werden muß.


Belegschaftsfonds
(Employee fund)
Ist im Rahmen der betrieblichen Mitarbeiterbeteiligung ( Mitarbeiterbeteiligungsmodelle) eine Form der indirekten Kapitalbeteiligung. Hierbei erbringen sowohl Mitarbeiter als auch das Unternehmen Leistungen in einen Belegschaftsfonds (Mitarbeiterfonds) ein, dessen Mittel jedoch ausschließlich unternehmensextern angelegt werden. Der Belegschaftsfonds arbeitet wie ein Wertpapier-Investmentfond nach dem Prinzip der Risikostreuung. Er unterliegt dem Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften und wird damit vom Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen kontrolliert.


Belegungszeit
(Occupation time; machine utilization time)
Die Belegungszeit TbB ist nach REFA die Vorgabezeit für die Belegung des Betriebsmittels durch einen Auftrag und setzt sich zusammen aus der Rüstzeit tr für den Auftrag sowie der Zeit je Einheit te multipliziert mit der Auftragsmenge. Die Belegungszeit ist eine Sollzeit, d.h. eine geplante Zeit.


BEM
(
=> Boundary Element Method)


Benchmarking
Vergleich von Kennziffern zu Unternehmenspraktiken und -abläufen bzgl. der Zielgrößen, Kosten, Qualität, Zeit und Kundenzufriedenheit. Die drei Formen des Benchmarking unterscheiden sich je nach Bezugspunkt des Vergleichs: beim 'internen benchmarking' andere Funktionsbereiche mit gleicher Aufgabe (zwischen Fertigungswerken, zwischen Beschaffungsorganisationen, etc.), beim 'Wettbewerbs-Benchmarking' Unternehmen der gleichen Branche, also Wettbewerber, beim 'funktionalen Benchmarking' gleiche Funktionsbereiche bei anderen Unternehmen nicht unbedingt der gleichen Branche und schließlich beim 'generischen Benchmarking' das gesamte Unternehmen im Zusammenhang aller Abläufe und Praktiken, bezogen auf "best-in-class"-Unternehmen gleich welcher Branche. Der Begriff geht zurück auf "benchmarks" (=Höhenmarken oder Lattenpunkte) als verläßliche Ausgangswerte zur Ermittlung von Höhenunterschieden.


Benutzeroberfläche
(User interface)
ist der Teil eines Anwendungsprogramms oder des Betriebssystems, über den der Benutzer mit dem Programm kommuniziert. Moderne Benutzeroberflächen arbeiten mit sog. Fenstern, die über eine Maus zu bedienen sind, und mit zahlreichen Hilfsfunktionen, die für eine Vielzahl von Programmen ähnlich sind, so daß die Einarbeitung in neue Programme kürzer wird.


Beobachtungstechnik
(Observation technique)
Beobachtungen werden eingesetzt, um Abläufe in der Produktion (Arbeitsablaufanalyse) oder Tätigkeiten in vorgelagerten Bereichen (Tätigkeitsanalyse in der Konstruktion) oder das Verhalten von Mitarbeitern in bestimmten Problemsituationen zu erfassen und für die darauf aufbauende Analyse zu dokumentieren. Voraussetzung auf Seiten des Beobachtenden sind sowohl die entsprechenden Fachkenntnisse als auch die Erfahrung, entsprechend der Ziele der Untersuchung die wesentlichen Punkte präzise zu erfassen.


Bereitschaftsdienst
=> Arbeitsbereitschaft


Bereitstellungsverpflichtung des Zulieferers enthält die Erklärung von seiten des Lieferanten, Fertigungskapazitäten zu reservieren. Auf der Seite des Kunden als Abnehmers entspricht der Bereitstellungsverpflichtung die Verpflichtung des Bestellers zum Abruf von Teilmengen.


berufliche Bildung
(Vocational training)
umfaßt die praktische und schulische Berufsbildung in Form der Berufsausbildung, der beruflichen Fortbildung und Umschulung an den Lernorten Betrieb, Schule und außerbetriebliche Ausbildungsstätte, die den arbeitenden Menschen in den Stand setzen (soll), sich unter den technischen und ökonomischen Bedingungen der hochrationalisierten Wirtschaft alle beruflichen und sozialen Chancen zu erschließen. Die Berufsausbildung hat die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit notwendigen fachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse in einem geordneten Ausbildungsgang zu vermitteln (berufliche Erstausbildung, Jugendlichenausbildung). In Deutschland besteht in Hinblick auf die Lernorte in diesem Bereich ein duales Ausbildungssystem, d. h. der Auszubildende besucht während seiner betrieblichen Lehre eine berufsbildende (Teilzeit-)Schule (Berufschulpflicht bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres). Der Anteil der Ausbildungszeit berufsschulpflichtiger Jugendlicher in der Berufsschule, gemessen an der Gesamtausbildung im Rahmen des dualen Systems, beträgt zur Zeit ca. 20%. Die berufliche Fortbildung soll es ermöglichen, die beruflichen Kenntnisse und Fertigkeiten zu erhalten, zu erweitern, der technischen Entwicklung anzupassen oder beruflich aufzusteigen (§ 1 Berufsbildungsgesetz). Ebenso wie die berufliche Umschulung, die zu einer anderen beruflichen Tätigkeit befähigen soll, zählt die Fortbildung zur beruflichen Erwachsenenbildung. In Deutschland sind die Grundlagen, Inhalte und Methoden der betrieblichen Berufsbildung durch das Berufsbildungsgesetz vom 14. 8. 1969 geregelt. Die gesetzliche Regelung der schulischen Berufsausbildung obliegt der Kulturhoheit der einzelnen Bundesländer. Ein umfassendes System der finanziellen und organisatorischen Förderung aller beruflichen Bildungsmöglichkeiten enthält das am 1. 7. 1969 in Kraft getretene und seitdem mehrfach modifizierte Arbeitsförderungsgesetz. Bei Erfüllung bestimmter Voraussetzungen (Eignung des Antragstellers, Lage und Entwicklung des Arbeitsmarktes) gewährt es einen Rechtsanspruch auf individuelle Förderung in Form von Unterhaltsgeld. Erstattung von Lehrgangsgebühren, Krankenversicherungsbeiträgen u.a. bei beruflicher Einarbeitung kann an den Arbeitgeber ein Einarbeitungszuschuß geleistet werden. Zu erwähnen bleibt noch die materielle Sicherung der Berufsbildung mit Hilfe des Bundesausbildungsförderungsgesetzes für die Schüler an berufsbildenden Fachschulen.


Berufsbildungsgesetz (BBiG)
wurde am 14.8.1969 erlassen und vereinheitlicht das Recht der Berufsausbildung. Es regelt vor allem Inhalt, Begründung und Beendigung der Berufsausbildungsverhältnisse, darüber hinaus aber auch sonstige Ausbildungsverhältnisse, wie Praktikanten-, Volontär- oder Anlernverhältnisse; es enthält Bestimmungen über die berufliche Fortbildung, die berufliche Umschulung und über die berufliche Bildung Behinderter. Für Auszubildende regelt das Berufsbildungsgesetz, daß sie nur Tätigkeiten übernehmen dürfen, die dem Ausbildungszweck dienen und ihren körperlichen Kräften angemessen sind (§6 II BBiG); geregelt ist eine angemessene Vergütung und Urlaub und der Bestandsschutz von Berufsausbildungsverhältnissen nach Beendigung der dreimonatigen Probezeit. Das BBiG befaßt sich zudem mit der Ordnung der Berufsausbildung, die in den Ausbildungsrahmenplänen konkretisiert werden. Für die Ausbildungsinhalte im Handwerk verweist das BBiG auf die Handwerksordnung.


Berufsgenossenschaft
Berufsgenossenschaften (BGen) sind Unfallversicherungsträger (UVT) für deutschen private Unternehmen und deren Beschäftigte. Sie haben die Aufgabe, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten. Beschäftigte, die einen Arbeitsunfall erlitten haben oder an einer Berufskrankheit leiden, werden durch die Berufsgenossenschaften medizinisch, beruflich und sozial rehabilitiert. Unfall- und Krankheitsfolgen werden durch die UVT durch Geldzahlungen finanziell auszugleichen. Die Berufsgenossenschaften finanzieren sich aus dem sog. Umlageverfahren, d.h. die Beiträge der Unternehmer/Arbeitgeber werden nachträglich (im Folgejahr) nach Bedarf festgelegt. Die Höhe der Beiträge richtet sich dabei nach der Anzahl der Beschäftigten sowie nach der durchschnittlichen Unfallgefahr des Vorjahres. Die Finanzierung auf der Grundlage gefahradäquater Gefahrklassen dient der Prävention von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.


BErzGG
=> Bundeserziehungsgeldgesetz (BErzGG)


Beschäftigungsförderungsgesetz
Das "Gesetz über arbeitsrechtliche Vorschriften zur Beschäftigungsförderung" (BeschG) erleichtert für eine Übergangsfrist bis zum 31.12.2000 den Abschluß befristeter Arbeitsverhältnisse in der Form, daß bei Neueinstellungen oder Beschäftigungen im Anschluß an die Ausbildung keine sachliche Begründung für eine Befristung bis zu 24 Monaten darzulegen ist (§1 BeschG). Da sich befristete Arbeitsverhältnisse häufig als Einstieg für Dauerarbeitsverhältnisse bewährt haben, sollen mit dieser Erleichterung neue Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnet werden. Als Dauerregelungen enthält das Beschäftigungsförderungsgesetz Schutzvorschriften für Teilzeitarbeit, die vor allem darauf abzielen, daß Teilzeitbeschäftigte gegenüber Vollzeitbeschäftigten nicht unterschiedlich behandelt werden dürfen, wenn ein sachlicher Grund dies nicht rechtfertigt. § 4 BeschG enthält Mindestbestimmungen für eine kapazitätsorientierte Arbeitszeit (KAPOVAZ).


