Zu Besuch im Mercedes-Benz Werk in Ludwigsfelde 


GfPM-Magazin Juni 2016


Prof. Dr.-Ing. Nicolas P. Sokianos

Studierende des Studienganges Wirtschaftsingenieurwesen Maschinenbau (Bachelor) hatten die Möglichkeit, unter der Leitung von Prof. Dr. Sokianos, die Nutzfahrzeug Produktion von Mercedes in Brandenburg zu besuchen.
Der Besuch war fachlich eingebettet in die Fabrikplanung. Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht, im Gegenteil, für einige Studierende war das der erste Besuch in einem großen Produktionskomplex, wo auch der sehr erfolgreiche "Sprinter" hergestellt wird.
Das zuverlässige Produkt, in Stuttgart entwickelt, feierte 2015 20-jähriges Jubiläum und die nächste Generation geht 2018 in Produktion; daran wird schon intensiv gearbeitet. Der LKW wird auch für VW im Auftrag gebaut (unter dem Namen Crafter, mit etwas differenziertem Design sowie mit VW Motoren ausgestattet). In den USA wird das (noch) in Düsseldorf gebaute Produkt unter der Marke "Freightliner", ein "gesetzter" Begriff unter Transporteuren, verkauft.

Der erste Sprinter rollte 1995 im Düsseldorfer Werk vom Band, von Anfang an mit ABS ausgestattet, ab 2002 mit ESP. Das für die USA produzierte Volumen geht im CKD-Verfahren per Schiff über den großen Teich. Zur Reduzierung der Logistikkosten sowie zur besseren Nutzung der amerikanischen Lieferanten wird der LKW in absehbarer Zeit in den USA vor Ort produziert. Das Werk in Ludwigsfelde hat eine sehr lange Tradition. Hier wurden die sehr bekannten LKWs der DDR vom Typ IFA W50 und L60 gebaut und nicht nur in den Ostblock vertrieben, sondern in sehr vielen Ländern Afrikas, in den arabischen Ländern und auch in Asien.
Das Ludwigsfelder Werk hat zunächst den Mercedes Vaneo produziert - nachdem nach der Wende klar war, dass das IFA Produkt keine wettbewerbsfähige Zukunft mehr hatte.
Herausragende Merkmale des Werkes sind unter produktionstechnischen Gesichtspunkten:

Ein eigenes Presswerk betreibt der Standort nicht, die Umformteile werden von mehreren Lieferanten bezogen. Die innerbetriebliche Logistik wurde deutlich modernisiert, sogenannte BTS (Fahrerlose Transportfahrzeuge) bedienen die Bänder, bestückt mit kommissionierten Teilen aus dem Lager. Eine sehr pfiffige Lösung! Die "papierlose Produktion" ist fast Realität geworden, Informatik und Monitore sowie Eingabestationen haben weitgehend die Zettelwirtschaft abgestellt.

Zusammenarbeit mit Hochschulen
Abschließend sollte unterstrichen werden, dass im Werk intensiv mit Hochschulen der Region Berlin und Brandenburg zusammengearbeitet wird, so in der Abteilung der Montageplanung (Hr. Ludwig). Das ist eine sehr wertvolle Win-Win Beziehung, aus der alle Beteiligte profitieren.

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 Letzte Änderung: 13.02.2016