Beschaffenheit
(Totality of features and characteristi)
Gesamtheit der Merkmale und Merkmalswerte einer Einheit. Hinweis auf ISO 8402 - 1986: Entspricht der Bedeutung von "The totality of features and characteristi" in der Definition für Qualität. Beschaffenheit ist, ähnlich wie Zustand, ein Begriff, dessen komplexe Bedeutung weit über Technik und Wirtschaft hinaus nicht Gegenstand der Norm sein kann. DIN 35 350


Beschaffung
(Procurement)

  1. Allgemein: Der Prozeß, Kunden, Lieferaufträge, Marktanteile, Waren Ressourcen etc. zu erhalten.
  2. Mit Bezug auf Waren: Der Prozeß, Ware zu erhalten. Beschaffung umschließt die Steuerung der Materialverfügbarkeit und die Bestellung von Waren von internen und/oder externen Lieferanten.

Beschaffungsfunktionen
(Procurement functions)
Die folgenden Tätigkeiten werden i. Allg. zu den Beschaffungsfunktionen gezählt, hier wiedergegeben in der Reihenfolge der Aktivitäten. Bedarfsermittlung, Bedarfsübernahme, Bedarfserklärung, 'Make-or-Buy', Lieferantenanfrage, Anfrageverfolgung, Angebotseingang, Angebotsprüfung, Angebotsverhandlung, Lieferantenauswahl, Beauftragung, Auftragsverfolgung, Lieferung, Rechnungsabwicklung, Auftragsabschluß. In einer Zeitleiste können folgende Beschaffungsaktivitäten unterschieden werden.


Beschaffungsgut
(Procurement good)
Zu den Beschaffungsgütern werden gezählt: die Sonderformwerkzeuge, OEM-Produkte, Standard-Komponenten, kundenspezifische Komponenten und Dienstleistungen.


Beschaffungskosten
(Sourcing costs)
=> Total Costs of Ownership


Beschaffungslogistik
Unter Beschaffungslogistik versteht man die Gesamtheit der logistischen Aufgaben und Maßnahmen bei der Vorbereitung und Durchführung der Beschaffung. Sie befaßt sich mit allen Tätigkeiten im Zusammenhang mit dem Materialfluß vom Beschaffungsmarkt zum Eingangslager oder direkt in die Produktion von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie von Zukaufsteilen. In den Bereich der Beschaffungslogistik fallen unter anderem folgende logistischen Aufgaben:

  1. "Make-or-buy"-Überlegungen (gemeinsam mit Produktion und Einkauf),
  2. produktionssynchrone Beschaffung (Festlegung von Anlieferungsarten, Zeit und Orten),
  3. Festlegung von Transport- und Lagerverpackungen,
  4. Transportkostenminimierung,
  5. Wareneingangskontrolle (qualitativ, quantitativ und terminlich).

Beschaffungsmarktforschung
(Purchasing marketing)
Beobachtung der Entwicklung auf Märkten, bei Technologien, im Wettbewerb, bei Lieferanten, der geopolitischen Konstellationen und kulturellen Eigenarten sowie bei wirtschaftspolitischen Maßnahmen. Im allgemeinen gehört die Beschaffungsmarktforschung zu den Aufgaben des Strategischen Einkaufs.


Beschaffungsniederlassung
(Procurement affiliate)
Eigenes Büro eines Unternehmens im Ausland. Aufgaben sind die Marktforschung, insb. die Suche und Qualifizierung neuer Lieferquellen, die Kontaktanbahnung, die Beurteilung zugelassener Lieferanten sowie die Unterstützung bei der logistischen Abwicklung. Andere Bezeichnungen dieser Funktion sind Beschaffungsbüros oder Einkaufsbüros. International wird der Ausdruck Purchasing Offices oder Agencies benutzt.


Beschaffungsplanung
(Procurement planning)
Bevor der Beschaffungsvorgang ausgelöst wird, erfolgt die Planung von fünf Bereichen: 1. der Leistung (was soll beschafft werden, mit welcher Spezifikation, niedergelegt im Lastenheft, als Spezifikation in Form eines Datenblatt, einer Zeichnung, einer Artikelbezeichnung, eines freien Textes bzw. in Kombination dieser Möglichkeiten), 2. des Preises einschl. a) der gewünschten bzw. zu erwartenden Preisentwicklung sowie von Rabatt, Skonto, Preisreduzierungen, Preisstellung, b) des Preistyps (Fest- oder Gleitpreis), 3. der Währung, 4. der Termine - Zeitpunkt, Zeitpuffer -, und 5. der Konditionen wie Zahlung, Gewährleistung, Gefahrenübergang, Datenschutz, Qualität, Abrufe, Lagerung, Transport, Verpackung, Änderungen, Lieferbedingungen, Schutzrechte, Vertragsstrafen, Gerichtsstand).


Beschaffungsteam
(Procurement team)
Unternehmen mit Beschaffungsteams haben die Zuständigkeit für die Beschaffung und den Fluß von Material in ein multifunktionales Team, bestehend i.d.R. aus Einkauf, Fertigungsplanung, Bauteilequalifizierung und gegebenenfalls Entwicklung gelegt.


Beschaffungszeiten
(Total sourcing lead time)
Die Gesamtperiode von dem Moment, an dem festgelegt wird, daß Material wieder bestellt werden muß, bis zu dem Moment, an dem es physisch verfügbar ist. Beschaffungszeiten umfassen folglich die Planungszeiten beim bestellenden Unternehmen sowie die Durchlaufzeiten beim Lieferanten.


BeschG
=> Beschäftigungsförderungsgesetz


Besitzverschaffung
Die Basis der Besitzverschaffung an beweglichen Sachen oder an einem Grundstück ist im Geschäftsverkehr nach §§ 433ff. BGB der Kaufvertrag.


Beständealterung
(Ageing of inventories)
In Branchen mit kurzen Lebenszyklen technologieintensiver Produkte führt die späte Verwendung von beschafftem Material in der Produktion zur Alterung im dreifachen Sinne. Die Komponenten altern physisch mit dem Ergebnis der Qualitätseinbuße (Materialermüdung, verschlechterte Lötbarkeit), technologisch, d.h. sie enthalten überholte Technologie, und/oder ökonomisch, insofern zu spät verwandtes Material im ungünstigen Falle teurer ist als neu beschafftes Material.

Beständearten
(Types of inventory)
Unter den Beständen werden die folgenden Arten unterschieden: Rohmaterial, Work-in-progress, Halbfertigwaren und Fertigprodukte.


Beständeobsolvenz
(Obsolete stock)
Material, das für keines der existierenden und in der Entwicklung begriffenen Produkte Verwendung findet, wird als obsolet bezeichnet.


Bestätigungszeit
(Confirmation lead time) Die Zeit zwischen der Plazierung eines Auftrages und seiner Bestätigung durch den Lieferanten.


Bestand
(Inventory, stock)
Der Bestand (bezogen auf das Material zur Produktion) ist ein Teil des Vermögens eines Unternehmens. Der gesamte Materialbestand setzt sich aus dem Lagerbestand, den Pufferbeständen in der Produktion, dem Teilebestand in der Montage und den Unterwegsbeständen des innerbetrieblichen Transportes zusammen. Er sichert den ununterbrochenen, reibungslosen Ablauf in der Produktion und das kontinuierliche Warenangebot sowie die Liefertreue für die Kunden. Andererseits bindet ein übermäßig hoher Bestand Kapital. Je nach Verfügbarkeit/Komplexität eines Teils muß eine gezielte Bestandsplanung durchgeführt werden ABC-Bestandssteuerung.


Bestandsführung
In der Bestandsführung werden alle Bestände (Lagerbestände, Pufferbestände in der Produktion, Teilebestände in der Montage und Bestände im innerbetrieblichen Transport) zusammengefaßt, die sich in einem Unternehmen befinden. Die Bestandsführung dient zur Feststellung des Umlaufvermögens eines Unternehmens und liefert den Input für die Beschaffungsplanung zur Sicherstellung einer reibungslosen Fertigung.


Bestandsmanagement
(Inventory management)
Der Funktionsbereich/die Stelle innerhalb des Unternehmens, der die Planung und Steuerung der Bestände verantwortet.


Bestandsplanung
(Inventory Planning)
ist eine Funktion der Materialwirtschaft und hat die Aufgabe, die Lagerbestände nach Art und Menge so zu planen, daß die Kapitalbindung gering und die Lieferbereitschaft hoch ist. Dazu benötigt die Bestandsplanung Kennzahlen wie die Wiederbeschaffungszeiten von Materialien, Materialkosten, Umschlagshäufigkeit, Verweildauer, maximal mögliche Lagerbestände. Auf dieser Basis legt die Bestandsplanung Sicherheitsbestände, Bestellauslösebestände und die wirtschaftliche Bestellmenge fest. Problematik der Bestandsplanung ist es, daß eine hohe Lieferbereitschaft, d.h. fast alle Nachfragen an das Lager können direkt versorgt werden, große Lagerbestände und damit hohe Lagerkosten voraussetzt. Andererseits kommt es bei geringen Lagerbeständen zu Fehlmengenkosten für Sonderaktionen, Überstunden, Zusatzschichten oder Konventionalstrafen.


Bestellkosten
(Costs of procurement)
Die Kosten für die Auftragsbearbeitung plus den Kosten für den Materialerwerb (einschl. Lieferantenauswahl, Lieferantenmanagement, etc.) plus den Lagerhaltungskosten sowie den Kosten der Supply Chain (Finanzen, Planung, Informationstechnik) ergeben die gesamten Bestellkosten. In der Vollkostenrechnung ( Total Cost of Ownership) sind die auf das Stück bezogenen Bestellkosten mit wachsender Einkaufslosgröße degressiv, da die sich bei jeder Bestellung ergebenden fixen Kosten (z.B. Kosten für die Bearbeitung der Bestellung, Verbuchungskosten, Kosten des Zahlungsverkehrs) bei großen Losen auf eine größere Anzahl von Stücken verteilt werden können. In der Literatur wird ein durchschnittlicher Anteil der Bestell- oder Logistikkosten an den Gesamteinkünften von 12,8% genannt, für die leistungsstärksten Unternehmen werden 6,7% veranschlagt. Ansatzpunkte zur Reduktion dieser Kosten sind alle Felder, auf denen ein Unternehmen bei dem Erwerb und der Bearbeitung von Material vor dem Gebrauch in der Produktion tätig ist: Outsourcing der Lagerverwaltung, EDI mit Lieferanten, Pull-Prinzip unter Kontrolle der Lieferanten, Einkaufs-Kreditkarten, Einführung von TQM in der gesamten Supply Chain, Reduzierung der Anzahl der Lieferanten durch Organisation einer Lieferantenpyramide mit den Systemlieferanten an der Spitze, etc.


Bestellpunktdisposition, maschinelle
Spezielles Verfahren im Rahmen der verbrauchsgesteuerten Disposition. Unterschreitet der verfügbare Bestand den Meldebestand (auch Bestellpunkt genannt), so wird das Material zur Disposition vorgemerkt. Beim nächsten Planungslauf wird dann ein Bestellvorschlag erstellt. Meldebestand und Sicherheitsbestand werden dazu durch das Prognoseprogramm automatisch bestimmt, sofern ein solches installiert und mit dem Materialplanungssystem verbunden ist.


Bestellrhythmus

  1. Bestellrhythmusverfahren, Lagerhaltungssystem, in dem die Bestellzeitpunkte an festgelegte Beschaffungsrhythmen (Zeitintervalle zwischen zwei Bestellungen) gebunden sind. Der Bestellrhythmus kann konstant oder variable vergeben sein. Üblicherweise sind jeweils die Differenzmenge zum vorgegebenen Maximalbestand ergänzt (variable Bestellmenge).
  2. Bestellpunktverfahren, Lagerhaltungssystem, in dem aufgrund vorab fixierter Bestellpunkte Bestandsergänzungen ausgelöst werden.
  1. Bei mengenmäßigen Bestellpunkten erfolgt Nachbestellung, wenn der vorhandene Lagerbestand den Meldebestand (Bestellpunkt) unterschreitet.
  2. Bei terminbezogenen Bestellpunkten werden Bestellungen ausgelöst, wenn die Isteindeckungszeit unter der Solleindeckungszeit liegt. In Abhängigkeit von der verfolgten Lagerhaltungspolitik ist die Bestellmenge jeweils fest vorgegeben oder wechselt in Abhängigkeit von einem definierten Maximalbestand.

Bestellung
Externer Beleg oder beleglose Information, der die Aufforderung an einen Lieferanten darstellt, bestimmte Materialien zu liefern oder bestimmte Dienstleistungen zu erbringen. Die Bestellung enthält allgemeine Daten wie

Die Grundlage für eine Bestellung ist in der Massenproduktion in der Regel ein Rahmenvertrag zwischen ( Rahmenvereinbarung) Lieferant und Abnehmer.


Best practice
In der Management-Literatur verbreitete Position, daß Unternehmen einem weltweiten Standard der Leistungsstärke folgen müssen, um wettbewerbsfähig zu sein. Diese Auffassung hat ihre profiliertesten Vertreter in den Autoren der MIT-Studie zur Wettbewerbsstärke japanischer Unternehmen oder in den Urhebern des " Business Reengineering"-Konzepts. Allerdings ist dagegen zu halten, daß a) die Ziele und Maßstäbe der besten Praxis selbst einem starken Wandel unterworfen sind und b) Unternehmen nicht beliebig ihre Strukturen, Strategien und 'Kulturen' ändern können, da diese pfadabhängig, also verwurzelte Realitäten, sind.


Bestückungskosten
(Cost per placement)
Einflußfaktoren für die Bestückungskosten sind die Bestückungsmenge, der Durchschnittslohn des Fertigungspersonals, die Menge der 'unique parts', die Anzahl der Komponenten pro Platine und das Verhältnis der indirekten zu den direkten Beschäftigten.


Beta-Test
Endtest der Funktionalität unter normalen Nutzungsbedingungen bei ausgewählten Kunden. Damit soll vor Auslieferung der Serienprodukte sichergestellt werden, daß das Produkt den festgelegten Geebrauchsspezifikationen entspricht.


Beta-Version
(Beta version)
ist die Version eines Programmsystems, die zum Testen an Fachleute außerhalb des Entwicklungsteams weitergegeben wird. Diese Version enthält im Normalfall noch Fehler und Ablaufmängel und soll durch die Rückmeldungen aus diesem Personenkreis verbessert werden. Erst nach Abschluß dieser Test-Phase sollte eine Verkaufsversion freigegeben werden.


BetrAVG
=> Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung


Betrieb
Teil eines Unternehmens, der unter Beachtung des Prinzips der Wirtschaftlichkeit die Erstellung von Sachgütern und Dienstleistungen verfolgt (Produktionszentrum). Das Unternehmen hingegen wird als Entscheidungszentrum gesehen, dem mehrere Betriebe untergeordnet sein können. Wirtschaftliches Handeln und Disponieren ist dort an den unternehmerischen Oberzielen ausgerichtet (z. B. Gewinnstreben). Betrieb und Unternehmen stehen demnach in einem Mittel-Zweck-Zusammenhang.


Betriebliche Altersversorgung
(Occupational pension scheme)
ist eine freiwillige betriebliche Sozialleistung, bei der der Arbeitgeber seinen Mitarbeitern Versorgungsleistungen der Invaliditäts-, Hinterbliebenen- und vor allem der Altersversorgung zusagt, die sie zusätzlich zu den gesetzlichen Leistungen erhalten werden (die gegenseitige Anrechenbarkeit ist nach §6 BetrAVG verboten bzw. stark eingeschränkt). Ziele der betrieblichen Altersversorgung sind v.a., die Mitarbeiter während der Erwerbstätigkeit stärker an die Firma zu binden und ihnen in der Zeit danach einen Beitrag zur Absicherung des gewohnten Lebensstils leisten zu können. Die betriebliche Altersversorgung kann als Betriebsvereinbarung für alle Arbeitnehmer eines Betriebes in gleichem Maße festgelegt werden oder sie wird als einzelvertragliche Zusage nur mit bestimmten Arbeitnehmern (z.B. Leitenden Angestellten) vereinbart. Teilweise sind Leistungen auch in Tarifverträgen oder als betriebliche Übung festgeschrieben. Für Unternehmen ergeben sich verschiedene Formen der Gestaltung und Finanzierung, so als Pensionszusage, über Unterstützungskassen, über Pensionskassen, als Direktversicherung oder in Form einer Höherversicherung des Arbeitnehmers bei der gesetzlichen Rentenversicherung. Seit den Achtziger Jahren sind jedoch aufgrund der damit verbundenen hohen Kosten die Umfänge der Zusagen zur betrieblichen Altersversorgung erheblich zurück gegangen, insbesondere die der einzelvertraglichen Zusagen, die mitunter eine Größenordnung von 20-40% des letzten Bruttogehaltes als monatliche Pensionszusage erreichten. Ist eine betriebliche Altersversorgung zugesagt, regelt das "Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung" (BetrAVG) wesentliche Bedingungen. So können die Ansprüche des Arbeitnehmers auch bei vorzeitiger Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht verfallen (Bedingungen gemäß §1 BetrAVG: der Arbeitnehmer ist zu diesem Zeitpunkt mindestens 35 Jahre und die Versorgungszusage besteht seit mindestens zehn Jahren oder: er verfügt über eine mindestens 12jährige Betriebszugehörigkeit bei mindestens dreijähriger Versorgungszusage; §1 BetrAVG). §6 BetrAVG über die flexible Altersgrenze sagt aus, daß Arbeitnehmer bereits vor dem 65. Lebensjahr Anspruch auf Leistungen der betrieblichen Altersversorgung haben, insofern sie die gesetzliche Rente erhalten, die Wartezeit und die sonstigen Leistungsvoraussetzungen erfüllt sind.


Betriebliches Informationssystem
(Management Information System - MIS)
auch Führungssystem genannt, soll Führungsinformationen für alle Managementebenen bereitstellen. Dazu werden sowohl unternehmensinterne Daten aus allen Bereichen als auch externe Daten herangezogen und zur Entscheidungsfindung aufbereitet dargestellt. Zu den betrieblichen Informationssystemen zählen auch die Controlling-Systeme.


Betriebliche Sozialleistungen
sind Leistungen, die das Unternehmen seinen Mitarbeitern bietet, ohne daß sie gesetzlich ( gesetzliche Sozialleistungen) oder tariflich vorgeschrieben sind. Solche Leistungen können Geldleistungen (z.B. betriebliche Altersversorgung, Weihnachts-, Jubiläumsgelder), Sachleistungen (z.B. Warengeschenke) oder Nutzungsgewährungen (z.B. Betriebswohnungen, Kantine, Sportstätten) sein und werden zusätzlich zum Arbeitsentgelt und ohne Bezug zu betrieblichen Erfolgsgrößen geleistet. Der Grad der Freiwilligkeit, mit der das Unternehmen die betrieblichen Sozialleistungen erbringt (und die Möglichkeit zum Widerruf hat), kann unterschiedlich sein: So können sie sich auf eine Betriebsvereinbarung, auf ein Gewohnheitsrecht ( Betriebsübung), auf vertragliche Vereinbarungen mit einzelnen Arbeitnehmern oder auf ein freiwilliges und jederzeit widerrufbares Angebot gründen. Ziele von betrieblichen Sozialleistungen sind, ähnlich wie bei Mitarbeiterbeteiligungsmodellen: Die Motivations- und Leistungssteigerung der Mitarbeiter, die Personalerhaltung und die Stärkung der Identifikation mit dem Unternehmen. Auch hier ist umstritten, inwieweit sich betriebliche Sozialleistungen in positiver Form verhaltensbestimmend auf die Mitarbeiter auswirkt. Die betrieblichen Sozialleistungen sind Teil der betrieblichen Sozialpolitik und einzuordnen in die Personal- und damit auch Unternehmenspolitik. Die Kosten werden den Personalnebenkosten zugerechnet.


Betriebliche Übung
=> Betriebsübung


Betriebsänderung
(Change in plant operation)
liegt nach §111 des Betriebsverfassungsgesetzes dann vor, wenn die bisherige Funktionsweise des Betriebes in ungewöhnlicher, nicht alltäglicher Weise verändert wird, die wesentliche Nachteile für die Belegschaft bzw. für einen erheblichen Teil von ihnen (mindestens 5% der Belegschaft) bedeuten kann. Als Betriebsänderung gelten die Einschränkung, Stillegung oder Verlegung eines ganzen Betriebs oder wesentlicher Betriebsteile, der Zusammenschluß mit anderen Betrieben, die grundlegende Änderung der Betriebsorganisation, des Betriebszweckes oder der -anlagen und auch die Einführung grundlegend neuer Arbeits- und Fertigungsmethoden. Ist eine Betriebsänderung geplant, so hat der Arbeitgeber nach §111-112a BetrVG den Betriebsrat rechtzeitig und umfassend darüber zu informieren und die Änderungen mit ihm zu beraten, so auch über die zu erwartenden Folgen und eventuellen Nachteile für die Belegschaft. Häufig einigen sich Betriebsrat und Unternehmen zur Abmilderung der negativen Folgen von Betriebsänderungen für die Belegschaft auf einen Interessenausgleich oder einen Sozialplan. Die in §111-112a BetrVG verankerten Rechte des Betriebsrates gehören zu den wesentlichsten Elementen der Mitbestimmung auf der Betriebsebene.


Betriebsart
(Operation mode)
ist bei Werkzeugmaschinen und Industrierobotern z.B. der Automatikbetrieb, der Handbetrieb, der Programmierbetrieb. Sie werden durch einen Betriebsart-Wahlschalter an der Steuerbedientafel ausgewählt. Bei Rechnersystemen ist die Betriebsart die Art des Einsatzes des Systems, z.B. Echtzeitverarbeitung, Multitasking. Bei Prozessoren beschreibt die Betriebsart die Verwaltung des Arbeitsspeichers (z.B. Real Mode, Protected Mode, Virtual Real Mode).


Betriebsarzt
(Company doctor)
Betriebsarzt ist der Arzt, der vom Arbeitgeber in Erfüllung des Arbeitssicherheitsgesetzes (ASiG) bestellt wird. Der Arbeitgeber darf nur Ärzte bestellen, die über die erforderliche arbeitsmedizinische Fachkunde verfügen. Fachärzte für Arbeitsmedizin oder Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Betriebsmedizin erfüllen diese Anforderung. In Einzelfällen entscheidet die zuständige Ärztekammer über die Anerkennung der arbeitsmedizinischen Fachkunde. Die Einsatzzeit des Betriebsarztes ist abhängig von der Anzahl der Mitarbeiter und deren Gefährdungen (Gefährdungsklassen) und wird vom Arbeitgeber festgelegt. Die Mindesteinsatzzeiten werden von der jeweilige Berufgenossenschaft vorgegeben (siehe UVV BGV A2 der jeweiligen BG). Aufgaben des Betriebsarztes sind im wesentlichen der Arbeitsschutz, die Unfallverhütung und der Gesundheitsschutz. Der Betriebsarzt unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht. Größere Betriebe mit mehreren Tausend Mitarbeitern unterhalten meist eigene betriebsärztliche Abteilungen. Die dort tätigen Ärzte (Werksärzte) nehmen häufig zusätzliche Aufgaben wahr, etwa als betriebseigene Notärzte mit entsprechender Infrastruktur und Ausstattung. Der Betriebsarzt ist Mitglied im Arbeitsschutzausschuss.


Betriebsausschuß
Organ des Betriebsrates, das dann gebildet wird, wenn der Betriebsrat neun oder mehr Mitglieder umfaßt. Der Betriebsausschuß besteht aus dem Vorsitzenden des Betriebsrates, dem stellvertretenden Vorsitzenden und aus weiteren Ausschußmitgliedern, deren Anzahl von der Größe des Betriebsrates abhängt (§ 27 I BetrVG) und die von den Betriebsräten geheim gewählt werden. Dabei müssen die im Betrieb vertretenen Gruppen entsprechend des Verhältnisses ihrer Vertretung im Betriebsrat auch im Betriebsausschuß vertreten sein. Der Betriebsausschuß führt die laufenden Geschäfte des Betriebsrates und kann vom Betriebsrat auch mit der selbständigen Erledigung bestimmter Aufgaben beauftragt werden, nicht jedoch mit dem Abschluß von Betriebsvereinbarungen. Ist der Betriebsausschuß gebildet, so kann der Betriebsrat weitere Ausschüsse bilden und ihnen bestimmte Aufgaben übertragen (§ 28 BetrVG).


Betriebsbeauftragte für Abfall
=> Betriebsbeauftragte für Umweltschutz


Betriebsbeauftragte für Umweltschutz
Funktionsträger innerhalb des Unternehmens, die mit Rechten und Pflichten im Interesse des Umweltschutzes wirken. Funktionsfelder der Betriebsbeauftragten sind insbesondere der Immissionschutz (gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz), der Gewässerschutz (Wasserhaushaltsgesetz) und die Abfallvermeidung und -entsorgung (Abfallgesetz). Unternehmen müssen jeweils einen oder mehrere Mitarbeiter für diese Funktionen schriftlich bestellen und bei den entsprechenden Behörden melden. Zu den Aufgaben der Betriebsbeauftragten zählt, daß sie für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften eintreten, die Entwicklung und Anwendung umweltfreundlicher Verfahren und Erzeugnisse unterstützen und die Belegschaft zu entsprechendem Verhalten aufklären sollen. Die Betriebsbeauftragten haben jedoch nur einen beratenden Status: Sie müssen vor entsprechenden Investitionen Stellungnahmen abgeben und haben ein Vortragsrecht bei der Geschäftsleitung, jedoch keine Entscheidungsbefugnisse. Betriebsbeauftragte für Umweltschutz sind durch ein Benachteiligungsverbot geschützt.


Betriebsbedingte Kündigung
ist eine Kündigung, die aus dringenden betrieblichen Erfordernissen ausgesprochen wird und im Betriebsinteresse nicht vermeidbar oder durch andere Maßnahmen ersetzbar ist (§1 II KschG). Die Gründe können sowohl im außerbetrieblichen Bereich wie z.B. Auftragsmangel, Absatzschwierigkeiten, mangelnde Rentabilität des Unternehmens, Wegfall von Fördermitteln wie auch im innerbetrieblichen Bereich liegen. Dazu zählen z.B. Rationalisierungen, Stillegung einzelner Maschinen oder von Betriebsteilen, Betriebseinschränkungen etc. Der Arbeitgeber trägt darüber in Kündigungsschutzprozessen die volle Darlegungs- und Beweislast, wobei die Arbeitsgerichte nicht die unternehmerische Entscheidung an sich auf ihre wirtschaftliche Zweckmäßigkeit überprüfen können (unternehmerische Freiheit). Neben dieser streng angelegten Begründungspflicht ist die Wirksamkeit von betriebsbedingten Kündigungen noch an weitere Bedingungen geknüpft: So muß der Arbeitgeber andere geeignete mildere Mittel, soweit möglich, bereits ausgeschöpft haben, bevor er Kündigungen ausspricht. Dazu gehören Versetzungen innerhalb des Betriebes (selbst wenn sie mit erheblichen Umschulungsaufwänden verbunden sind), der Abbau von Überstunden und der Verzicht auf betriebsfremde Leiharbeitnehmer und auf Neueinstellungen sowie die Möglichkeit der Kurzarbeit. Wird nur eine bestimmte Anzahl von Arbeitsplätze abgebaut, so sind bei der Auswahl der betroffenen Arbeitnehmern soziale Gesichtspunkte zu berücksichtigen. Das heißt, daß der Arbeitgeber in solchen Fällen verpflichtet ist, eine nachvollziehbare Sozialauswahl durchzuführen. Betriebsbedingte Kündigungen können nur als ordentliche Kündigungen, also unter Einhaltung der Kündigungsfrist, ausgesprochen werden.


Betriebsbuße
kann bei Fehlverhalten eines Arbeitsnehmers gegenüber der Arbeitsordnung oder bestimmter arbeitsvertraglicher Pflichten verhängt werden, insofern in dem Betrieb eine wirksame Bußordnung geschaffen und bekanntgegeben wurde (durch Betriebsvereinbarung gem. §77 BetrVG und §87 BetrVG). So können mit Betriebsbußen z.B. Verstöße gegen Alkohol- oder Nikotinverbote am Arbeitsplatz belegt werden, Störungen des Betriebsfriedens, Sachbeschädigung u.a. Nicht Gegenstand von Betriebsbußen kann jedoch fehlerhaftes Leistungsverhalten oder das außerbetriebliche Verhalten des Arbeitnehmers sein. Als Buße können gemäß der innerbetrieblich erstellten Bußordnung z.B. verhängt werden: mündliche oder schriftliche Ermahnungen, Geldbußen (höchstens bis zu einem Tagesverdienst), zeitweise Entzug betrieblicher Vergünstigungen, Androhung bzw. Durchführung von Versetzungen. Die Verhängung einer Betriebsbuße ist mitbestimmungspflichtig. Sie hat jedoch keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen wie z.B. eine Abmahnung. In der Praxis finden Betriebsbußen kaum noch Anwendung.


Betriebsdatenerfassung
(
=> BDE)


Betriebsgliederungsplan
(Organizational chart)
(
=> Organigramm)


Betriebsmittel
(Equipment; assets)
Betriebsmittel sind die Einrichtungen, die in einem Arbeitssystem dazu benötigt werden, die Arbeitsaufgabe zu erfüllen. Dies sind Anlagen, Maschinen, Vorrichtungen, Meßmittel, Werkzeuge, Rechner.


Betriebsratssitzungen
sind nichtöffentliche Sitzungen des Betriebsrates, die der Vorsitzende des Betriebsrates einzuberufen und zu leiten hat und in denen die Beschlüsse des Betriebsrates mit der Mehrheit der Stimmen der anwesenden Mitglieder gefaßt werden. Der Vorsitzende des Betriebsrates setzt auch die Tagesordnung fest und hat alle Mitglieder des Betriebsrates, eingeschlossen die Schwerbehinderten- und Jugend- und Auszubildendenvertretung, insofern sie ein Recht auf die Teilnahme an den Betriebsratssitzungen haben, rechtzeitig unter Mitteilung der Tagesordnung einzuladen. Der Vorsitzende des Betriebsrates hat auch dann eine Betriebsratssitzung einzuberufen und einen entsprechenden Tagesordnungspunkt vorzusehen, wenn ein Viertel der Betriebsratsmitglieder oder der Arbeitgeber dies verlangt. Auf Verlangen eines Viertels der Betriebsratsmitglieder kann ein Beauftragter der im Betrieb vetretenen Gewerkschaft beratend an der Sitzung teilnehmen. Der Arbeitgeber kann an jenen Sitzungen teilnehmen, die auf sein Verlangen hin anberaumt wurden oder zu denen er ausdrücklich eingeladen wurde. Die Betriebsratssitzungen findet in der Regel während der Arbeitszeit statt. Es ist jeweils eine Sitzungsniederschrift anzufertigen. (§§ 29-34 BetrVG)


Betriebsrentengesetz
=> Gesetz zur Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung


Betriebsstoff
(Factory supply; fuels)
ist ein Werkstoff, der zur Nutzung von Betriebsmitteln oder Erzeugnissen dient. Beispiele für Betriebsstoffe sind Treibstoffe, Heizöl, Druckluft.


Betriebssystem
(Operating system)
Durch das Betriebssystem (engl.: Operating System) werden dem Benutzer eines Rechners Leistungen zur Verfügung gestellt, die es ihm erst ermöglichen, komfortabel zu arbeiten. Das Betriebssystem ist mehr als die Hardware das Charakteristische eines Rechners für einen Benutzer. Funktionen des Betriebssystems sind:


Betriebsübergang
ergibt sich, wenn ein Betrieb durch Erbschaft, durch Veräußerung, durch Umwandlung, durch Verschmelzung von Kapitalgesellschaften, durch Überführung in eine andere Gesellschaft oder aus sonstigen Gründen durch einen neuen Arbeitgeber weitergeführt wird. Arbeitsrechtlich ist die Übernahme eines Betriebes oder von Betriebsteilen durch §613a BGB geregelt: Danach tritt der neue Arbeitgeber, auch ein neuer Pächter, in alle Rechte und Pflichten aus den bestehenden Arbeitsverhältnissen ein. Dies gilt auch für bisher anwendbare Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen, die vor Ablauf eines Jahres nicht zu Ungunsten der Arbeitnehmer verändert werden dürfen, insofern sie in diesem Zeitraum nicht auslaufen. Kündigungen von Mitarbeitern aufgrund des Betriebsüberganges sind nicht möglich. Der Arbeitnehmer hat die Möglichkeit, innerhalb von drei Wochen nach Bekanntwerden dem Betriebsübergang zu widersprechen. §613a BGB ist auch für Konkurse anzuwenden, wobei andere Regelungen für die Haftungsfragen getroffen sind. Ebenso wird der §613a in der europäischen Rechtssprechung zunehmend im Zusammenhang mit Outsourcing einzelner Betriebsteile angewendet.


Betriebsübung
auch: betriebliche Übung. Entsteht, wenn ein Arbeitgeber über einen längeren Zeitraum hinweg ein gleichmäßiges, wiederholtes Verhalten zeigt, so daß bei den Mitarbeitern der Eindruck erweckt wird, er werde auch in Zukunft so handeln. Das Verhalten, z.B. bestimmte Leistungen des Arbeitgebers, werden so zur Betriebsübung, auf die der Arbeitnehmer einen Rechtsanspruch auf Fortgewährung erhält, auch wenn dieser Anspruch seitens des Arbeitgebers nicht ausdrücklich festgelegt wurde. Gleiches gilt auch im umgekehrten Fall, wenn der Arbeitnehmer über einen längeren Zeitraum hinweg z.B. bestimmte Pflichten akzeptiert. Über welchen Zeitraum eine Leistung oder ein Verhalten andauern muß, um als Betriebsübung zu gelten, wird abhängig vom Inhalt und Umstand in der Rechtssprechung unterschiedlich interpretiert; in der Regel gelten als Minimum drei aufeinanderfolgende Jahre. Das Entstehen einer betrieblichen Übung können Arbeitgeber bzw. Arbeitsgeber dadurch verhindern, daß sie Leistungen nur unter klar und unmißverständlich ausgedrücktem Vorbehalt erbringen.


Betriebsvereinbarung
ist ein schriftlicher Vertrag zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat, der Angelegenheiten regelt, für die der Betriebsrat zuständig ist, die aber nicht in den Tarifverträgen geregelt sind, es sei denn, es besteht eine Öffnungsklausel. Gegenstand von Betriebsvereinbarungen sind z.B. Festlegungen zur Arbeitszeit (Beginn, Ende, Gleitzeit und Abgeltung von Freizeitguthaben), Jubiläumszuwendungen, betriebliche Sozialleistungen, betriebliche Altersversorgungen etc. Neben dem normativen Teil zur Regelung der Arbeitsverhältnisse der Betriebsangehörigen können Betriebsvereinbarungen auch einen schuldrechtlichen Teil enthalten, in dem die wechselseitigen Rechte und Pflichten der Vertragsparteien geregelt sind. In einer Betriebsvereinbarung sind der Geltungsbereich, die Geltungsdauer und die Kündigungsfristen festzulegen. Dementsprechend setzen Betriebsvereinbarungen objektives Recht und wirken als Normen unmittelbar und zwingend. Sie gelten für alle Arbeitnehmer des festgelegten Geltungsbereiches mit Ausnahme der Leitenden Angestellten. Der Abschluß einer Betriebsvereinbarung kann - im Gegensatz zu einem Tarifvertrag - nicht durch einen Streik erzwungen werden. Durch stärker werdende Unterschiede in den Arbeitsbedingungen, zwischen Gruppen der Arbeitnehmerschaft und der betrieblichen Verhältnisse ist die Bedeutung der Betriebsvereinbarungen in den letzten 15 Jahren kontinuierlich gestiegen, da die Regelungen der Flächentarifverträge von den Betriebsparteien häufig als nicht ausreichend für die betrieblichen Belange gesehen wurde. Betriebsvereinbarungen dürfen jedoch nicht Inhalte regeln, die bereits in Tarifverträgen festgelegt wurden; sie sind in einem solchen Fall ungültig (zum Verhältnis von Betriebsvereinbarungen und Tarifverträgen §77 und § 87 BetrVG).


Betriebsversammlung
ist eine nicht-öffentliche Versammlung aller Arbeitnehmer eines Betriebes, die in der Regel einmal in jedem Kalendervierteljahr vom Betriebsrat einberufen wird (§43 BetrVG). Die Betriebsversammlung dient vor allem der Verständigung und der Information zwischen Betriebsrat und Belegschaft. Sie werden vom Vorsitzenden des Betriebsrates geleitet; jeder Arbeitnehmer ist berechtigt, sich zu den Tagesordnungspunkten zu melden. Behandelt werden dürfen nur solche Themen, die den Betrieb oder seine Arbeitnehmer betreffen, in diesem Rahmen auch solche tarifpolitischer, sozialpolitischer und wirtschaftlicher Art. Der Betriebsrat muß in den Betriebsversammlungen Rechenschaft über seine Tätigkeit ablegen; die Belegschaft kann ihm Vorschläge über seine weitere Arbeit unterbreiten, hat jedoch kein Recht, ihm konkrete Aufträge zu erteilen oder durch ein Mißtrauensvotum den Betriebsrat bzw. einzelne seiner Mitglieder abzuberufen. Dem Arbeitgeber und seinen Vertretern ist ausdrücklich gestattet, an den Betriebsversammlungen teilzunehmen (§43 II BetrVG); dies gilt auch für den Beauftragten der im Betrieb vertretenen Gewerkschaften sowie Vertretern von Arbeitgebervereinigungen (§46 BetrVG). Mindestens einmal im Jahr hat der Arbeitgeber in einer Betriebsversammlung über das Personal- und Sozialwesen des Betriebes und über seine wirtschaftliche Lage und Entwicklung einen Bericht zu erstatten. Betriebsversammlungen finden grundsätzlich während der Arbeitszeit statt, es sei denn, die Eigenart des Betriebes erfordert zwingend eine andere Regelung. In solchen Fällen sind Teilversammlungen durchzuführen. Der Termin wird durch den Betriebsrat ohne Zustimmung des Arbeitgebers bestimmt. Der Arbeitgeber hat nicht das Recht, Betriebsversammlungen einzuberufen. Er kann jedoch vom Betriebsrat verlangen, eine Betriebsversammlung einzuberufen ((§43 III BetrVG) oder er veranstaltet selbst eine Belegschaftsversammlung.


Bevorzugter Lieferant
(Preferred supplier)
Ein bevorzugter Lieferant ist die erste Wahl unter den zugelassenen Lieferanten. I.d.R. hat er sich durch besondere Leistungsstärke oder spezifische Orientierung auf den Endhersteller von den sonstigen Lieferanten abgehoben.


Bezugsleistung
(Reference performance)
Nach REFA die Leistung, die einer Sollzeit zugrundeliegt. Im allgemeinen entspricht die Bezugsleistung dem Leistungsgrad 100 %. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Bezugsleistung zu bestimmen: Die Durchschnittsleistung im langjährigen Mittel für einen bestimmten Bereich der Produktion, die Standardleistung auf der Basis der Tabellenzeiten der Systeme vorbestimmter Zeiten und die REFA-Normalleistung, die von einem geschulten und geübten Beobachter angenommen wird. Problematisch ist die Bestimmung der Bezugsleistung, d.h. welche Leistung als Norm für die Berechnung des Leistungsgrades verwendet wird, immer. Welche Bezugsleistung in einem Tarifvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung festgelegt wird, bestimmen die Vertragsparteien.


Bezugsnebenkosten
Kosten, die der Besteller oder der Verkäufer (je nach Vertrag) neben den reinen Materialkosten zu tragen hat. Man unterscheidet zwischen:


BGA
(Ball Grid Array)
Das "Ball Grid Array"-Verfahren ist eine relativ junge Bestückungs- und Verpackungsmethode für elektronische Komponenten mit mehr als 300 Anschlüssen (pins) und einer Beinchenstärke von bis zu 0,4mm. Der große Vorteil der BGA-Technologie gegenüber selbst der SMT ist die geringe Beeinträchtigung der Funktionsfähigkeit des gesamten I durch Deformation eines einzigen Beinchen. Da beim BGA jeder Lötball als Stromleiter funktioniert, kann selbst bei fehlerhaften Beinchen die Funktionalität gewährleistet bleiben. Der Ausstoß aus der Halbleiter-Produktion ist erheblich gesteigert gegenüber konkurrierenden Verfahren.


Bildungsurlaub
(Study leave)
Urlaub, der dem Arbeitnehmer zu Bildungszwecken für eine bestimmte Dauer während der Arbeitszeit gewährt wird. Das Arbeitsentgelt muß der Arbeitgeber für diese Zeit fortzahlen. Der Bildungsurlaub soll der Berufsbildung auf allen Stufen, der allgemeinen und der politischen wie auch der gewerkschaftlichen Weiterbildung dienen. Während für Betriebs- und Personalräte, für Jugendvertreter, Betriebsärzte, Sicherheitsingenieure u.a. bundeseinheitliche Regelungen existieren, unterstehen die Regelungen des Bildungsurlaubs ansonsten den Bundesländern. Bislang wurden erst in acht Ländern entsprechende Bildungsurlaubsgesetze verabschiedet. In der Regel stehen einem Arbeitnehmer fünf Tage Bildungsurlaub pro Jahr zu, dessen Anspruch auch auf ein zweites Jahr übertragen werden kann. Die Weiterbildungsmaßnahme als solche muß als Bildungsurlaub anerkannt sein; der Arbeitgeber muß vom Arbeitnehmer so früh wie möglich über die Teilnahme und den Zeitpunkt des Bildungsurlaubs informiert werden. Der Arbeitgeber kann nur aus wichtigen betriebsbedingten Gründen eine Verschiebung des Bildungsurlaubes verlangen bzw. er kann die Entgeltfortzahlung ablehnen, wenn die Inhalte des Bildungsurlaubs weder der Berufs-, noch der allgemeinen oder politischen bzw. gewerkschaftlichen Bildung dienen. Über die Abgrenzung speziell bei allgemeinbildenden Bildungsurlauben ergeben sich in der Praxis häufig Konflikte.


Bionik
Kreativitätsmethode, bei der versucht wird, naturwissenschaftlich-technische Probleme zu lösen, indem nach Analogien (Parallelen) aus der Natur gesucht werden (z.B. Entwicklung des Klettverschlusses, Designgestaltung in Anlehnung an Fische oder Vögel zur Erreichung geringer Widerstandswerte).


Bit
(Binary digit)
ist die kleinste Einheit der Information. Ein Bit erlaubt die Darstellung dualer Informationen (1:High, Ja - 0:Low, Nein) und ist die Basis der Verarbeitung von Daten in Digitalrechnern.


Bit/s
(Bits per second, dt. Bit pro Sekunde)
ist die Einheit für die Messung der Übertragungsgeschwindigkeit in Datenleitungen, z.B. zwischen Arbeitsspeicher und Massenspeicher oder innerhalb von Rechnernetzen.


Black Box
Systeme mit jeweils unbekannter Struktur, aber mit gegebenen oder bestimmbaren Eingangs- und Ausgangsgrößen.


Blocklager
(Block of stock; items arranged in blocks)
In Blocklagern werden Güter so eng auf- und nebeneinander abgestellt, daß für den Zugriff auf ein bestimmtes Lagergut Umstapeln erforderlich ist. Beispiele für Blocklager sind Leergutlager, in denen viele gleichartige Behälterarten gelagert werden. Vorteil des Blocklagers ist die gute Raumnutzung.


Blockschaltbild
(Block diagram)
Blockschaltbilder werden verwendet, um Abläufe oder Systeme in abstrakter Form übersichtlich darstellen zu können. Die einzelnen Aktivitäten, Verarbeitungsfunktionen, Abteilungen usw. werden als Rechtecke (Black Box) symbolisiert und durch gerichtete Kanten, die Informations-, Material-, Energieflüsse darstellen, verbunden. In der Informatik werden Blockschaltbilder mit genormten Symbolen (DIN 66001) für die Datenfluß- und Programmablaufpläne benutzt. Sie sind in diesem Bereich die wichtigste Kommunikationsgrundlage für die Beteiligten. Ebenfalls sehr gebräuchlich sind Blockschaltbilder für die Anlagenplanung.


Blockstrecke
(Blocked route)
Blockstrecken dienen in automatisierten Fördersystemen der Kollisionsvermeidung. Ein Streckenabschnitt wird erst dann für das nachfolgende Fahrzeug freigegeben, wenn der Vorgänger diesen Abschnitt verlassen hat.


Bodenlagerung
(Ground storage)
Bodenlagerung ist eine Lagerungsart, die üblicherweise für große und schwere Werkstücke, Werkzeuge und Vorrichtungen verwendet wird, die nur mit einem Kran bewegt werden können und daher für eine Lagerung im Regal nicht geeignet sind. Eine Bodenlagerung ist flächenintensiv.


Bonus
Teilweise Weitergabe eines höheren Ertrages an den Auftraggeber. Bei positiver Entwicklung des Umsatzes oder besonderer Flexibilität etc. kann der Abnehmer seinem Lieferanten Boni zugestehen. I.d.R. werden die Fälle und Beträge vorab allgemein geregelt.


Book-to-Bill
Verhältnis zwischen bezahlten Rechnungen und gebuchten Aufträgen. Gilt als zentraler Gradmesser der Geschäftslage.


Boolesche Algebra
(Boolean Algebra)
basiert auf der Mengenlehre und arbeitet mit den Zuständen Wahr und Falsch. Die Boolesche Algebra ist die Grundlage der Schaltalgebra, die u.a. für die Programmierung von speicherprogrammierbaren Steuerungen verwendet wird. Hierbei werden die Eingangszustände (1:High - 0:Low) mit den Ausgangszuständen verknüpft. Die Operatoren der Booleschen Algebra sind das logische UND (AND), das logische ODER (OR) und das logische Nein (NOT). Die Wirkung der Operatoren wird über Wahrheitstabellen verdeutlicht.

Wahrheitstabelle für das logische ODER (A = E1 OR E2):



B-Periode
(B-period)
Die zweiten vier Monate, das zweite Quartal, des Jahres.


Bottom-Up-Vorgehensweise
Die Bottom-Up-Vorgehensweise bei der Planung, auch synthetische Vorgehensweise genannt, geht von der Planung kleiner Teilsysteme aus, die in den folgenden Schritten zusammengefaßt werden, bis das Gesamtsystem bestimmt werden kann. Ein Planer, der diese Vorgehensweise nutzt, schränkt das Lösungsfeld schnell ein, weil für die Teilsysteme detaillierte Realisierungsmöglichkeiten in einer frühen Phase festgelegt werden. Oft kommt es zu Problemen bei der Zusammenfassung von Teilstrukturen sowie zu einem mangelnden Verständnis für das Gesamtsystem (Top-Down).


Boundary Element Method
(Randelemente-Methode oder Integralgleichungsverfahren). Die Boundary Element Method (BEM) ist ein numerisches Lösungsverfahren für die Berechnung komplexer Bauteile, wobei im Gegensatz zur Finite-Elemente-Methode (FEM) nur die Bauteil-Oberfläche vernetzt wird. Dies ist in den Fällen zulässig, in denen das Verhalten des Bauteils vollständig durch das Verhalten seiner Oberfläche beschrieben werden kann, z. B. bei Spannungskonzentrations- und Rißproblemen. Der Aufwand zur Erstellung eines Netzes ist viel geringer als bei der FEM, die Genauigkeit bei gleicher Rechenzeit i. Allg. höher. Die Anwendungsbreite der BEM ist geringer, Programmsysteme noch nicht verbreitet. Um die Vorteile beider Verfahren zu nutzen, können die FEM und die BEM gekoppelt werden.


Brachzeit
(Downtime)
=> Stillstandszeit


brain drain

  1. Externer brain drain: Abwanderung hochqualifizierter, z.T. in den Entwicklungsländern selbst ausgebildeter heimischer Arbeitskräfte (Wissenschaftler, Lehrer, Ärzte etc.) in die Industrieländer. Die Ursachen liegen u.a. häufig in der strukturellen Arbeitslosigkeit in den Entwicklungsländern sowie in der höheren Bezahlung und attraktiveren Ausgestaltung der Arbeitsplätze in Industrieländern.
  2. Interner brain drain: Wissenschaftliche Arbeit in den Entwicklungsländern, die sich mir Problemen befaßt, die v. a. für die Industrieländer relevant sind. Über das Ausmaß des brain drain liegen keine genauen Zahlen vor; er dürfte aber eine erhebliche "Entwicklungshilfe" für die Industrieländer darstellen und erschwert gleichzeitig die Entwicklung in den armen Ländern (umgekehrter Technologietransfer).
  3. Allg.: Abfluß von Know-how z.B. in Kooperationen.

Brainstorming
(dt.: verrückter Einfall, Geistesblitz)
Methode zur Förderung der Kreativität einer Gruppe bei der Lösung eines bestimmten Problems ( Kreativitätstechnik). Zu einem definierten Problem werden innerhalb eines festgelegten Zeitraumes so viele Alternativlösungen gesammelt wie möglich. Die Einfälle werden für alle sichtbar aufgeschrieben. Wichtig ist die Quantität der Beiträge. Um die Kreativität auch für ungewöhnliche Ideen nicht durch Kritik oder Bewertungen negativ zu beeinflussen, sind folgende Grundregeln zu beachten: keine Wertungen jeglicher Art, jeden Gedanken aussprechen und aufschreiben, die Einfälle anderer aufnehmen und weiterentwickeln, das Problem unter vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachten, möglichst kurze Beiträge, die rasch aufeinander folgen. Bewertung, Selektion und Klassifizierung der Einfälle werden in einem nachfolgenden Schritt vorgenommen.


Brainwriting
auch: Methode 635. Kreativitätstechnik, bei der 6 Personen in 5 Minuten je 3 Lösungen des gestellten Problems auf ein Blatt Papier aufschreiben. Das Blatt selbst ist in 6 mal 3 Kästchen aufgeteilt und wird nach der Niederschrift der Ideen an den Nachbarn weiter gereicht. Nach 6 Durchgängen liegen so von jedem Teilnehmer 18 Vorschläge (gesamt: 108) vor, die die Gruppe anschließend in einer Grobbewertung nach ihrer Verwertbarkeit sortiert. Die Methode 635 kann vor allem bei komplexen Problemen angewandt werden und ist aufgrund ihrer einfachen Regeln und der nicht direkt verlaufenden Kommunikation auch für ungeübte Gruppen geeignet oder für solche, deren Zusammenarbeit sehr konfliktreich verläuft.


Branch and Bound
ist ein Verfahren des Operations Research, mit dem versucht wird, die Zahl der zu untersuchenden Varianten auf dem Weg zur Ermittlung einer optimalen Lösung zu reduzieren. Das Verfahren ist für Probleme geeignet, bei denen bestimmte Variablen entweder als Ganzes angenommen (1) oder zurückgewiesen (0) werden, eine Teilung also nicht möglich ist (Null-Eins-Programmierung). Beispiele sind:

  1. Für Investitionen steht eine bestimmte Summe zur Verfügung, die nicht überschritten werden darf und so aufgeteilt werden muß, daß die größte Rendite erreicht wird. Dabei können die Projekte entweder finanziert werden (1) oder nicht finanziert werden (0), eine Teilfinanzierung ist nicht möglich.
  2. Aufträge müssen so auf die vorhandenen Maschinen verteilt werden, daß unter Berücksichtigung der Rüstzeiten und der Kapazitätsgrenzen eine minimale Produktionszeit erreicht wird (Belegungsplanung).

Dazu wird die Gesamtheit der Lösungen in einem binären Entscheidungsbaum stufenweise in Teilmengen aufgeteilt. Beim Abarbeiten des Entscheidungsbaums wird anhand einer Schranke (Bound) überprüft, welcher Ast (Bound) für die weitere Suche nach einem Optimum verwendet wird.


Branchentarifvertrag
Tarifvertrag, dessen Geltungsbereich für eine bestimmte Branche festgelegt wird.


Break-even-Analyse
(Break-even-analysis)
auch Deckungspunktanalyse genannt, ist ein Verfahren zur Ergänzung der Erfolgsplanung und -kontrolle, das unter der Voraussetzung gegebener Marktpreise und Stückkosten die Absatzmenge ermittelt, bei der eine Vollkostendeckung erreicht wird (Vollkostendeckungspunkt). Dieses Verfahren ist besonders in den USA verbreitet; in Deutschland wurde es erstmals von Schär bei der Berechnung des toten Punktes angewandt. Die Berechnung des Deckungspunktes (Break-even-Point) erfolgt bei der Erfolgsplanung auf der Basis von Planzahlen, bei der Erfolgskontrolle mit Istwerten. Für den Einproduktbetrieb ergibt sich die Absatzmenge, die eine Vollkostendeckung gewährleistet (xD), aus der Division der Summe der fixen Kosten (F) durch den Bruttogewinn, d.h. durch die Differenz zwischen Produktpreis (p) und proportionalen Selbstkosten (k,):


Die Multiplikation der Deckungsabsatzmenge mit dem Verkaufspreis bestimmt den Deckungsumsatz.


Da es im Mehrproduktbetrieb zahlreiche Absatzmengenkombinationen gibt, die eine Vollkostendeckung erzielen, ist die Break-even-Analyse hier mehrdeutig. Man geht deshalb davon aus, daß bei gegebenen Verkaufspreisen und Selbstkosten pro Einheit die mengenmäßige Zusammensetzung des Umsatzes in der Relation konstant bleibt. Dann ergibt sich der Deckungsumsatz:





Break-even-Diagramm
ist ein Mittel der Illustration des Zusammenhangs zwischen Absatzvolumen, Kosten und Gewinn. Deyhle sagt z.B., es handelt sich um die grafische Verpackung eines Budgets von Umsatz, Kosten und Gewinn. Die Struktur des Gewinnplans innerhalb eines gesamten Planungsgefüges läßt sich in Form der Break-even-Systematik veranschaulichen. Einer der wichtigsten Faktoren der Gewinnplanung der meisten Unternehmen ist die Beziehung zwischen Verkaufsvolumen, Kosten und Gewinn. In Form des Break-even-Diagramms läßt sich die Deckungsbeitragsrechnung als Rechnungsapparat für das Gewinnmanagement sehr gut veranschaulichen. Auf der waagrechten Achse ist die zu verkaufende mengenmäßige Leistung zum Ausdruck gebracht (in Stückzahlen, Tonnen, Stunden, Metern oder in Umsatz). Die senkrechte Achse verzeichnet Umsatz, Kosten und Gewinn. Im Punkt 0 starten die Linie der Erlöse sowie die Linie der proportionalen Kosten. Sie bilden zusammen die Schere der Deckungsbeiträge. In dem Break-even-Point ist jenes Umsatzvolumen gemeint, bei dem die gesamten Deckungsbeiträge gerade so hoch sind wie die fixen Kosten. Hier schneidet sich auch die Erlöslinie mit der Gesamtkostengeraden. Bis zum Break-even-Punkt werden die Deckungsbeiträge gebraucht, um die fixen Kosten abzudecken. Rechts vom Break-even-Punkt sind die Deckungsbeiträge bereits Gewinn. Hier beginnt die Gewinnzone. Deshalb wird als deutschsprachiger Ausdruck für Break-even sehr häufig auch die Bezeichnung Gewinnschwelle verwendet. Man bezeichnet sie auch als Nutzschwelle. In der grafischen Darstellung ist noch ein Sicherheitsabstand als Differenz des Plan- oder Istumsatzes vom Break-even-Umsatz eingezeichnet. Dieser Sicherheitsabstand soll z.B. ausdrücken, wieviel Prozent des Umsatzes verloren gehen kann, bevor die Unternehmung in die Verlustzone gerät. Die Formel hierfür lautet:


Rechnerisch ergibt sich der Break-even-Punkt durch die beiden Formeln:


Die 1. Formel wird angewandt, wenn es sich um die Zielsetzung für ein Produkt oder eine Produktlinie handelt. Die 2. Formel bewährt sich dann, wenn es um die Bestimmung des Break-even-Punktes für die gesamte Firma, ein Verkaufsbüro oder eine Sparte mit unterschiedlichem Sortiment geht. Das Break-even-Diagramm ist ein wertvolles Hilfsmittel bei der Diskussion des Budgets in der Führungsmannschaft eines Unternehmens. Im Diagramm können die Auswirkungen von z.B. Preiserhöhungen, Werbeetats, Kostensenkungen usw. auf das Gewinnziel illustriert werden (Vgl. Deyhle).


Break-even-Diagramm


Breitbandnetz
(Broadband network)
Fernmeldenetz, das größere Datenmengen schnell übertragen kann. Kabelfernsehnetze und Telefon sind meistens Breitbandnetze. Bestandteil der Datenautobahn.


Bridge
ist ein Rechner, über den zwei homogene Netzwerke, d.h. Netzwerke, die auf dem gleichen Protokoll basieren, verbunden werden. Die Bridge übernimmt dabei die Aufgabe, die Datenflüsse in die gewünschten Richtungen zu steuern.


Bringsystem
(Push-Principle)
=> Push-Prinzip


Browser
Softwarepaket, das komfortablen Zugriff auf Inhalte und Navigation zu Home Pages auf dem World Wide Web ermöglicht (Programm/Software zur Navigation im WorldWideWeb).


Bruttobedarf
(Gross requirement)
ist der Bedarf an Teilen oder Baugruppen unter Berücksichtigung der Mehrfachverwendungen dieser Teile oder Baugruppen in verschiedenen Ebenen oder mehreren Enderzeugnissen. Ein evtl. Lagerbestand, Zuschlag für Ausschuß etc. wird hierbei nicht berücksichtigt.


Bruttobedarfsrechnung
(Gross requirement calculation)
Die Bruttobedarfsrechnung ist die Ermittlung des periodenbezogenen Gesamtbedarfs aller untergeordneten Bauteile und Einzelteile. Der Nettobedarf gibt diejenige Menge eines Teiles an, die in der jeweiligen Planperiode (noch) nicht verfügbar ist. Die Aufgabe der Nettobedarfsrechnung ist es damit, zu überprüfen, inwieweit der Bruttobedarf durch den Lagerbestand und laufende Aufträge abgedeckt ist. Der Nettobedarf läßt sich dann wie folgt ermitteln:

Bruttobedarf - verfügbare Lagerbestände = Nettobedarf.

Für die Ermittlung des Bruttobedarfs stehen grundsätzlich zwei Verfahren zur Verfügung: Die Stücklistenauflösung mit Vorlaufverschiebung und die verbrauchsgebundene Bedarfsermittlung.


BSD
=> Bürosachbearbeiterdaten


BS 7750
Eine nationale britische Norm für die organisatorische Ausgestaltung von Managementsystemen. Die britische Normenorganisation hat als erste Organisation eine Norm für ein Umweltmanagementsystem entwickelt. Diese BS 7750 ist zu einem Großteil in die EU-Öko-Audit-Verordnung übernommen worden. Eine für die Öffentlichkeit bestimmte Umwelterklärung des Unternehmens sieht diese britische Norm jedoch nicht vor.


Buchwert
ist der Wert, mit dem die zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewerteten Aktiva oder Passiva (vermindert um Abschreibungen und vermehrt um Zuschreibungen; Absetzung für Abnutzung) in der Bilanz erfaßt sind. Entsprechen die Abschreibungen dem tatsächlichen Verschleiß, so ist der Buchwert gleich dem tatsächlichen Wert; sind sie höher, so liegt der Buchwert unter dem tatsächlichen Wert (stille Reserven); sind sie geringer, liegt der Buchwert über dem tatsächlichen Wert. Beim Verkauf von Vermögensteilen über oder unter dem Buchwert ergibt sich ein Buchgewinn oder -verlust, der als außergewöhnlicher Ertrag oder außergewöhnliche Aufwendungen verbucht wird.


Bürosachbearbeiterdaten
Abk.: BSD. System der Personalbedarfsermittlung, das seit Anfang der Achtziger Jahre vor allem in der Versicherungsbranche angewendet wird. Es basiert auf der MTM-Analyse-Technik ( MTM-Verfahren), die für den administrativen Bereich weiterentwickelt wurde und mit Vorgabezeiten für Sachbearbeitertätigkeiten wie Abrechnungen, Lesen, Kundenkontakte etc. arbeitet. Die Zeiten werden zusammen mit der ermittelten Häufigkeit und Abfolge für die Personalbemessung einer Abteilung zugrunde gelegt.


Buffered Communication Server
Der Buffered Communication Server ist eine Servereinheit, die den Transfer von Daten zwischen unterschiedlichen leistungsfähigen Geräten (Rechner, P, Workstations) ermöglicht. Es können Nachrichten für Stationen hinterlassen werden, die momentan ausgeschaltet sind.


Build-to-Customer
(BTO) Bestell- und Fertigungssystem ( Abkoppelungspunkte), das auf einzelne Kundenaufträge ausgerichtet ist im Unterschied zum Ship-from-Stock-Modell (SFS) oder Make and Ship to Stock, bei dem die Ware bereits als Endprodukt im Fertigwarenlager bereitsteht bzw. im Unterschied zum ' Build (Make)-to-forecast-Modell (BTF), bei dem die Ware auf den vermuteten Absatz hin gefertigt wird. Die Vorteile beim BTO-System liegen vor allem in der deutlichen Reduzierung der Bestände an Fertigwaren gegenüber dem BTF- oder SFS-Modell, der eine weitaus kostengünstigere Erhöhung der Bestände an Rohmaterial entgegensteht. Überdies erhält der Kunde, im Rahmen der verfügbaren Varianten, genau das von ihm gewünschte Produkt. Das BTO-Modell ist allerdings nur bei Produkten mit relativ kurzer Durchlaufzeit verwendbar, da für den Kunden ansonsten übermäßig lange Wartezeiten anfallen. Dieses Bestell- und Fertigungssystem ist aus einigen Branchen wie der Möbelindustrie oder dem Werkzeugmaschinenbau üblich, wird aber zunehmend für Massenelektronikgüter eingesetzt, die gemäß Kundenwünschen konfiguriert werden.


Build-to-Stock (BTS)
Fertigungssystem, das eine hohe Verfügbarkeit von Endprodukten sichern soll. Der Fertigungsplanung liegen Vertriebsprognosen zugrunde. Das BTS-System wird überall dort zu verwenden sein, wo Standardgüter mit konstant hohem Absatz gefertigt werden. Das Risiko eines hohen Bestandes an Fertigwaren ist durch verläßliche Vertriebsprognosen aufzufangen ( Abkoppelungspunkte).


Bundesarbeitsgericht
BAG.
=> Arbeitsgerichtsbarkeit


Bundeserziehungsgeldgesetz (BErzGG)
Das bundesdeutsche Gesetz zum Erziehungsgeld und zur Elternzeit, in Kraft seit 6. Dezember 1985, wurde zuletzt durch Gesetz vom 5. Dezember 2006 (BGBl. I S. 2748, 2756) geändert. Das Gesetz regelt das Erziehungsgeld, die Elternzeit und die Elternteilzeit. Die neuen Regelungen finden sich im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz.


Bundesurlaubsgesetz (BUrlG)
vom 8. Januar 1963 mit letzter Änderung vom 25. September 1996. Das Bundesurlaubsgesetz sichert den gesetzlichen Anspruch jedes Arbeitnehmers auf einen bezahlen Erholungsurlaub pro Kalenderjahr. Der Mindesturlaub beträgt 24 Arbeitstage pro Kalenderjahr, wird jedoch durch Tarifverträge - die hier gemäß §13 BUrlG Vorrang haben - für die einzelnen Branchen meist höher festgelegt. Das Urlaubsentgelt bemißt sich nach dem durchschnittlichen Arbeitsverdienst der 13 vorhergehenden Wochen und ist vor Urlaubsantritt auszuzahlen. Weiterhin regelt das Bundesurlaubsgesetz den Ausschluß von Doppelansprüchen, den Teilurlaub, Wartezeiten, Zeitpunkt, Übertragbarkeit und Abgeltung des Urlaubs. Zudem enthält es Vorschriften für den Fall der Erkrankung, Kur- und Heilverfahren im Urlaub und den Urlaub für Heimarbeiter. Hinsichtlich der Maßnahmen von medizinischer Vorsorge oder Rehabilitation wurde das BUrlG im Zuge der Änderungen des Entgeltfortzahlungsgesetzes in der Weise angepaßt, daß der Arbeitgeber hier 2 von jeweils 5 Tagen Dauer als Urlaub anrechnen kann (§10 I BUrlG). Ausgenommen sind Arbeitsunfähigkeit nach §3 des Entgeltfortzahlungsgesetzes, Vorsorgekuren für Mütter, Kuren von Beschädigten oder Maßnahmen, die unmittelbar anschließend an eine Krankenhausbehandlung medizinisch notwendig sind. Das Bundesurlaubsgesetz legt fest, daß mindestens 12 Urlaubstage pro Jahr zusammenhängend werden müssen, um eine ausreichende Erholung zu gewährleisten (§7 II BUrlG). Erwerbstätigkeiten während des Urlaubes, die dem Zweck des Urlaubes widersprechen, sind verboten (§ 8 BUrlG). Der Urlaubsanspruch kann nur dann abgegolten werden, wenn der Urlaub aufgrund der Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht oder nur teilweise genommen werden kann (7 IV BUrlG).


Bus
(Bus)
kennzeichnet ein Rechner-Netzwerk hinsichtlich seiner Topologie. Ein Bus besteht aus einer oder mehreren parallel geführten Datenleitungen, an die nebeneinander die Kommunikationspartner angeschlossen sind. Diese Struktur ermöglicht sehr hohe Übertragungsraten. Nachrichten auf dem Bus werden von allen Stationen empfangen. Die einzelnen Stationen müssen erkennen, ob die Nachrichten für sie bestimmt sind oder nicht. Über Zugriffsverfahren muß zudem sichergestellt werden, daß nur eine Station gleichzeitig sendet. Bus-Systeme haben den Vorteil, daß der Verkabelungsaufwand für den Anschluß neuer Rechner, Peripherie, Steuerungen, usw. gering ist.


Business Reengineering
wird von den Erfindern des Begriffs (Hammer und Champy) als fundamentales Überdenken und radikales Redesign von Unternehmen oder wesentlichen Unternehmensprozessen definiert. Als Unternehmensprozesse werden jene Tätigkeiten bezeichnet, die zusammengenommen einen Wert für den Kunden schaffen, z.B. die Entwicklung eines Produkts.


Byte
ist die Maßeinheit für die Bestimmung von Speichergrößen. Ein Byte umfaßt i. Allg. acht Bit und kann ein Zeichen aus einem Zeichensatz (z.B. ASCII) oder zwei Ziffern darstellen.